„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Mittwoch, 28. April 2010

Der komplizierte Wille Gottes

Jeder wahre Jesusjünger kennt das: Wir wollen den Willen Gottes erkennen, in den großen Entscheidungen des Lebens und in den kleinen. Also beten wir, suchen das Angesicht Gottes, lesen in Seinem Wort, tauschen uns mit anderen aus, achten auf die Umstände im Leben. Und doch bleibt manchmal die Antwort aus - zumindest in der Klarheit, wie wir sie uns wünschen.

In Hesekiel lesen wir ständig die Aussage Gottes: "Ich will…!" In Kapitel 36 allein 14 mal. Gott will! Und Er weiß, was Er will und Er weiß, was Er mit Dir und mir will. Sein Wille ist nicht kompliziert, allerdings könnte man unsere Aufnahmefähigkeit manchmal so beschreiben. Dankbarerweise macht Gott es uns oft sehr einfach. Meine eigene Berufung in die Mission war unmissverständlich. Unsere Berufung, nach 20 Jahren im Ausland wieder nach Deutschland zurückzukehren, war nicht einfach anzunehmen, aber deutlich. Ebenso Gottes Führung in den Dienst, in dem Er mich jetzt gebrauchen möchte. Auch momentan stehen wir wieder vor schwerwiegenden Entscheidungen, in denen es unerlässlich ist, Gottes Willen klar zu erkennen. Aber nicht immer ist alles so schwarz und weiß. Dennoch steht Gottes "Ich will…" über dem Leben jedes Seiner Kinder. Das gilt grundsätzlich für verschiedene Aussagen, wie etwa:

"Ich will dich nicht verlassen noch versäumen!" (Hebräer 13:5)
"Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen" (1 Korinther 1:19)

Das gilt aber auch für konkrete Fragen Seiner Kinder betreffs Gottes Wille für ihr Leben:

Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst (Psalm 32:8a)
Ich will dich mit meinen Augen leiten (Psalm 32:8b)
Du tust mir kund den Weg zum Leben: Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich. (Psalm 16:11)
"Der Geist der Wahrheit wird euch in die ganze Wahrheit leiten!" (Johannes 16:13)

DARAUF WOLLEN WIR VERTRAUEN UND UNS DARAN FESTHALTEN!

Natürlich kann es jeder machen wie die Händlerin, die kreuz und quer durchs Land zog, um ihre Waren an den Türen der Häuser zu verkaufen. Kam sie an eine Weggabelung, warf sie einen Stock in die Luft und ging in die Richtung weiter, in die der Stock anschließend zeigte.
Eines Tages jedoch schien sie nicht mehr aufhören zu wollen, den Stock zu werfen. Auf die Frage, warum sie den Stock mehr als einmal werfe, antwortete sie: "Er zeigt immer nach links, aber ich will nach rechts gehen." *

Wo der Mensch Gott seinen Willen aufdrücken will, geht die Sache schief. Wenn Gott eine Türe verrammelt, sollten wir nicht versuchen, durchs Fenster einzusteigen. Gott will uns mit seinen Augen leiten und Seine Führung bewahrt uns vor Wegen, die ins Leere führen.

Ich gehe davon aus, dass einige, die diese Zeilen lesen, in einem Entscheidungsfindungsprozess stehen und nach dem Willen Gottes fragen. Wir wollen an der Tatsache festhalten, dass Jesus weiß, was Er tun will (s. Eintrag am 23.4.10), dass Er Seine Kinder unterweisen und führen will und dass Sein Geist uns in alle Wahrheit leiten wird.

Wir wollen Gott nicht drängen. "Er will…!" hat er versprochen. Er will NICHT, dass wir Seinen Willen erraten müssen, Er will uns führen! Sein Wille ist nicht kompliziert. Er ist in Grundzügen bereits offenbart, und wird im Detail denen entfaltet, die Ihn suchen.

* nach: Walter Knight in "Today in the Word, May, 1989"

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