„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Donnerstag, 6. Januar 2011

Blickkontakt

Wie fertig muss Petrus gewesen sein. Was muss ihm alles durch den Kopf geschossen sein? Vielleicht die Situation, in der Jesus gefragt hatte, was die Menschen über ihn dachten. Alles mögliche und unmögliche war dabei raus gekommen. Und dann hatte Jesus seine Jünger gefragt. Und wieder einmal war er, Petrus, der Erste gewesen, der es hinaus gerufen hatte:  
"Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!" (Matthäus 16:16)

"Tja, das war einmal," muss Petrus gedacht haben, als er im Hof des Hohenpriesters stand und sich wärmte. Seine Gedanken schweiften zurück zu dem Tag, als Jesus die meisten  seiner Nachfolger verloren hatte. Und dann stand er vor den Zwölfen und fragte sie, ob sie ihn auch verlassen wollten. Und natürlich war er, Petrus,  es gewesen, der sofort die Antwort gab:
"Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens!" (Johannes 6:68)

Schließlich vor nur wenigen Stunden, hatte er großspurig vor den anderen erklärt:
"Wenn sie auch alle Ärgernis nehmen, 
so will ich doch niemals Ärgernis nehmen an dir.
Und wenn ich mit dir sterben müsste, will ich dich nicht verleugnen." (Matthäus 26:33+35)

Und jetzt stand er hier, wollte Jesus nicht mehr kennen. Er hatte sich unter die Feinde Jesu gemischt, stand an der Tonne, streckte seine Hände zum Wärmen über das Feuer und hoffte, niemand würde ihn wieder erkennen. Aber wer dem Diener des Hohenpriesters das Ohr abhackt, muss sich nicht wundern, wenn er wiedererkannt wird. Während alledem ging die Misshandlung Jesu nur einen Steinwurf entfernt weiter.

"Klar, du gehörst auch zu dem da," meinte plötzlich ein Kumpel von Malchus, der bei der Gefangennahme Jesu im Garten mit dabei war. "Ich hab dich doch gesehen"  Nachdem Petrus einen Fluch über sich gerufen hatte, um zu unterstreichen, dass er Jesus nicht mal kennt, krähte irgendwo ein Hahn. Das war der Auslöser.

Für Petrus war der Hahnenschrei der Auslöser, sich daran zu erinnern, dass Jesus genau das vorausgesagt hatte. Für Jesus, der im selben Hof des Hohenpriesters misshandelt wurde, war der Hahnenschrei der Auslöser, den Blickkontakt mit Petrus zu suchen.

"Und der Herr wandte sich und sah Petrus an. Und Petrus gedachte an des Herrn Wort, wie er zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich." (Lukas 22:61)

Wie gut, dass Jesus dem Versager Petrus nicht weiter den Rücken zukehrt. Nein, Er wandte sich um und sah Petrus an. Es war ein Blick, der Petrus erschüttert haben muss, gebrochen haben muss. Aber er löste etwas in Petrus aus, dieser Blickkontakt: Buße und Umkehr.

Blickkontakt mit Jesus. Wie freue ich mich darauf! 1. Johannes 3:2 versichert uns:
"Wir werden ihn sehen, wie er ist."

Noch sehen wir ihn nur mit den Augen des Herzens - und doch mit ähnlicher Reaktion wie bei Petrus. Blickkontakt mit Jesus führt in die Buße, in die Heiligung, in die Freude, ins Gebet, in die Vollmacht - in alles was gut ist. O, wie ich diesen Blickkontakt mit Jesus brauche! Jeden Tag! Aber das Beste kommt noch:
"Wir werden ihn sehen, von Angesicht zu Angesicht 
- Ihn sehen, wie er ist."

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