„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 14. Januar 2011

Druck & Frucht


Kürzlich habe ich mir das Aufräumen meines Büros mit eine Predigt CD versüßt. Während ich alles (ok, einiges) an seinen Platz räumte, hörte ich der Predigt von Deryck Stone zu, einem südafrikanischen Pastor und Mitbegründer von Open Doors, Südafrika.

Da die Predigt am Tag nach dem OD Jahresfest gehalten wurde, hing sie eng mit der Situation der verfolgten Gemeinde zusammen. Stones Predigt hat mich motiviert und ins Nachdenken gebracht.

Wie einfach und bequem ist unser Leben in der freien Welt geworden. Kein Grund, sich schuldig zu fühlen! Nein, ein Grund, dankbar zu sein. Aber auch eine Gefahr. Eine große Gefahr! Unser Leben hier hat die Tendenz, so bequem und günstig zu werden, dass wir oft nicht erkennen, wie sich das Vertrauen auf Gott und die konsequente Nachfolge fast unbemerkt verabschieden. Entstehen Kosten, verzichte ich dankend. Stone stellte in seiner Predigt die Frage:

„Würden wir zur Gemeinde gehen, wenn jederzeit die Polizei hineinstürmen und alle Anwesenden verhaften könnte?“

Diese Frage blieb hängen. Ich musste zugeben, dass es bei mir viel weniger bedarf als gewaltbereite Sicherheitspolizei und die Aussicht auf Gefängnis. Es bedarf vielleicht nur eines UEFA Fussballspiels am Abend, eines kleinen Familienstreits oder eines schlechten Wetters (oder im Sommer Grillwetter) – und die Gemeindestunde ist abgeblasen. (Momentan kann ich mir das als Pastor natürlich nicht leisten. Dann würde die Predigt ausfallen. Aber ich war ja nicht immer Pastor). Es braucht nichts Schlimmes und es braucht nicht viel, mich vom Guten abzuhalten. In Pakistan sind 70% der Christen Analphabeten. Nicht weil sie dümmer sind als andere, sondern weil sie bewußt ausgegrenzt werden. Wäre ich bereit,mir das zuzumuten – oder mehr noch: meinen Kindern? Wieviel ist mir mein Glaube wert?

Wenn ich dann höre, dass die Gemeinde Jesu dort wächst, wo Menschen bereit sind, als Ausgegrenzte zu leben, sich in der Kälte zu treffen, heimlich, mitten in der Nacht oder einen kilometerweiten Fußweg von zu Hause entfernt – dann komme ich noch mehr ins Nachdenken. Der Prediger erklärte, dass in China täglich 10,000 Menschen ihr Leben Jesus geben. In Indien sind es täglich 7000. Und hier?

Was ist die Antwort? Verfolgung produzieren? Schuldgefühle haben? Mit Sicherheit nicht! Deryck Stone schlägt vor:

„Ich brauche nicht das Verlangen, für Jesus zu sterben, ich brauche das Verlangen, für IHN zu leben! Während viele Christen politischem oder religiösem Druck ausgesetzt sind, sieht unser Druck anders aus. Wir werden bedrängt vom Materialismus, der Pornographie, der Unterhaltungsindustrie, etc.  Das sind die Feinde, die uns „wegsperren“ und lahmlegen wollen. Das ist der Druck, den wir aushalten müssen.“ (sinngemäß wiedergegeben)

Eine mutmachende Predigt. Sie kann aus dem Internet runtergeladen werden unter:

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