„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Montag, 30. Mai 2011

Ein Bethaus für alle!

Es gab nur einen Tempel! Wer immer dem Gott Israels am Passah opfern wollte, musste nach Jerusalem. Jüdische Männer und Frauen aus dem ganzen römischen Reich strömten nach Jerusalem. Die Hauptstadt Israels war Jahr für Jahr überfüllt um diese Zeit.

Aber es waren nicht nur jüdische Frauen und Männer. Der Tempel hatte einen großen Vorhof, in dem Heiden, die den Gott Israel suchten, zu Andacht und Gottesdienst kommen konnten. Allerdings gab es da ein Problem!

Lange Reisen machten es fast unmöglich, Opfertiere mitzubringen. Darum wurden sie in Jerusalem den  Pilgern verkauft. Es gibt Quellen, die von 260.000 Lämmern sprechen, die am Passahfest geschlachtet wurden. Baba ben Buda, ein jüdischer Lehrer, soll einmal 3000 Stück Kleinvieh in den „Vorhof der Heiden“ getrieben haben.

Der Lärm der Händler, das Blöken unzähliger Schafe, das Schreien der Wechsler – all das machte es den Heiden unmöglich, zur Andacht zu kommen. Ganz abgesehen vom Dreck und Gestank, den die Tiere erzeugten. Hier diskutierten ein paar Männer miteinander ihren Kauf, dort feilschten andere um den Wechselkurs. Das rege Treiben, der Transport von Vögeln und Schafen, das Hin- und Herlaufen von jüdischen Männer und Frauen, die den Vorhof durchqueren mussten – wie sollte man da noch Gott begegnen?

Juden, Hoher Rat, Tempelverwaltung – sie alle hatten vergessen, dass in diesem Bereich die Heiden Gott finden sollten. Man hatte den Vorhof der Heiden für persönlichen Gewinn Beschlag genommen und eine Gottesbegegnung unmöglich gemacht.

dann kommt Jesus. Mit heiligem Zorn! Mit einer Peitsche in der Hand. Und mit den Worten:

„Mein Haus soll ein Bethaus heißen für alle Völker?
Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht.“ (Markus 11:17)

Jesus reinigt das Haus, das ein Bethaus sein soll von dem, was die Menschen vom Gebet abhält. Der Glaube war korrupt geworden. Geld war kostbarer als Seelen. Formalitäten wichtiger als Gottesdienst. Anstatt ein Haus zu sein, in dem Wohlgeruch verbreitet wurde, wurde Gestank verströmt. „Heiden“ wurden abgestoßen vom Glauben. Das Volk Gottes stand den Zöllnern und Sündern im Weg zum Heil.

Kann es sein, dass wir heute eine neue Tempelreinigung brauchen? Kann es sein, dass Gott heute zu mancher Gemeinde (und manchem einzelnen Gläubigen) sagen muss:

"Der Name Gottes wird euretwegen unter den Nationen gelästert" (Römer 2:24)

Lust nach Sünde statt Last für Seelen. Toter Formalismus statt totale Freude. Gier statt Gebet! Wie anziehend ist eigentlich unser Glaube? Wie offen sind unsere Gottesdienste für die Heiden unserer Tage?

Anstatt jetzt in die Ferne zu schauen und die Fehler bei der Gemeinde, anderen Gemeinden oder sonst wo zu finden – lasst uns unser eigenes Leben unter die Lupe nehmen. Wir Jesusjünger sind der „Tempel des Heiligen Geistes.“ Erlauben wir Jesus, aus unserem Leben auszutreiben, was anderen im Wege steht, Jesus zu sehen. Die Folgen in unserem Leben werden Kreise ziehen bis in unsere Gemeinden hinein und darüber hinaus!

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