„KARFREITAG @ CCFG: Dank- & Anbetungsabend / Lobpreis / Angebot zum persönlichen Gebet / Gemeinschaft“ (Beginn: 19:30 Uhr)

Freitag, 3. Juni 2011

Wie redest Du mit Gott?

Ich bin dankbar, dass ich einen Vater im Himmel habe – und einen Freund, Bruder und Fürsprecher. Das reicht mir. Ich brauche keinen „Buddy“ im Himmel, keinen Kumpel oder „Spezi.“ Einen himmlischen Vater, den ich „Papa“ nennen darf und einen Bruder, der gleichzeitig mein Freund und Fürsprecher ist – was brauche ich mehr? Aber trotz dieser Vertrautheit mit meinem Gott stelle ich fest, wie anders ich mit Ihm rede, im Vergleich zu denen, die sichtbar vor mir stehen.

Mit meiner Frau rede ich offen, gefühlvoll und spontan.
Mit meinem Freund rede ich ehrlich, Klartext und emotional.
Mit meinem Bruder oder meiner Schwester rede ich, wie mir „der Schnabel gewachsen ist.“ Da fallen auch schon einmal deutliche oder auch zu deutliche und zu harte Worte.
Mit meinem Vater rede ich respektvoll und dennoch ehrlich und offen.

All das ist kein Problem. Das kommt spontan, direkt aus dem Herzen, ohne großes Nachdenken und Vorformulieren. Mit Menschen auf dieser Vertrautheitsebene brauche ich auch nichts zu beschönigen oder zu färben. Ich kenne meine Gegenüber und sie kennen mich.

Warum fällt es mir so schwer, mit meinen Vater im Himmel, meinem „himmlischen Papa“ ungezwungen zu reden? Warum meine ich, bestimmte Worte benutzen zu müssen und andere nicht benutzen zu dürfen?  Und ich weiß, dass ich mit diesen Fragen nicht alleine bin.

Warum beschreibe ich meine Gefühle mit moderaten Adjektiven, wenn ich mich in Wirklichkeit so schlecht fühle wie nie zuvor? Warum versuche ich, meine Sünde mit Worten zu verschönern, wenn ich sehr wohl weiß, wie hässlich sie ist? Warum kleide ich das, was in meinem Herzen kocht und in meinen Gedanken wütet, in wohlklingende Worte, wenn ich sie an Gott richte?

Tatsache ist: Gott kennt und hört die unausgesprochenen Worte sowieso. Ich bin überzeugt, dass Er die spontanen, ungesagten Worte unseres Herzens lauter und deutlicher vernimmt als die schöngefärbten Klänge, die über unsere Lippen kommen.

Ich meine, wir müssen es lernen – zumindest in unserer persönlichen Audienz* bei unserem „himmlischen Papa“ – uns so auszudrücken, wie uns der Schnabel gewachsen ist. Der Psalmist fordert uns auf: 

„Vertraue auf ihn allezeit, o Volk, schüttet euer Herz vor ihm aus! 
Gott ist unsere Zuflucht.“ (Psalm 62:9)

Unser Herz schütten wir aus, indem wir rauslassen, was drin ist – ungeschminkt, wie es sich vorfindet. Gott weiß es eh. Ehrlichkeit und Offenheit mit unserem „Papa im Himmel“ – das bringt Vertrautheit und das gefällt Gott.

Vertraue Ihm; Du darfst kommen, wie Du bist, mit Ihm reden, wie Du möchtest, Er hält das aus! Gott freut sich mehr über Dein ehrliches, ungefiltertes Herzensgebet, als über das vorformulierte, unemotionale „Gebet“ eines Menschen, der ohne Herz betet.

* In Gebetsgemeinschaften ist es manchmal weise, unsere Worte anzupassen. Auch im zwischenmenschlichen Umgang in der Gruppe vermeide ich bestimmtes Vokabular um Anstoß zu vermeiden. Aber im persönlichen Umgang mit dem Einen, der die tiefsten Tiefen meines Herzens und meiner Gefühle kennt und der meine Worte kennt, bevor ich sie formuliere – bei dem ist die Wortwahl unwesentlich.

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