„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Dienstag, 5. Juli 2011

Was wir vom FDP Chef lernen können

So, jetzt wird er also auch politisch. Musste ja so kommen!“ So wird der eine oder andere Leser vielleicht bei der heutigen Überschrift denken. Keine Angst! Lest mal getrost weiter.

Kürzlich las ich eine Aussage, die Philipp Rösler in der Zeitschrift Focus gemacht haben soll. Ich finde sie nachdenkenswert, ja ich finde sie hilfreich für einen großen Teil der Christen. Der katholische Vizekanzler sagte: „Ich gehe nicht in die Kirche, um etwas zu bekommen, Ich meine, man kann sich auch an Gott wenden und einfach mal Danke sagen.“  Da hat er Recht.

Viele Probleme in der deutschen, aber nicht nur der deutschen Gemeindelandschaft rühren von einer unbiblischen Konsumeinstellung her. Man sucht sich die Gemeinde, wo man am meisten „rauskriegt“, wo die beste Musik spielt, am lebendigsten gepredigt wird, die nettesten Leute sind, die Kinder abgegeben werden können und ... und ... und. Kurz: die Gemeinde, wo meine Wünsche am ehesten erfüllt und mir am meisten gedient wird. Und das ist unbiblisch.

Andere Probleme in unseren Gemeinden rühren von der Überlegung her: Wieviel Gemeinde „brauche ich“?  „Brauche ich“ die Gemeinschaft nach dem Gottesdienst? „Brauche ich“ die wöchentliche Gebetsstunde? „Brauche ich“ die Bibelstunde, Jugendstunde oder Chorstunde? Wenn es mir gut geht, „brauche ich“ diese Stunden vielleicht nicht. In einer Gemeinde wurde ich vor Jahren beim Besuch einer Stunde unter der Woche von einem Gast gefragt: „Wo sind denn die Leiter? Die brauchen diese Veranstaltung wohl nicht mehr?“ Es war nicht das letzte Mal, dass mir diese Einstellung begegnete: Ich gehe zur Gemeinde, weil ich es „brauche“.

Rösler hat etwas Richtiges erkannt: Gemeinde ist dazu da, um sich mit Gott zu treffen; nicht primär, weil ich es brauche, sondern weil Gott gegenwärtig ist, wo sich zwei oder drei in Seinem Namen versammeln. Man kommt zusammen um IHM zu danken. Man kommt zusammen, um IHM eine Freude zu bereiten, IHN zu ehren, sich mit IHM zu treffen. Zum Anderen kommt man zusammen, um den Geschwistern zu dienen. So sagt es Gottes Wort. Mit offenen Augen und dienstbereitem Herzen in die Gemeinde zu gehen ist im Sinne Jesu. Wem möchte Gott durch mich dienen? Wer braucht ein Wort des Trostes, eine Hilfestellung, ein Gebet, ein Lächeln, eine praktische Handreichung, einen seelsorgerlichen Rat?

Ich meine, dass Rösler in der zitierten Aussage vielen Christen einen Schritt voraus ist. In der Gemeinde geht es zunächst einmal um Gott. Dann geht es um den Dienst am Nächsten – und in dem allen begegnet mir Jesus und ich gehe selbst gestärkt nach Hause.

Gehe ich in die Gemeinde, weil ich es brauche? Nicht immer, aber, um ehrlich zu sein: oft! Aber selbst, wenn es anders wäre: Ich gehe, weil Gott mir dort begegnen möchte und anderen durch mich. Das ist Grund genug!

Und lasst uns unsere Zusammenkünfte nicht versäumen, wie einige es tun, sondern ermutigt und ermahnt einander, besonders jetzt, da der Tag seiner Wiederkehr näher rückt! (Hebräer 10:25)

Und dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat.
(1 Petrus 4:10)

In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller.  
(1 Korinther 12:7)

Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Offenbarung, hat eine Sprachenrede, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung. (1. Korinther 14:26)

Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen. (Apostelgeschichte 2:46)

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