„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 30. Dezember 2011

„Danke für unsere Freiheit!“

Während meiner Zugreise nach Norddeutschland hab ich mir alte Zeitschriften unter den Arm geklemmt und die Stunden im Zug zum Lesen genutzt. Dabei wurde mir erneut deutlich, wie leicht uns der Herr unsren Glauben hier in Deutschland gemacht hat. Ja, auch wir müssen uns (zunehmende) Einschränkungen gefallen lassen. Auch wir werden von unseren Mitmenschen und von staatlichen Stellen „unter die Lupe“ genommen. Es ist bereits abzusehen, welche Einschränkungen die nächsten sein werden. Wenn wir uns aber in der Welt (vielleicht auch mal ein wenig in der Bibel) umschauen, stellen wir fest, dass vieles von dem, was wir als „Druck“, „Anfeindung“ oder „Verfolgung“ bezeichnen, lediglich normale Erfahrungen sind. Sie sind nicht uns Christen vorbehalten, sondern betreffen auch säkularen Gruppen und Vereine. Vieles, was wir scheinbar „um des Glaubens willen“ auf uns nehmen, hat gar nicht so furchtbar viel mit unserem Glauben zu tun.

Wladimir,* ein Evangelist, berichtet, wie die Bevölkerung im Nord-Kaukasus ihn aus Furcht vor Sekten bedroht und aus der Gegend jagen will. Einmal wird er schlimm von einem Hund gebissen, ein andermal während der Verkündigung mit dem Messer bedroht. Okkult belastete Menschen zerreissen schreiend Gottes Wort vor seinen Augen. Ist uns das schon passiert?

In einem kleinen Dorf in Pakistan leitet Pastor Abdul* eine kleine Gemeinde. Vier Mal wurde seine Kirche bereits niedergebrannt. Was tun? Schimpfen? Aufgeben? Verzweifeln? Pastor Abdul sagt, „Wenn es Gottes Wille ist, werde ich sie auch ein fünftes Mal wieder aufbauen!“

Helen Berhane, Christin und Sängerin aus Eritrea, war zwei lange Jahre in einem Container weggesperrt, tagsüber ein Ofen, nachts ein Kühlschrank. Weil sie sich weigert, ihren Glauben aufzugeben, wird sie immer wieder geschlagen, getreten und gefoltert. Sie trägt bis heute an den körperlichen Folgen. Im Gefängnis folgt sie den Fussspuren von Paulus und Silas und wird durch ihre Lieder den anderen Gefangenen zum Segen. „Als Christ ist man wie ein Soldat, man kämpft für Gott und weiß, man kann jederzeit sterben!“

Wenn ich solche Aussagen lese, lege ich die Hand auf den Mund und bin still. Im Licht solcher Zeugniss muss all mein Klagen verstummen. Verfolgung in Deutschland? Es ist wohl eher Freiheit, die wir hier erfahren. Mutig ruft Helen Berhane auf: „Wenn man im Glauben standhaft bleibt, gerade in schweren Stunden, wird man erleben, dass die Dinge, die gegen einen sind, brechen. Mit den Worten: „Unsere Schwierigkeiten sind nur dafür da, dass unser Glaube geprüft wird. Denn wir sollen ein Segen sein“ ermuntert sie Christen der „christlichen Welt“, für ihren Glauben aufzustehen.

Lasst uns dem Herrn danken für die besondere Gnade der Glaubensfreiheit in unserem Land.
Lasst uns nicht Verfolgung nennen, was uns nicht um des Glaubens willen trifft.
Lasst uns unseren Glauben so kompromisslos in unserem freien Land leben – wie es Millionen Christen in unfreien Länder tun.

Lasst uns keine Furcht haben vor den Folgen eines kompromisslosen Glaubens. Sünde „Sünde“ zu nennen – auch wenn es in Liebe geschieht – wird uns Hass einbringen! An Gottes Geboten festzuhalten und sie nicht der Akzeptanz unseres Glaubens zu opfern, bewirkt ein Randgruppendasein. Aber wie sagt Helen Berhane: „Unsere Schwierigkeiten sind nur dafür da, dass unser Glaube geprüft wird. Denn wir sollen ein Segen sein“ Und Paulus sagt:

„Alle, die Gott-wohlgefällig leben wollen in Christus Jesus,
müssen Verfolgung leiden.“ (2 Timotheus 3:12)

Danke, Herr, für die große Freiheit, die wir noch genießen. Möge sie uns nicht verleiten, Kompromisse einzugehen, um sie zu erhalten, sondern Mut schenken, um aufzustehen!

*Name geändert

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