„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Donnerstag, 15. März 2012

Finstere Gesichter!

Kennen wir die? Ich wage ja manchmal kaum, morgens in den Spiegel zu schauen. Jedesmal, wenn ich es trotzdem tue, sehe ich es: Finstere Gesichter. Finstere Gesichter sieht man auch jedes Wochenende, wenn man ein Fußballstadion verläßt, in dem die eine Mannschaft gewonnen, und die andere verloren hat. Finstere Gesichter sieht man immer wieder, die gab es auch schon immer.


Der Mundschenk und der Bäcker, die mit Josef im Gefängnis saßen, mussten sich eines Morgens fragen lassen: Warum macht ihr heute ein so finsteres Gesicht? (1. Mose 40:7)  Zugegeben, das war am Morgen, aber offensichtlich hatte die Tageszeit weniger mit ihrem finsteren Blick zu tun als ihr Herz. Sie hatten Träume gehabt, die sie plagten.

Auch das Herz des Propheten Nehemia spiegelte sich auf seinem Gesicht wider. Denn als seine Seele äußerst betrübt war, fragt ihn der König:  Warum siehst du so traurig aus? Du bist doch nicht krank? Es ist nichts anderes als ein betrübtes Herz! (Nehemia 2:2)

Ganz zu Beginn der Menschheit fragt Gott den Kain: „Warum bist du so zornig und blickst so grimmig zu Boden?“ (1 Mose 4:6)  Kain hatte ein sehr finsteres Gesicht, weil es ihm nicht passte, dass der Herr das Opfer seines Bruders wohlwollend ansah, sein eigenes aber ablehnte.

Es gibt verschiedene Gründe, den Blick zu senken. Der britische Schriftsteller C.S. Lewis sagte einmal: „Ein stolzer Mensch blickt ständig runter auf Menschen und Dinge. Und – natürlich – so lange man nach unten sieht, kann man nichts sehen, was über einem ist.“ Der gesenkte Blick in seinem Beispiel war der des herablassenden Stolzes.

Es können ganz unterschiedliche Gründe sein, die uns den Blick senken lassen und unsere Gesichter verfinstern. Das kann Stolz sein, aber auch Trauer wie bei Nehemia, Zorn, Hoffnungslosigkeit, Scham, Versagen, Neid, wie bei Abel oder schlechte Träume, wie bei Bäcker und Mundschenk. Tatsache ist: manchmal ist einem selbst nicht bewußt, warum Herz und Angesicht so finster sind.

Aber C.S. Lewis hat recht: Solange wir nach unten schauen, können wir nicht sehen, was über uns ist. Oder: ... können wir nicht sehen, WER über uns ist. Nicht umsonst ruft uns der Hebräerbrief zu: „Lasst uns aufsehen auf Jesus!“ (Hebräer 12:2)

Aufsehen auf Jesus wird schlagartig an dem „Finsteren Blick“ arbeiten. Denn die Finsternis muss dem Licht weichen. Sei es Trauer, Stolz, Zorn, Unversöhnlichkeit, Frust, Hass oder einfach unerklärliche schlechte Laune: All das und alles andere, dass „Finstere Gesichter“ produziert, muss in Jesu Licht schmelzen, wie Schnee in der Sonne. Es braucht vielleicht ein bisschen Zeit in der Sonne, aber schlussendlich siegen Licht und Wärme über Finsternis und Kälte.

Warum ist Dein Angesicht heute so finster? Weil Dir Unrecht getan wurde? Kein Grund! Sei gesinnt wie Jesus, dem Du Unrecht getan hast und der Dich trotzdem bis zum Tod liebt.
Also, warum ist Dein Angesicht heute so finster? Wegen der Last, die Du mit Dir herum trägst? Gib sie ab an Jesus. Das mag die Klassenarbeit nicht ausfallen lassen, Dein Arbeitspensum nicht verringern oder das problemgeladene Treffen am Abend nicht ausfallen lassen. Aber es wird Hoffnung in Dein Herz bringen und Geborgenheit in dem Wissen: Gott ist dabei!

Also: Warum ist Dein Angesicht heute so finster? Schau ins Licht! Schau zu Jesus!

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