„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 23. März 2012

Macht Gott es richtig?

Wir alle haben das schon erlebt: Wir haben ein wichtiges Gebetsanliegen. Wir bringen es vor den Herrn. Immer wieder. Aber zunächst tut sich mal gar nichts. Wir beten weiter und wollen dem Herrn vielleicht ein wenig unter die Arme greifen. Wohlmeinend machen wir Ihm einige Vorschläge, wie Er unser Anliegen (für Ihn) doch relativ einfach erhören kann. Und irgendwann kommt’s dann ganz anders als wir denken. Zwar wussten wir genau, was „das Beste“ gewesen wäre, aber der Herr scheint das Gegenteil von dem getan zu haben, was wir erbeten haben. Neu? Nein. Hat es schon immer gegeben. Hier ein paar Beispiele:

Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre; die Jünger aber tadelten die, welche sie brachten. Als das Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes! (Markus 10:13+14)

Die Jünger dachten, das Beste sei, die Kinder von Jesus fernzuhalten. Jesus tadelt sie und lädt die Kinder ein.

In Johannes 8 bringen die Pharisäer eine Ehebrecherin zu Jesus. Sie dachten, das Richtige sei, sie zu verurteilen und anschließend zu steinigen. Jesus deckt die Sünde der Pharisäer auf und verhindert die Steinigung. Dann schickt er die Frau mit den Worten heim:

So verurteile ich dich auch nicht. Geh hin und sündige nicht mehr! (Johannes 8:11)

Eines Tages dachten die Jünger, es sei das Beste, wenn nur die Jesus dienen würden, die es gemeinsam mit ihnen in der Gruppe täten. So verboten sie anderen Dienern Jesu, für Jesus zu wirken. Und Jesus selbst? Er verbot den Jüngern, den anderen was zu verbieten:

Wehrt es ihm nicht! Denn niemand, der in meinem Namen ein Wunder tut, wird mich bald darauf schmähen können. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. (Markus 9:39+40)

Sicher war es eine noble Motivation, die Petrus dazu veranlasste, zu reagieren, wie er reagierte, als Jesus seinen Tod ankündigte.

Herr, schone dich selbst! Das widerfahre dir nur nicht! (Matthäus 16:22)

Petrus dachte, sein Wunsch sei mit Sicherheit das Beste, was Jesus und ihnen, den Jüngern, passieren könnte. Aber Jesus tadelt sein Denken mit scharfen Worten:

Du bist mir ein Ärgernis; denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich! (aus Matthäus 16:23)

Diese Beispiele dürften reichen. Immer wieder korrigiert der Herr die, die zu Ihm kommen. Ihre Einstellungen, ihre Beurteilungen, ihre Bitten. Sie wissen mit ihren Bitten und Anliegen eben nicht immer, was das Beste ist für sie und andere.

Und die Lektion für uns? Jesus lädt uns ein, mit all unseren Anliegen, Nöten und Wünschen zu Ihm kommen. Ich glaube nicht, dass der Herr es uns übel nimmt, wenn wir Ihm im Eifer des Gebets „Vorschläge“ machen. Besser unser Herz ausschütten und „Vorschläge machen“, als überhaupt nicht beten. Aber was wir aus diesen Beispielen lernen können ist die Tatsache, dass wir NICHT immer wissen, was das Beste ist, auch wenn wir es zu wissen meinen. Demgegenüber steht der Herr, der immer weiß, was für uns am Besten ist und Ihm am meisten Ehre bereitet.

Lasst uns darum weiter im Glauben Großes von Gott erbitten – und gleichzeitig ohne Murren alles aus Seiner Hand annehmen, was – und wie Er es in Seiner Güte und Weisheit bestimmt.

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