„KARFREITAG @ CCFG: Dank- & Anbetungsabend / Lobpreis / Angebot zum persönlichen Gebet / Gemeinschaft“ (Beginn: 19:30 Uhr)

Montag, 23. April 2012

Fanatiker, Fundis und Extremisten

Es ist interessant, welche akrobatischen Bemühungen wir unternehmen –teilweise zu Recht – um nicht schubladisiert zu werden. Wir grenzen uns ab von allem, was uns in die Nähe von Fanatikern oder Extremisten einordnen könnte. Diese Worte sind geladen. Während vor wenigen Jahrzehnten der Begriff „Fundamentalist“ noch einen Christen bezeichnete, der schlicht und einfach die Bibel für wahr hielt, klebt der Bezeichnung heute das radikale, extreme und lebensgefährliche an. Ich für meinen Teil möchte mich in unserer Zeit nicht mehr als fundamentalistischen Christen bezeichnen.

Leider laufen wir durch unsere Vorsicht einem anderen Extrem in die hässlichen und tödlichen Arme – der Verwässerung. Wir vermeiden einen klaren Standpunkt und eine biblische Predigt bis zu dem Punkt, dass wir verzichten, den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen. Es ist noch keine anderthalb Jahre her, dass ein Jugendevangelist des evangelikalen (darf man auch bald nicht mehr sagen) Missionswerkes Janz Team während einer laufenden Jesushouse Evangelisation nach Hause geschickt wurde. Was hatte er gesagt? Die Lokalzeitung zitierte seine Worte mit: "Und dann gnade dir Gott, wenn du kein Freund Gottes bist; dann hast du nämlich keine Chance!" Der Evangelist hatte behauptet, nur Jesus könne retten vor dem Zorn Gottes; ohne ihn könne kein Mensch bestehen.

Tragisch ist, dass der Jugendevangelist am Ende ziemlich allein dastand. Die örtlichen Christen gingen auf Distanz. Über Rettung zu reden, war in Ordnung, aber Rettung wovon war zu unangenehm. Das Jesus Sünde vergibt, ist prima. Was die Bibel Sünde nennt – da sollte man vorsichtig sein. Vieles davon liegt heute voll im Trend.

Charles H. Spurgeon  lebte vor weit über 100 Jahren. Bereits im 19. Jahrhundert sagte er:
Sehr selten wird Gläubigen heute vorgeworfen fanatisch zu sein, noch nicht einmal, sich zu sehr zu begeistern. Das ist ein Zeichen dafür, dass wir unterhalb „Normal“ laufen. Wenn die Welt uns als Fanatiker bezeichnet, dann nähern wir uns jenem Punkt der Begeisterung, die unseres Herrn würdig ist.

Was Spurgeon zu Recht bedauert ist die Tatsache, dass Christen nicht mehr begeistert sind von ihrem Glauben. Wären sie begeistert, würde die Fanatismuskeule viel öfter geschwungen. Als Paulus sich vor Festus verteidigt und mit einfachen Worten den Heilsplan erklärt, sagt der Gouverneur zu ihm: „Paulus, du bist von Sinnen!“ (Apostelgeschichte 26:24)

Allein die simple Erklärung des Evangeliums brachte Paulus den Vorwurf ein, Fanatiker zu sein. Was bezeugen wir eigentlich? Nicht mehr begeistert zu sein und ohne Vorwürfe zu leben, bezeichnet Spurgeon als „unterhalb des Normalzustand.“ Ich stimme ihm zu und bin durchaus bereit, mein eigenes Leben selbstkritisch zu betrachten. Begeisterung, die der Botschaft von Jesus, und dem erfahrenen Heil würdig ist, wird immer Widerspruch und Spott hervorrufen.

Fanatisch sind wir nicht und wollen es auch nicht werden. Extrem genauso wenig. Fundamentalismus wie er sich heute in der Welt präsentiert und wie er definiert wird steht im Gegensatz zu der Botschaft Jesu. Vielleicht ist der Begriff „konsequent“ noch eine Weile tragbar. Wir wollen konsequent lieben, konsequent, vergeben, Jesu Botschaft ohne Abstriche konsequent verkündigen, konsequent helfen und Jesus konsequent nachfolgen. Machen wir uns nichts vor: solche Konsequenz wird Jesus gefallen, aber nicht vielen anderen. Lasst uns darum Paulus’ Einstellung aus Galater 1:10 übernehmen:

„Oder suche ich Menschen zu gefallen? 
Wenn ich allerdings den Menschen noch gefällig wäre, 
so wäre ich nicht ein Knecht des Christus.“

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