„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Donnerstag, 27. September 2012

Missionare und Zirkusartisten

Ich habe das Vorrecht, an einer Bibelschule (Link: hier) das Fach Mission zu unterrichten. Eine der Aufgaben besteht im Lesen von 3-4 Artikeln für jede neue Unterrichtsstunde. Obwohl ich alle Artikel bereits mehrmals gelesen habe, schaue ich sie mir in jedem Semester noch einmal an. Für den heutigen Unterricht begeisterte mich besonders der Artikel von John Zumwalt: Missionare und Zirkusartisten

Zumwalt, Missionar und Missionstrainer, beschreibt, wie er von einer Autoversicherung abgelehnt wurde. Alles stimmte, Preise, Leistung – aber als er die Frage nach seinem Beruf beantwortet, wird ihm gesagt: "Oh nein! Das tut mir so leid Mr. Zumwalt! Aber unsere Argentur versichert keine Zirkusartisten und keine Missionare." *

Zumwalt wusste gar nicht, wie er darauf reagieren sollte. Artisten in Spandexhosen und Missionare in einer Kategorie? War das gut zum Lachen oder zum Beschweren?

Zumwalt erklärt, dass der Zirkus das Bild eines lächelnden Mannes liefert, der seinen Kopf in ein Löwenmaul legt. Missionare, die unerreichte Volksgruppen im Auge haben, gehen auch in die Höhle des Löwen. Wie im Zirkuszelt, hört man auch unter Christen das Flüstern: "Ich würde das nie tun. Würdest Du dahin gehen?"

Und dann ruft der Artikel zum Handeln auf. „Wir brauchen eine neue Generation von risikobereiten Menschen.“ Gott hat uns in Gebiete berufen, in denen Jesus noch nicht bekannt ist, nicht nur in Gebiete, in denen andere Menschen bereits den Grund gelegt haben.
(Römer 15:20) Missionare in neuen Gebieten sind Risikoträger in Orten, die seit Jahrtausenden vom Evangelium ausgeschlossen wurden.

Missionare (wegen ihrer Risikobereitschaft) sind wahrscheinlich Albträume für Versicherungen. Zumwalt beschreibt ein Missionarsehepaar, die unter einem Volk arbeiten, das in Islam und Hexerei zu Hause ist. Diese Missionare riskieren für sich und ihre Kinder alles, um die Gute Nachricht von Jesus Christus zu verkünden.

Wir brauchen Apostel, die bereit sind, alles zu riskieren. C.T. Studd ging nach China, obwohl er als Kricketspieler Millionär hätte werden können. Er verkaufte alles, was er hatte und ging mit nichts in der Tasche, allein im Vertrauen auf Gott. Karriere und Vermögen gab er auf. Im Alter, als er mittellos war und es ihm an Gesundheit mangelte, weigerten sich Ärzte und Missionsgesellschaft, ihn erneut auszusenden. Doch von Gott hatte er den Auftrag, zu gehen. Wie zuvor in seinem Leben, setzte er alles auf die „Gott-Karte“. Ein „Spieler“ für Gott! Er reihte sich ein unter die großen Spieler unsres Glaubens: Abraham, Moses und all die Helden aus Hebräer 11: Menschen, die ihr Leben riskiert haben für den Namen Jesu"
(Apg 15:26). Studd erklärte den Skeptikern: "Meine Herren, Gott hat mich gerufen, zu gehen. Ich werde gehen! Ich werde den Weg bahnen, auch wenn es mein Grab ist, das zum Sprungbrett wird, auf dem jüngere Menschen folgen werden."

Zumwalt denkt nach und kommte zu dem Schluß: Missionar und Zirkusakrobat sind gar nicht so weit voneinander entfernt. Oft fühlen sich Missionare wie auf dem fliegenden Trapez, schwingen sich im Glauben über den Abgrund der Finanzen – in der Hoffnung, dass auf der anderen Seite die stehen, die sie auffangen. Wie beim Drahtseilakt im Zirkus, akzeptieren  Missionare das Risiko. Sie tragen alles, was ihnen lieb und wichtig ist, um dahin zu gehen, wo Jesus sie hinsendet. Keine gewöhnlichen Menschen! Nach allen weltlichen Maßstäben: Verrückte!
 
Es gibt einen Weg, den nur Wenige zu gehen bereit sind: die Bereitschaft, alles zu tun, um Jesus zu gehorchen und das Evangelium zu denen zu bringen, die noch nie von Ihm gehört haben. Diese Art Missionare ist – was Opfer und Mühe angeht – eine Klasse für sich. Vielleicht ist es ganz richtig, sie in einer Kategorie mit Zirkusartisten einzuordnen.

Wenn wir Jesu Auftrag der Weltmission erfüllen wollen, wird das nur geschehen durch gewöhnliche Menschen, die durch Gehorsam und das Wort ihres Zeugnisses ungewöhnlich werden. Menschen, die ihr Leben nicht geliebt haben, bis in den Tod! (Offenbarung 12:11)

Jesus möchte von dieser Generation, dass sie „anders ist als normal“, dass sie alles auf eine Karte setzt, alles riskiert. Es ist nicht die Zeit, unseren Einsatz abzusichern, es ist Zeit, alles auf den Altar zu legen.

 
"Wer sein Leben verliert um meinetwillen 
und um des Evangeliums wird es finden." (Matthäus 10:39)

CT Studd hat die Frage gestellt, die noch heute aktuell ist:

"Gibt es wirklich so viele Spieler für Geld,
aber Spieler für Gott gibt es so wenige?"

* Originalartikel in Englisch: hier

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