„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Sechsmal werden wir noch wach ...

Wenn man den Heiligen Abend bereits zu Weihnachten zählt, sind es nur noch fünf Mal. Die Spannung steigt – zumindest bei den Kleinen. Auch in den Zeitungen nehmen die Artikel rund um Weihnachten zu – und im Radio die Billiglieder und Ersatzgeschichten.

Vor etwa 10 Tagen veröffentlichte die Lokalzeitung einen Artikel mit der Überschrift: „Betrinken statt Besinnen“. Ein Drittel der Briten und fast ein Drittel der Dänen sind laut Umfrage an Weihnachten betrunken. Bei den Deutschen sind es „nur“ 17%.  Im weiteren Verlauf des Artikels ging es um den Prozentsatz derer, die sich weiße Weihnachten wünschen und um die Frage, wie viele der Europäer sich an den Feiertagen einsam fühlen. Wenige! In Deutschland „nur“ jeder Zwölfte. Im ganzen Artikel ging nicht ein Mal um den Sinn von Weihnachten. Es ging lediglich um die Feiertage. Genauso im Radio. Natürlich höre ich nicht den ganzen Tag, aber was ich bisher gehört habe hat mit Schenken, mit dem Fest der Liebe und mit den Feierbräuchen anderer Länder zu tun.

Ich gestehe, es fällt mir schwer, mich dem Ganzen zu entziehen. Wenn mir jemand eine  „besinnliche Weihnachtszeit“ wünscht, hat das bisher nicht viel geholfen. Bei dem Massenbombardement unbeirrt einen anderen Weg zu gehen, fällt mir schwer. Auch ich beschäftige mich mit Geschenken, werde vom Dezemberstress angesteckt und überlege, wie und wann ich vor- und nacharbeiten kann, was über die Feiertage liegen bleibt. Auch ich möchte Zeit haben für meine Familie, und ich weiß, dass es anderen Christen ähnlich geht.

Ich denke zurück an letztes Jahr. Am Heiligabend war ich allein, nicht einsam, aber allein. Die Umstände hatten es nötig gemacht, und ich konnte erst am 25. Dezember abends zu meiner Familie dazustoßen. So nutzte ich den Abend nach dem Gottesdienst, schnappte mir ein paar Traktate und ging in die wenigen Kneipen, die an dem Abend geöffnet hatten. Auch die Sozialunterkunft unserer Stadt besuchte ich, klingelte, und wo man aufmachte wünschte ich Frohe Weihnachten und ließ Literatur mit der Geschichte von Weihnachten zurück. Ich war glücklich!

Ich weiß nicht, wie es dieses Jahr werden wird. Ich bin mir sicher, dass die ganze gottlose Weihnachterei den Herrn ankotzt, genau wie mich. Ich glaube nicht, dass es Jesus betrübt, wenn wir uns an der Weihnachtsstimmung erfreuen, die sich bei den meisten von uns irgendwann einstellen wird. Auch wenn wir Geschenke austauschen, uns gegenseitig Freude bereiten, Familienbande stärken und ein gutes Essen genießen (oder auch zwei … oder drei …) Ich glaube, dass der Herr uns viel mehr gönnt, als wir manchmal meinen. Er hat uns in eine Welt gestellt, in der wir uns auch an den Dingen des Alltags und aneinander freuen dürfen. Aber ich für meinen Teil möchte auch in diesem Jahr meine Augen aufhalten nach denen, die weder den Sinn von Weihnachten kennen, noch den Herrn, der Mensch wurde. Ich möchte mit den Hirten laufen – zunächst ganz schnell zu Jesus. (Lukas 2:16) Ich will Ihn finden in all dem Trubel, all dem Glitter und dem Lärm. Und wenn ich ihn dann gefunden habe, dann will ich wieder, wie die Hirten (Lukas 2:17), schnell laufen und Ihn bekannt machen und von Ihm erzählen. Das fällt mir nicht leicht, denn meine Sinne werden besonders in diesen Tagen so bombardiert und strapaziert, dass Jesus da auch bei mir schnell in Vergessenheit geraten kann.   

Last uns doch füreinander beten in diesen Tagen. Tatsächlich bieten sich vor uns an Weihnachten mehr Möglichkeiten zum Zeugnis als zu den meisten anderen Zeiten des Jahres. Für die Ängstlichen: Es braucht oft nicht mal Worte. Ein Traktat im Geschäft, für den Postboten oder den Kollegen kann man auch mit einem freundlichen Lächeln weitergeben. Jedesmal wird es ein bisschen einfacher. Und so oft stellt sich nach jedem Zeugnis für Jesus ein wenig mehr Weihnachtsfreude ein. Versuch’s mal. Die Welt, die nicht mehr weiß, warum sie Weihnachten feiert, hats dringend nötig.

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