„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Dienstag, 5. Februar 2013

Vom Donnersohn zum Apostel der Liebe

Eigentlich war er ein ganz normaler Bürger, ich würde sagen, ein Mensch, wie Du und ich! Er war in einer normalen Familie groß geworden, mit Geschwistern aufgewachsen, bei seinem Vater ins Geschäft eingestiegen und konnte sich nicht beklagen. Der Familie gings gut, sie hatten genügend zum Leben und außerdem auch ein paar gute Beziehungen zu solchen, auf deren Freundschaft man vielleicht irgendwann im Leben mal angewiesen sein könnte.
Dann kam Jesus. „Komm, folge mir nach!“ sagte er zu Johannes und seinem Bruder Jakobus. Komisch! Sie kannten ihn nicht, sie wussten nicht, wo er herkam, wohin er ging und wo er die nächste Nacht verbringen würde. Aber sie standen auf, verließen ihre Fischernetze und ihren Vater – und folgten Jesus nach. Dieser Jesus hatte was.

In den folgenden Jahren erlebten sie, was sich kein Mensch auf Erden vorstellen oder erträumen kann. Worte und Predigten, die den Himmel öffneten. Wunder und Taten wie sie nie zuvor geschehen waren. Liebe und Barmherzigkeit aus einer anderen Welt! Der Umgang mit Jesus hinterließ seine Spuren, gewiss! Aber es brauchte Zeit.

Einmal zog Jesus mit Seiner Jüngerschar Richtung Jerusalem. Man sandte Boten in ein Samariterdorf auf dem Weg, um dort Übernachtungsmöglichkeiten zu reservieren. Aber weil die Samariter die Juden hassten und Jesus auf dem Weg nach Jerusalem war, verwehrte man ihnen eine Übernachtung. Gastfreundschaft zu verwehren war keine kleine Sünde. Und genau an dieser Stelle verdienten sich Johannes und Jakobus ihren Spitznamen: „Donnersöhne“. Sie waren so erbost über die Verweigerung des Nachtlagers durch die Samariter, dass sie Jesus fragten (Lukas 9:54):
Herr, willst du, daß wir sprechen, daß Feuer vom Himmel herabfallen 
und sie verzehren soll, wie es auch Elia getan hat?
 
Das war Johannes. Das WAR Johannes, aber der Umgang mit Jesus hinterließ deutliche Spuren.

Täglich von Jesus hören, täglich Ihn sehen, täglich in der Begegnung mit Ihm leben – das veränderte den Donnersohn, der ein ganzes Dorf grillen wollte.

Als Johannes in hohem Alter niederschreibt, was wir heute von ihm haben: Johannesevangelium, 3 Briefe und die Offenbarung – da ist er ein geläuterter Mensch. Nichts mehr zu erkennen vom Donnersohn. Er schreibt in 1 Johannes 1:1+3:

„Was von Anfang war, was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen haben, was wir angeschaut und was unsere Hände betastet haben vom Wort des Lebens (...) was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch“

Dann folgt ein Brief voller Leben, Freude, Liebe – voll mit Jesus!

Johannes ging in die Kirchengeschichte ein nicht als der Donnersohn, der er einmal war. Er wurde bekannt als der „Apostel der Liebe“. Die Überlieferung berichtet: Als Johannes als alter Mann in Ephesus lebte, musste er auf den Armen seiner Jünger zur Gemeinde getragen werden. Bei den Treffen war es seine Gewohnheit, nicht mehr zu sagen, als: „Kindlein, liebet einander!“ Nach einer Weile war es den Jüngern überdrüssig, immer die gleichen Worte zu hören, und sie baten: „Meister, warum sagst Du immer dasselbe?“„Es ist das Gebot des Herrn!“ kam die Antwort des alten Apostels. „Und allein das zu befolgen, ist genug!“

Vom Donnersohn zum Apostel der Liebe – eine krasse Veränderung. Was wäre unsere Bezeichnung? Donnersohn? Suffkopp? Schwätzer?  Meckerbolzen? Plappermaul? Brummelbär? Quasseltante? Grieskram? Giftzwerg? Vielleicht auch irgendetwas anderes? Johannes, der vom Donnersohn zum Apostel der Liebe wurde, lehrt uns, dass die Begegnung mit Jesus verändert. IHN zu hören, zu "Sehen“ und mit Ihm jeden Tag zu leben, wird auch Dein Leben verändern. Garantiert!

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