„KARFREITAG @ CCFG: Dank- & Anbetungsabend / Lobpreis / Angebot zum persönlichen Gebet / Gemeinschaft“ (Beginn: 19:30 Uhr)

Dienstag, 7. Mai 2013

Christ und Geld

Das leidige Thema! Aber vergangene Woche wurde ich an einem Tag so oft damit konfrontiert, dass ich es einfach in einem Blogeintrag verarbeiten muss. Es ist das Thema, das die meisten Pastoren am liebsten stillschweigend umgehen, auch ich! "Christ und Geld". Zunächst kam es auf in einer Gebetsgemeinschaft früh am Morgen mit anderen aus unserer Gemeinde. Eigentlich waren es recht positive Gedanken. Wir hatten Grund, Gott für Seine Fürsorge zu danken. Nicht, weil wir unser neues Gemeindehaus – wie Salomo Gottes Tempel – mit Gold überziehen können. Nein, aber weil Gott uns bisher immer gerade soviel gegeben hat, wie wir brauchen.

Das zweite Mal war es am Abend in einem übergemeindlichen Gebetskreis. Eine Person betete in etwa so: „Herr du siehst das Problem, dass so viele Christen ihre Spenden an alle möglichen Organisationen schicken, nur nicht an ihre Gemeinde – und die anderen, die geben nur an die Gemeinde, aber nichts für Mission.“ Recht untypisch für eine Gebetsgemeinschaft fiel ihm seine Frau in den Satz und vollendete ihn „… oder sie geben gar nicht.“ Wir anderen lächelten ob der Art und Weise des Gebets, und ich bin sicher, dass auch Gott verständnisvoll gelächelt hat.

Danach kam mir ein Comicbild in den Sinn, auf dem der Pastor auf der Kanzel steht und seiner Gemeinde freudig verkündigt: „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für die Gemeinde. Die gute Nachricht ist: Wir haben genug Geld für unser neues Projekt. Die schlechte Nachricht ist: Das Geld steckt noch in Euren Portemonnaies.“

Schließlich las ich später am Abend Nachrichten und entdeckte einen Artikel, überschrieben mit den Worten: „Deutsche reich wie nie“. Verwundert las ich, dass die Deutschen 2012 soviel neues Geldvermögen angehäuft haben, wie seit 1993 nicht mehr.
‚Damit sind die Deutschen so reich wie nie’ heißt es im Artikel, und weiter: ‚In der Regel wächst das Geldvermögen der Deutschen stetig.’ Selbst die Verluste durch die Finanzkrise 2008/2009 wurden längst wieder aufgeholt.

Und wir Christen stecken mitten drin in all diesen Überlegungen. Wir Christen gehören tatsächlich zu denen, die allen Grund haben, dankbar zu sein, weil Gott uns reich beschenkt. Wir Christen haben eine Gemeinde, in der wir versorgt werden, die Gott tatsächlich durch unsere Spenden segnen und durch die Er Sein Reich in aller Welt bauen möchte. Vielleicht nicht wir alle, aber sicherlich nicht wenige Christen haben tatsächlich Geld im Portemonnaie, das eigentlich im Klingelbeutel oder auf dem Gemeindekonto liegen sollte, damit es für Gottes Reich eingesetzt werden kann. Und wir Christen gehören tatsächlich zu einem Volk, das kollektiv so reich ist, wie nie zuvor.

„Aber zu denen gehöre ich nicht!“ schießt es mir durch den Kopf. „Doch, klar!“ ist der zweite Gedanke. Auch ich lebe im Überfluss, habe mehr Kleidung im Schrank als ich brauche, mehr CDs im Ständer als viele andere, mehr Lebensmittel im Kühlschrank als nötig und ein besseres Bett als die meisten Menschen weltweit. Warum besitze ich 5 Kugelschreiber oder mehr, so viele Bücher, die ich nie gelesen habe? Doch! –  ich gehöre zu den Reichen dieser Welt!

Und was wir Reichen der Welt unbedingt wissen müssen, ist die Tatsache dass Gott Rechenschaft darüber fordert, was wir mit dem (finanziellen) Segen gemacht haben, mit dem Gott uns segnet. Viele Menschen ohne Glauben setzen ein Vermögen ein zur Erhaltung der Umwelt, für ihre politischen Ziele oder zur Rettung der Walfische. Gott hat auch mich gesegnet, egal ob ich Student oder Studienrat bin. Den Segen, den Er uns gegeben hat, sollen und dürfen wir großzügig weitergeben zur Förderung Seiner Ziele. Auch wir Christen helfen tatkräftig mit zur Erhaltung der Schöpfung, Linderung der Not und Speisung der Hungrigen. Aber diese Ziele sind in letzter Instanz bestenfalls zweitrangig und können von jedem Menschen unterstützt werden. Unser erstes Ziel als Christen, für das wir leben, geben und beten ist die ewige Errettung des Menschen und die Erfüllung der Erde mit der Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn. Die „Kollekte“ kann auch schon mal in die Welt investiert werden, aber das „Opfer“ ist für das Reich Gottes.

Denn die Erde wird erfüllt werden 
von der Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn,
gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken.“ (Habakuk 2:14)

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