„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 14. Juni 2013

1871 - Moody: Feuer Gottes

Gestern haben wir einen Teil der Lebensgeschichte von Gates Spafford und seiner Frau kennengelernt. Das Feuer von Chicago im Oktober 1871 lenkte sein ganzes Leben in eine neue Richtung.

Zur selben Zeit war der bekannte Evangelist Dwight L. Moody in Chicago tätig. Er kam aus schlichten Verhältnissen, fand zum Glauben an Jesus und diente Ihm mit aller Kraft. Das Chicago Inferno veränderte auch sein Leben. Zunächst verlor er alles Hab und Gut: seine Gemeinde, sein Heim und die Gebäude des CVJM, dem er zu der Zeit als Präsident vorstand. Alles fiel innerhalb von 24 Stunden den Flammen zum Opfer. Das einzige, was Moody blieb, war seine Bibel.

Wie hat das Feuer Moodys Leben verändert, der bereits zu der Zeit ein Mann Gottes war, der viel bewegte?

Es war der 8. Oktober 1871, als Moody bei seinem bis dahin größten Evangelisationstreffen über die Worte aus Matthäus 27:22 sprach: „Was soll ich denn mit Jesus tun, den man Christus nennt?“ Am Ende seiner Predigt schickte Moody die Menschen heim mit den Worten: „Ich wünschte, Sie würden diesen Text mit nach Hause nehmen und während der Woche darüber nachsinnen. Nächsten Sonntag wollen wir gemeinsam zum Kreuz nach Golgatha gehen und wollen uns entscheiden, was, wir mit Jesus, dem Nazarener, machen.“
Dann überließ er die Bühne seinem Freund und Mitkämpfer Ira Sankey, der das Schlusslied leitete. Das Lied wurde nie zu Ende gesungen. Während dieses Liedes begannen die Feuersirenen zu heulen und kamen nicht mehr zur Ruhe. Chicago brannte und war bis zum nächsten Morgen zu einem großen Teil ein Raub der Flammen geworden. Bis zu seinem Tod bereute Moody es, dass er die Besucher an jenem Abend heimgeschickt hatte. Er sagte später: „Seit jenem Tag hab ich es nie wieder gewagt, irgendwelchen Zuhörern eine Woche lang Zeit zu geben, ihre Beziehung zu Jesus zu überdenken. Wenn diese Leute nicht gerettet waren, können sie mich am Gerichtstag anklagen. Ich habe diese Gemeinde nie wieder gesehen und ich werde sie nie wieder sehen, bis ich sie einmal in einer anderen Welt wiedersehen werde.“

Während Moody eine überaus wichtige Lektion auf überaus schmerzhafte Weise lernte, führte das Feuer in Chicago gleichzeitig zu einer äußerst positiven Wende in Moodys Leben.

Nachdem die Gebäude seiner Gemeinde, des CVJM und sein Heim verbrannt waren, machte er sich auf den Weg nach New York, um Spenden zu sammeln für den Wiederaufbau. Während er in New York unterwegs war, überkam ihn etwas, das er beschreibt als „eine Gegenwart und Kraft“, wie er sie nie zuvor erfahren hatte. Die Kraft Gottes war so gewaltig, dass er schließlich ausrief: „Halt inne, Herr. Es ist genug!“

Mit einer neuen Vision kehrte er nach Chicago zurück. Jetzt verschrieb er sich mit aller Kraft, die er besaß der Evangelisation der Welt in seiner Generation.“

Das Inferno in Chicago hatte ihn gelehrt, den Ruf zur Entscheidung nie leicht zu nehmen oder aufzuschieben. Das zerstörerische Feuer hat letzten Endes dazu geführt, ihn das heilige Feuer Gottes als Bevollmächtigung zum Dienst erfahren zu lassen.

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