„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Dienstag, 30. Juli 2013

(Neue) Toleranz

Toleranz wird definiert als: „etwas anerkennen und respektieren, ohne es zu teilen und etwas zu ertragen oder zu erdulden, das man nicht besonders mag.“ Das kann sich auch auf Personen beziehen, die einem ‚nicht liegen’, denen man aber dennoch zuhört, die man respektiert und akzeptiert, ohne seine eigene Stellung aufzugeben oder zu verschweigen. Überzeugungen und Lebensweise Andersdenkender muss man nicht unterstützen oder bejahen. In 1 Korinther 13:7 heißt es: „Die Liebe erträgt alles“. Toleranz ist im Grunde eine lobenswerte Einstellung. Echte Jünger Jesu sind tolerante Menschen, denen es am Herzen liegt, im Sinne von Römer 12:18 mit jedem Frieden zu halten, sofern es an ihnen liegt. Gleichzeitig dürfen Nachfolger Jesu erwarten, dass ihnen die gleiche Toleranz entgegengebracht wird, die von ihnen eingefordert wird.

Mittlerweile wird von der „neuen Toleranz“ gesprochen, die nun auch nicht mehr ganz so neu ist. Die „neue Toleranz“ definiert sich anders. Sie behauptet, dass es verschiedene Wahrheiten gibt, weil Wahrheit relativ ist. Was für den Einen wahr ist, muss nicht wahr für den Anderen sein. Es kommt auf das Umfeld und die Gemeinschaft an, in der jemand lebt. Eine relative Wahrheit schließt eine absolute Wahrheit aus. Damit ist die Bibel hinfällig. Damit ist Jesus hinfällig, von dem es heißt, dass er DIE Wahrheit ist (nicht EINE Wahrheit). Die neue Toleranz der relativen Wahrheit ist eine direkte Konfrontation all dem, was unseren Glauben als Christen ausmacht.

Als Christen stehen wir vor der Frage, auf welche Seite wir uns stellen. Wir haben die Alternative zwischen einer Toleranz, die – wie Gott – nicht mit einem Rundumschlag alles zerschmettert und lieblos verdammt, sondern die Gottes Wahrheit aufzeigt und bekennt. Eine Toleranz, die sich auf die biblische Wahrheit stellt, sie kompromisslos verkündigt, zu ihr einlädt und vor dem Ablehnen warnt. Und dies nach dem Vorbild und in der Liebe Jesu.

Die Alternative ist die neue Toleranz, die alle Aussagen als relative Wahrheiten neben Jesus stehen läßt und die sich weigert, Jesus als DIE absolute Wahrheit zu verkündigen um eines falschen Friedens willen.

Leider hat die neue Toleranz sich eingeschlichen in viele christliche Kreise und Gruppen. Viele Gemeinden haben ihr Profil verloren, nachdem sie sich der neuen Toleranz geöffnet haben. Sünde ist nicht mehr Sünde, Heil ist nicht mehr Heil, Erlösung nicht mehr Erlösung.
Geistliches Sterben hat in der Regel eingesetzt und nicht selten bereits zum Tod geführt.

Die Worte des bekannten Pastors A.W. Tozer (1897-1963) gehen in eine leicht andere Richtung, unterstreichen aber dennoch die Warnung vor der „neuen Toleranz“, die alles relativiert und schließlich zu geistlicher Schwäche und Tod führt.

„Die derzeitige Mode ist, dass wir alles tolerieren, damit wir nicht in den Ruf kommen, intolerant zu sein. Seelische Heilige können es nicht ertragen, dass Samuel Agag in Stücke hieb (1Sam 15,33), und so entscheiden sie sich lieber dafür, auf Jahre die Gesundheit der Gemeinde zu opfern, indem sie den Irrtum und das Böse zulassen; und dies tun sie im Namen christlicher Liebe...“  ... „Wir sollten keine Angst davor haben, etwas unter die Lupe zu nehmen. Die Schwierigkeit besteht natürlich darin, dass dies im Geist Christi getan wird. Es ist schwierig, Fehler zu finden, ohne jemand zu werden, der nur noch das Haar in der Suppe sucht; es ist schwierig zu kritisieren, ohne kritiksüchtig zu werden. Aber wir müssen prüfen, wenn wir das Werk des Herrn in diesen bösen Tagen rein halten wollen.“ 
 (A. W. Tozer, The Price of Neglect, 1991, S.66)

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