„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 21. September 2013

Und wen wählen Christen am Sonntag (2)?

Gestern ging es darum, dass es das demokratische Recht eines Christen ist, seine Stimme der Partei zu geben, die er unterstützen möchte – oder auch seine Stimme niemandem zu geben und gar nicht zu wählen.

Außerdem wurde betont, dass Gottes Wort und nicht ein Parteiprogramm unser höchster Leitfaden sein muss. Liebe zu Gott und zum Nächsten – Liebe, wie Gott sie definiert – ist unser Lebensinhalt. All unser Reden, Handeln und Wählen soll im Namen Jesu geschehen und für Ihn getan werden. Nicht das Wohl der Menschen, sondern Gottes Ehre ist unser oberstes Ziel.

Schließlich haben wir festgestellt, dass uns allen viele Anliegen am Herzen liegen: nationale und internationale Anliegen, Bildung, Gesundheit und Gerechtigkeit. Alle Parteien behaupten, sich dafür einzusetzen. Wen wählen?

Nichts läge mir ferner, als irgendjemandem vorzuschreiben, welche Partei ein Christ wählen sollte. Morgen tritt meines Wissens keine Partei zur Wahl an, deren Parteiprogramm auf den Aussagen des Neuen Testaments gegründet ist. Wo finde ich also Orientierung?

„Mein Wunsch ist, dass meine Rentenansprüche ansteigen, die Krankenkassenbeiträge durch gesunde Gesundheitspolitik sinken, mein Verdienst steigt, meine Steuern sinken, meine Bürgerrechte ausgeweitet werden, mein Glaube geschützt -, die Zweiklassengesellschaft abgeschafft wird und … und … und.“

Allerdings muss ich sagen, dass dies alles recht menschlich-egoistische Wünsche sind. Meist geht es um Geld, Wohlbefinden und mich. Wann ist gut genug gut genug? Wann werde ich zufrieden sein? Wer setzt den Maßstab? Nichts von dem, was meine Wünsche ausmachen, hat Gott mir verheißen. Nichts von alledem hat Gott als Seinen ausdrücklichen Willen für mein Leben oder mein Land in Seinem Wort festgelegt. Klar, ich kann und werde diese Punkte bei meiner Stimmabgabe berücksichtigen, aber sie werden nicht den Ausschlag geben. In alledem hat Gott seinen Willen nicht klar kundgetan. Er hat sogar gesagt:
„Euer Lebenswandel sei frei von Geldliebe! Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist.“ (Hebräer 13:5)

Den Ausschlag geben werden vielmehr Fragen im Bereich von Moral und Ethik. In diesen Bereichen hat Gott in vielen Punkten Seinen Willen kundgetan. Zu Fragen betreffs Form und Schutz der Ehe und Familie hat Er sich klar geäußert, zur Frage nach Kindern, Disziplin und Erziehung hat Er klare Hilfestellung gegeben. Zu Fragen von Homosexualität, Gender-mainstreaming (= Geschlechtergleichheit auf allen Ebenen), und Abtreibung hat Er sich geäußert. Auf viele ethische Fragen des medizinisch Machbaren finden wir Hinweise in Gottes Wort. Für Christen spielen all die Maßstäbe, zu denen Gottes Wort sich äußert, eine übergeordnete Rolle. Andere Fragen müssen dem untergeordnet werden.

Wie denken die Parteien über diese Fragen? Welche Moral- und Ethikvorstellungen vertreten sie? Welche Forderungen erheben sie? Wie beurteilen (oder verurteilen) sie Andersdenkende?

Auch der ganze Fragenkomplex der Religionsfreiheit und freien Meinungsäußerung von Christen zu allen Belangen des Lebens ist im Angesicht zunehmender Verfolgung für Christen interessant und wichtig. Wie reagieren die verschiedenen Parteien auf meine christliche, auf Gottes Wort gegründete Lebensweise und Lebensauffassung? Werde ich angegriffen, verhöhnt, bekämpft oder toleriert?

Natürlich wird sich keine Partei finden, die in allen Belangen auf biblische Moral- und Ethikvorstellungen gegründet ist. Alle Parteien mit Erfolgsaussichten befürworten, tolerieren oder propagieren Abtreibung, alle machen Kompromisse auf dem Gebiet der Kindererziehung, der biblischen Geschlechterrolle oder der medizinischen Forschung.

Immer wieder hat es frustrierte Christen gegeben, die gar nicht mehr zur Wahl gegangen sind. Das ist ihr ihnen zustehendes Recht. Eine Alternative ist die Wahl des geringsten Übels. Das bedeutet vielleicht, eigene Ziele, Erwartungen und Vorstellungen hintenan zu stellen, um zu wählen, was biblischer Moral, Ethik und (Religions-) Freiheit an nächsten kommt.

Zugegeben, die richtige Stimmabgabe ist morgen für keinen Christen ein leichte, selbstverständliche Sache. Allerdings darf jeder Christ Jakobus 1:5 in Anspruch nehmen, in dem der Herr verheißt:

Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, 
so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt, 
so wird sie ihm gegeben werden.“

Unser Problem ist nicht, dass Gott uns keine Weisheit geben will. Unser Problem ist, dass wir denken, wir hätten sie bereits und brauchten Ihn gar nicht erst zu fragen.

Und wenn die Wahl gelaufen ist und die Stimme abgegeben ist, dann ist eines klar: Wir Christen haben nicht alle gleich gewählt. Dann lasst uns die Einheit im Geist festhalten, einander lieben und einander stehen lassen. Dazu ruft uns der Herr in Römer 14:4 auf:

Wer bist du, dass du den Hausknecht eines anderen richtest? 
Er steht oder fällt seinem eigenen Herrn.“


Übermorgen im Blogeintrag die Frage: "Und jetzt?"

ACHTUNG: Morgen, Sonntag, 22.9.2013 - neues CCFG Gemeindezentrum
15:00 Uhr: Eröffnungsfeier (anschließend Kaffeetrinken)
19:30 Uhr: Anbetungskonzert mit Bruce & Teresa Muller. Eintritt frei! 

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