„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Donnerstag, 10. Oktober 2013

„Lieber Freund, wir hoffen, dich lebendig wiederzusehen“

Es war ein bewegender Abend gestern in unserer Nachbargemeinde. Preis dem Herrn, dass der Saal gefüllt war mit Menschen, die mehr wissen wollten über das Schicksal ihrer Glaubensgeschwister in Nordkorea, dem gefährlichsten Land für Christen weltweit.

Fünf Südkoreaner waren gekommen, drei davon Pastoren, um über ihre Arbeit unter Nordkoreanern zu berichten. Ihre Arbeitsgebiete waren unterschiedlich, ebenso die Länder, in denen sie tätig sind. Auf Namen und Identifikation möchte ich in diesem Beitrag bewusst verzichten.

Nordkorea teilt Grenzen mit mehreren Ländern und einer der Pastoren erzählte, wie ein nordkoreanischer Flüchtling unter Einsatz seines Lebens in eins dieser Nachbarländer flüchtete. Bei seiner Ankunft wurde er fast zu Tode geprügelt und für 2 Jahre in die Sklaverei verkauft. Dann flüchtete er. Bevor er aber das Land verlassen konnte, wurde er an einer Grenze erneut fast totgeschlagen und erneut weiterverkauft. Irgendwann gelang ihm die Flucht und er traf den Pastor, der diesen Bericht gab. Es dauerte lange, bis das Herz dieses Flüchtlings empfänglich wurde für das Evangelium. Aber schließlich wurde er Christ und sein Leben wurde heil und verändert. Dieser Pastor hat mittlerweile über 800 Flüchtlingen zum Glauben an Jesus geholfen.

Wer in den Nachbarländern aufgegriffen und zurückgeschickt wird, geht dem sicheren Tod durch grausame Folter und unmenschlichen Arbeitseinsatz in einem Lager entgegen. Trotzdem entschließen sich immer wieder Flüchtlinge, in ihr Land zurückzukehren, um ihren Leuten das Evangelium von Jesus zu bringen. So war ein Bild zu sehen, auf dem nordkoreanische Flüchtlinge in einem schlichten Raum knieten und unter Handauflegung einen von ihnen als Missionar zurück nach Nordkorea sandten. Mit den Worten: „Lieber Freund, wir hoffen, dich lebendig wiederzusehen“ ließen sie ihn ziehen. Das war bewegend!

Wieder einmal wurde uns gestern Abend vor Augen gemalt, in welchem Reichtum wir schwelgen, welche Vorrechte wir haben und wie blind wir für beides sind. Wenn der Leiter von Open Doors in China feststellt, dass heute der Materialismus eine größere Bedrohung für die chinesische Kirche darstellt als die Verfolgung, dann muss sich die Gemeinde Jesu im Westen fragen, ob sie überhaupt noch bedroht wird oder der Bedrohung bereits verfallen ist.

Bewegend in allem war die Schlichtheit. Die Schlichtheit der Räume, in denen sich die nordkoreanischen Christen trafen – und Gott wirkte. Die Schlichtheit der Gottesdienste, die sie mit Inbrunst feierten – und Gott wirkte. Die Schlichtheit ihres Lebensziels und ihrer Zukunftsträume – und Gott wirkte. Selbst die Schlichtheit des Liedes, das uns die 5 südkoreanischen Besucher in koreanisch sangen: „Welch ein Freund ist unser Jesus“. Die Inbrunst, mit der sie das Lied sangen, berührte mich, denn mir wurde klar: Die singen von Herzen, was sie glauben und tagtäglich erfahren: Jesus, unser Freund hört und erhört unsere Gebete! Also wollen wir doch beten.

Jeder, der drei Pastoren rief innig auf, für die nordkoreanischen Flüchtlinge außerhalb Koreas zu beten, für die Untergrundchristen im Land und vor allem für die Wiedervereinigung des Landes. Nordkorea war vor 100 Jahren Erweckungsgebiet. Die Hauptstadt Pyongyang trug die Bezeichnung als „Jerusalem des Ostens“. Heute ist Nordkorea die „Hölle auf Erden“, wenn es solch einen Platz geben würde. Tatsache aber bleibt:

Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. (Lukas 1:37)

Des Königs Herz ist in der Hand des Herrn wie Wasserbäche;
Er lenkt es, wohin Er will. (Sprüche 21:1)

Welch ein Freund ist unser Jesus, o wie hoch ist Er erhöht!
Er hat uns mit Gott versöhnet und vertritt uns im Gebet.
Wer mag sagen und ermessen, wieviel Heil verloren geht,
wenn wir nicht zu Ihm uns wenden und Ihn suchen im Gebet!

Wenn des Feindes Macht uns drohet u. manch Sturm rings um uns weht,
brauchen wir uns nicht zu fürchten, stehn wir gläubig im Gebet.
Da erweist sich Jesu Treue, wie Er uns zur Seite steht
als ein mächtiger Erretter, der erhört ein ernst Gebet.

Sind mit Sorgen wir beladen, sei es frühe oder spät,
hilft uns sicher unser Jesus, fliehn zu Ihm wir im Gebet.
Sind von Freunden wir verlassen und wir gehen ins Gebet,
o so ist uns Jesus alles: König, Priester und Prophet.

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