„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 21. Februar 2014

Da warst du weg ...

Eigentlich war es als vergnüglicher Ausflug gedacht, wie unsere Lokalzeitung berichtet. Vier Mütter und acht Kinder machten eine Reise mit der Bahn in die große, weite Welt – zum gemeinsamen Frühstück in die Nachbarstadt. Für einige der Kleinen eine Premiere. Allerdings dauerte es nur ein paar Haltestellen, bis von den 8 kleinen Kinderlein nur noch 7 kleine Kinderlein übrig waren. Schock, Hektik, und blankes Entsetzen bei dem Rest der familiären Reisegruppe. Rufen, Fragen ... bis ein gerade zugestiegener Reisegast sich erinnerte, dass ihm beim Einsteigen eine Zweijährige mit roter Jacke entgegen gekommen und aus dem Zug ausgestiegen war. Gut dass es die Telefonnummer 110 gibt. Während der Zug der Deutschen Bahn den nächsten Bahnhof ansteuerte, machten sich die ein paar Polizisten auf und fanden das weinende Mädchen, das gerade von einem am Bahnsteig wartenden Menschen getröstet wurde.

Zur gleichen Zeit war der Zug in der nächsten Stadt angekommen, die verzweifelte Mutter in ein Taxi gesprungen und ließ sich zum letzten Bahnhof fahren, in der Hoffnung, dort Polizei und Kind unversehrt zu finden. So geschah es auch. Mit verweinten Augen schlang die Kleine ihrer Mama die Arme um den Hals und konnte als Erklärung nur stammeln: „Ich bin ausgestiegen, und da warst du weg, Mama. Da hab ich geweint.“

Als ich heute morgen diesen Artikel der Siegener Zeitung las, musste ich unweigerlich denken, wie vielen Christen es ähnlich geht. Gott hat uns an die Hand - und mitgenommen auf eine große Reise. Eine Premiere für uns. Eine Weile geht alles gut. Wir machen uns vertraut mit unserem Umfeld und fühlen uns bald sicher genug, ein paar eigenständige Ausflüge zu unternehmen. Dabei verlieren wir unseren Herrn aus den Augen. Die Parallele setzt sich ab hier nur im verlorenen Kind fort, denn Gott gerät durch unsere eigensinnigen Ausflüge nicht in Panik und braucht auch keine Hilfe von Außenstehenden. Aber wir brauchen Hilfe.

Plötzlich haben wir die sichere Nähe Gottes verloren. In unserer vermeintlichen Sicherheit haben wir uns von Ihm entfernt und sind zurück geblieben, allein, ohne Seinen Schutz, ohne die Sicherheit Seiner Gegenwart. Alles, was wir wertschätzten, ist futsch: unser Friede, unsere Freude, unsere Geborgenheit, unsere Hoffnung und alles andere auch. Wir sind nur noch erfüllt mit Angst, Unsicherheit, Panik, Durcheinander und Befremden. Wir haben schnell gemerkt, dass wir hier nicht hingehören, denn unser Herr ist nicht dabei. Wir merken: „Ich bin ausgestiegen, und da war Er weg“

Gottes Wort beschreibt in Matthäus 18:12-14, was Jesus unternimmt, wenn wir uns fühlen, wie die Zweijährige am Bahnhof:
Was meint ihr? Wenn ein Mensch hundert Schafe hat,
und es verirrt sich eines von ihnen,
läßt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen,
geht hin und sucht das verirrte?
Und wenn es geschieht, daß er es findet,
wahrlich, ich sage euch: Er freut sich darüber
mehr als über die neunundneunzig, die nicht verirrt waren. 
So ist es auch nicht der Wille eures Vaters im Himmel,
daß eines dieser Kleinen verlorengeht.

Die Mutter hat das Weinen ihres Kindes am Nachbarbahnhof zunächst nicht hören und seine Angst nicht sehen können. Jesus aber sieht Deine Unsicherheit und hört Dein Schreien (wenn Du zu Ihm schreist), denn Er ist nie wirklich weg. Er macht sich auf und kommt. Er macht sich auf für Dich allein. Zu Seinen Kindern sagte Er:
Darum, weil du kostbar bist in meinen Augen
und wertgeachtet, und ich dich lieb habe ...“

... darum will Er sich kümmern und handeln

„... ich will Hilfe schaffen dem, der sich danach sehnt.“
(Psalm 12:6b)

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