„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 14. März 2014

Der Fall Hoeneß – und ich freu’ mich nicht!

Kurz und bündig war der Prozess, erstaunlich kurz. Jetzt weiß die Menschheit, dass Uli Hoeneß, einer der mächtigsten Sportfunktionäre der Welt, für 3½ Jahre hinter Gitter muss. Viele haben das so nicht erwartet. Die Verteidigung hat Revision eingelegt. 

Am gleichen Tag geht die Meldung durch die Medien, dass eine 32jährige Frau zu 2½ Jahren Haft verurteilt wurde, weil sie 750.000 Euro Schenkungssteuer hinterzogen hat. 500.000 stehen noch aus. Demgegenüber stehen 3½ Jahre für 28.500.000 Euro.

Ich bin weder Bayernfan noch Bayernfeind. Wenn’s um Urlaub geht, bin ich sogar Bayernjunkie. Aber was den Prozess gegen Hoeneß angeht, war wohl zumindest halb Deutschland gespannt auf das Urteil. Jeder hatte seine Meinung. Meine war, dass Hoeneß einen fairen Prozess kriegen sollte, an dessen Ende eine Gefängnisstrafe stehen sollte. Nun ist das Urteil gesprochen – und ich kann mich nicht freuen.  

Uli Hoeneß ist eine Person mit hohem Bekanntheitsgrad. Ja, er mag viel Gutes getan haben, mit einigen der anderen Millionen, die er besitzt. Aber jetzt ist er nach bestem Wissen und Rechtsverständnis des unparteiischen Richters zu einer relativ milden Gefängnisstrafe verurteilt worden – und ich freue mich nicht.

Der Fall Hoeneß erinnert uns alle an die Abgründe des menschlichen Herzens, an Gier, Lust, Egoismus und die verführerische Macht des Geldes. Hier ist ein Mensch, der der Liebe zum Geld verfallen ist, von der die Bibel sagt:
Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels. (1 Timotheus 6:10)

Kann ich mich darüber freuen, dass ein Mensch bestraft werden muss, weil er der Geldgier verfallen ist? Kann ich mich darüber freuen, dass er jetzt eine gerechte, wenn auch milde, Strafe antreten muss? Nachvollziehen kann ich das, aber nein – freuen kann ich mich nicht.

Freuen kann ich mich am Guten in der Welt. Freuen kann ich mich an Ehrlichkeit,  an Aufrichtigkeit und an Selbstlosigkeit. Freuen kann ich mich an der Vergebung, die Gott mir geschenkt hat und allen anbietet, die Ihm ihre Schulden offenlegen und bekennen.

Die Bibel beschreibt Menschen nicht als große Sünder oder kleine Sünder. Die Bibel lehrt, dass alle Menschen Sünder sind und Gottes Vergebung brauche. Die brauche ich genauso wie Uli Hoeneß, keinen Deut weniger. Jesus musste für mich genauso ans Kreuz, wie für alle anderen Sünder dieser Welt. Und Jesus liebt alle Menschen dieser Welt mit derselben göttlichen Liebe, sei es der große Sportfunktionär in Europa, der normale Fabrikarbeiter in Amerika oder der mittellose Slumbewohner in Asien. Gottes Liebe und Angebot der Vergebung gilt uns allen in gleichem Maße.

Strafe verdienen wir alle. Ob wir uns nach den Gesetzen unseres Landes strafbar gemacht haben, bleibt dahingestellt. Strafbar nach Gottes Gesetzen sind wir allesamt. Vielleicht ist das ein Grund, warum es mir schwer fällt, Genugtuung zu empfinden über das Urteil gegen Uli Hoeneß. Ich weiß, dass auch ich schuldig geworden bin gegenüber dem Gesetz Gottes, und dass ich Strafe verdient habe.

Allein Jesus Christus verdanke ich es, dass meine Schuld gesühnt und meine Strafe bezahlt ist. Was Jesus für mich getan hat, das hat Er auch für Dich getan, und für Uli Hoeneß und jeden anderen, der Gott gegenüber einen Offenbarungseid leistet.
Schuld und die daraus resultierende Strafe sind nie ein Grund zur Freude, erst recht nicht zur Schadenfreude. Freude – was Schuld betrifft – gibt es nur auf eine Weise. Jesus sagt: (Lukas 15:10)

„Ich sage euch, so ist auch Freude vor den Engeln Gottes
 über einen Sünder, der Buße tut.“

Diese Freude wünsche ich den Engeln im Himmel über mich, über Dich und über Uli Hoeneß!

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