„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Das Geistliche und das Weltliche

Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn 
und nicht den Menschen!“ 
(Kolosser 3:23)

Alles für Jesus! Alles zu seiner Ehre. ALLES? Geht das? Was bringt dieser Tag? Oder der morgige? Aufstehen, Frühstücken, Arbeit – egal wo, Mittagessen, Arbeit, vielleicht Umgang mit Kunden, Kollegen, Vorgesetzten, Kindern, Freunden, abends Kino – vielleicht, oder Fernsehen, einen Besuch. Was immer …

Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn!“

Grundsätzlich können wir mal davon ausgehen, dass Gott hier wirklich ALLES meint. Das kommt uns vielleicht komisch vor, aber genügend Parallelverse zeigen uns, dass diese Aussage hier kein Einzelfall ist (vergleiche Kolosser 3:17 oder 1 Korinther 10:31).

Allerdings müssen wir auch bekennen – ich zumindest – dass diese Aussage so radikal und irgendwo auch so einschränkend ist, dass sie mich stutzig macht. Vielleicht hilft es, den bekannten Theologen A.W. Tozer zu Wort kommen zu lassen, der in seinem Buch „Gottes Nähe suchen“ dazu Stellung nimmt.  Tozer sieht das Problem in der unberechtigten Aufteilung unseres Lebens in einen „geistlichen“ und einen „säkularen“ Bereich. Die Aufteilung unseres Christenlebens in diese zwei Bereiche verleitet uns, „alles“ aus Kolosser 3:23 nur auf den geistlichen Bereich zu beziehen. Dabei macht die Bibel diesen Unterschied nicht. Tozer schreibt:

“Wir müssen diese Wahrheit vollkommen in uns aufnehmen, mit jeder Faser unseres Körpers daran glauben, so dass sie unser ganzes Denken bestimmt. Erst dann werden wir von diesem Dilemma, dem angeblichen Gegensatz zwischen geistlichen und weltlichen Dingen, befreit werden. Wir müssen uns tagtäglich von neuem darauf besinnen, ein Leben zur Ehre Gottes zu leben. Wenn wir uns immer wieder gedanklich mit dieser Wahrheit auseinandersetzen, im Gebet mit Gott darüber sprechen und uns immer wieder darauf besinnen, wenn wir unseren Alltagsgeschäften nachgehen, dann werden wir von der wunderbaren Bedeutung dieses Prinzips ergriffen werden. Der alte Gegensatz, der unser Inneres schmerzhaft in zwei Teile zerriss, löst sich auf und wir können ein friedliches Leben führen, ein Leben als Einheit. Durch das Wissen, dass wir ganz und gar Gott gehören, dass er uns völlig angenommen hat und nichts an uns ablehnt, wird unser Inneres wieder vereint und jede Handlung wird uns heilig erscheinen.”

“All unsere Handlungen sollen Gott wie ein Opfer dargebracht werden in dem festen Glauben, dass er sie annimmt. Diese Position müssen wir dann festhalten und uns immer wieder daran erinnern, dass jede Handlung in jeder Stunde des Tages und der Nacht Gott gehören soll. Auch im Gebet sollen wir immer wieder Gott mitteilen, dass jede unserer Handlungen ihm zur Ehre dienen soll, und dieses Anliegen auch währen des Tages gedanklich vor Gott bringen. Jede unser Tätigkeiten soll ein Priesterdienst für Gott sein. Wir wollen daran glauben, dass Gott in den einfachsten Aufgaben zu finden ist und ihn dort suchen.” (Gottes Nähe suchen, S.123+124)

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