„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Mittwoch, 13. Mai 2015

„Verdammt noch mal!“

Was für eine Überschrift! Ob manch einer heute aus Protest auf das Lesen dieser Andacht verzichtet? Oder ob die Überschrift heute besonders viele zum Lesen animiert? „Wie kann ein Pastor so etwas ins Internet stellen, auf Facebook darauf hinweisen und dann sogar damit noch eine Andacht überschreiben?“

Ob meine Erklärung als „gültig“ angesehen werden kann, muss jeder selbst beurteilen, aber es gibt eine. Hier ist sie: „Verdammt noch mal!“ ist kein Ausdruck meines Herzens, sondern ein Zitat, das mir in letzter Zeit bei immer mehr Kommentaren aufgefallen ist. Ob es der Politiker ist, der seine Rede vorliest, der Leserbriefschreiber, der sich über irgendeinen Artikel aus der Tageszeitung aufregt oder die Nachrichtensprecherin im öffentlichen Fernsehen zur besten Sendezeit. „Verdammt noch mal!“ – das muss einfach rein, das muss gesagt werden. Vielleicht verleiht dieser Kraftausdruck meinen Worten Bedeutung, Gewicht oder Aufmerksamkeit. Es scheint auf jeden Fall „in“ zu sein, seinen Worten mit ein bisschen Fluchen Nachdruck zu verleihen.

Viele Worte, die in der Umgangssprache mittlerweile ihren festen Platz gefunden haben, erregten in der Vergangenheit Aufmerksamkeit, wenn sie öffentlich ausgesprochen wurden. Heute fallen sie bestenfalls dann noch auf, wenn sie von Personen benutzt werden, von denen man sie nicht erwartet. Aber – HALT! Wieso eigentlich nicht? Wieso erweckt eine mit „Verdammt noch mal!“ überschriebene Andacht eines Pastors Aufmerksamkeit, wieso spitzt man die Ohren, wenn ein hoher Politiker im Fernsehen bestimmte Ausdrücke verwendet, die sonst im Alltag gang und gäbe sind?

Zumindest was uns Jesusjünger angeht, haben wir eine Begründung dafür aus der Bibel. Wir stehen in so mancher Frage in einem Dilemma. Wir wollen uns nicht so von der Welt unterscheiden, dass man uns gar nicht mehr ernst nimmt – und andererseits sollen wir uns von der Welt unterscheiden und nicht Finsternis sondern Licht sein. Wo ist die Grenze?

Nicht in allen Fragen gibt die Bibel eine eindeutige Antwort. Oft ist es der in uns wohnende Heilige Geist, der uns in bestimmten Situationen führt. Andererseits gibt uns die Bibel viele hilfreiche Richtlinien, die uns helfen, Grenzen zu setzen, die den Unterschied machen. Wenn diese biblisch gesetzten Grenzen uns dann von der Welt ausgrenzen, dann lässt sich nichts daran ändern (es sei denn wir nehmen bewusstes Sündigen in Kauf). Betreffs „Verdammt noch mal!“ und anderen Kraftausdrücken hat manch einer eine Antwort gefunden durch folgende Bibelverse: (Hervorhebungen nicht im Original)

Übrigens, Brüder, alles, was wahr, alles, was ehrbar, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was liebenswert, alles, was wohllautend ist, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob gibt, das erwägt! (Philipper 4:8)

Lass die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein, HERR, mein Fels und mein Erlöser! (Psalm 19:15)

Wie goldene Äpfel in silbernen Schalen, so ist ein Wort, gesprochen zur rechten Zeit. (Sprüche 25:11)

Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuss. (Sprüche 24:26) 

Der Herr, HERR, hat mir die Zunge eines Jüngers gegeben, damit ich erkenne, den Müden durch ein Wort aufzurichten. (Jesaja 50:4a)
Es ist einem Mann eine Freude, wenn er richtig antwortet, und wie wohl tut ein Wort zur rechten Zeit! (Sprüche 15:23)

„Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war (Philipper 2:5)

„Segnet, die euch verfolgen; segnet und flucht nicht!“ (Römer 12:14)

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