„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Montag, 13. Juli 2015

Feuer ... Dampf ... und nichts gewesen

Ich kann mich gut an die erste Zeit nach meiner Bekehrung erinnern. An einem Tag saß ich mit dem Freund im Auto, der mich zu Jesus geführt hatte. „Wolfgang,“ meinte er, bevor ich ausstieg, „pass auf, dass Du immer nah bei Jesus bleibst. Zu viele machen einen guten Anfang und verlieren dann die Liebe zu ihrem Retter.“ Ich war erstaunt und fasste mein Erstaunen in Worte. „Das kann ich mir in meinem Leben nicht vorstellen. Ich habe Jesus so lieb. Ich würde Ihn niemals verlassen wollen!“


Die folgenden Jahre sollten zeigen, wie berechtigt die Warnung meines Freundes war.



Charles G. Finney, der im 19. Jahrhundert als Erweckungsprediger tätig war und durch den Tausende zum Glauben an Jesus kamen schrieb in Seinem Buch: "Reflections on Revival" (S. 42):



“… wenn man die Flamme anfacht, wird es oft eine überwältigende Begeisterung in der Versammlung erzeugen, Viele werden davon überkommen werden und Menschenmassen werden bekennen sich Gott unterwerfen zu wollen, obwohl fast keiner von ihnen … am Ende als wirklich bekehrt angefunden wird.” 



Auch er kannte das Phänomen, dass schnell ein helles Strohfeuer entstehen kann. Aber sobald das Stroh verbrannt ist, geht das Feuer aus oder entwickelt sich zu einem quälenden Qualm.



Wir leben in einem deutlich nachchristlichen Land, in dem sich noch ca. 60% der Bevölkerung – zumindest namentlich – mit dem Christentum identifizieren. Aber mit Finney müssen wir feststellen, dass „fast keiner von ihnen ... am Ende als wirklich bekehrt angefunden wird.“



Kein Feuer mehr, nur noch Qualm - oder gar kalte Asche? Und die Asche redet sich selbst ein, dass sie doch Merkmale eines Feuers aufweist. Und der Qualm spricht zu sich selbst, dass er doch zum Feuer gehört. Wunschdenken ... vielleicht nicht einmal das. Vielleicht nur noch kalte Berechnung.



Aber Gott lässt sich nicht auf unsere Rechenspielchen ein. Kalte Asche zeugt davon, dass die Hitze fehlt weil nichts mehr brennt. Viel Qualm belegt, dass das Feuer nicht mehr richtig lodert. Wo aber Gott durch Seinen Geist am Werk ist, da brennt das Feuer hell. Jesus definiert in Lukas 12:49 sein klares Ziel:



Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden;

was wollte ich lieber, als dass es schon brennte!“



Das möchte Jesus! Ein Feuer! Nicht Qualm, der erstickt, der ein Feuer simuliert oder kalte Asche. Jesus möchte ein Feuer, ein helles Feuer, das leuchtet und für Ihn brennt. Und das ist, woran Er arbeitet. Machen wir uns nichts vor. Wenn unser Leben nicht mehr ist als ein dicker Qualm, von dem Leute denken: Ach, da wird auch Feuer sein ... ach ‚irgendwo’ brennts da vielleicht – das ist zu wenig. Auch kalte Asche ist zu wenig. Beides sind bestenfalls Erinnerungen, dass da ein Feuer sein sollte.



Brennst Du für Jesus? Ich meine – grundsätzlich. Wir alle haben mal trockene Tage, an denen etwas mehr Qualm mit der Flamme aufsteigt. Wir alle haben mal einen Tag, an dem die Flamme nicht ganz so heiß brennt. Aber grundsätzlich: Brennst Du für Jesus oder qualmst Du nur noch. Brennst Du überhaupt oder ist alles nur kalte Asche?



Zu viele haben irgendwann mal ein Gebet nachgesprochen, eine Hand gehoben oder eine Karte unterschrieben und gedacht, eine Handlung mache uns zu einem Kind Gottes, gerettet für Zeit und Ewigkeit. Weit gefehlt. Es ist kein nachgesprochenes Gebet, keine gehobene Hand und keine Unterschrift auf einer Entscheidungskarte. Es ist der lebendige Glaube an Jesus, der sich ausdrückt in feuriger Nachfolge.



Feuer? Dampf? Oder gar nur kalte Asche?  Was beschreibt Dich?

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