„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Donnerstag, 27. August 2015

Die Gewalt der Liebe

Eigentlich müsste es doch heißen: Die Macht der Liebe – oder? Gewalt hat etwas Brachiales im Klang, etwas Hartes, ja – Bedrohliches. Dennoch soll heute in der Überschrift bewusst der Begriff der „Gewalt der Liebe“ stehen bleiben. Immerhin gibt es auch durchaus positive Gebrauchsformen des Wortes, wenn wir an die Gewalt der Bergwelt, an gewaltige musikalische Kompositionen oder gewaltige Errungenschaften der Wissenschaft denken. 

Wenn ich Anliegen von Open Doors für verfolgte Christen durchbete, wenn ich die Berichte über Saeed Abedini im iranischen Gefängnis lese oder mich mit dem Elend der Christen in Nordkorea oder anderen Ländern beschäftige, dann stellt sich mir immer wieder die Frage: Warum dieser Hass auf Jesus und Seine Nachfolger?

-         Warum wird die 23jährige Saida fristlos entlassen, nachdem ihr Chef von ihrer Bekehrung zu Jesus erfahren hatte? 2 Jahre lang hatte sie tadellos als Sekretärin gearbeitet.
-         Warum wird Pastor Saeed Abedini seit drei Jahren in iranischen Gefängnissen gefoltert, obwohl er mit Genehmigung der Regierung in den Iran gereist war, um beim Aufbau von staatlich genehmigten Waisenhäusern zu helfen?
-         Warum werden christliche Ärzte und Krankenpflegepersonal in islamischen Ländern schikaniert, bedroht oder sogar getötet, während sie sich um die Nöte der Einheimischen kümmern?
-         Warum sind in vielen Ländern Christen, die sich zu Ehrlichkeit, Fleiß und Achtung verpflichtet wissen, als Studenten an Universitäten und Arbeiter in Betrieben nicht gerne gesehen?
-         Warum wird die christliche Lehre mehr bekämpft als alle anderen Lehren überhaupt?

All das macht keinen Sinn. Die Lehre Jesu, die wir vertreten und verbreiten ist nicht gefährlich – außer für das Böse und den Bösen. Jesus lehrt uns, einander zu achten, zu lieben und einander zu dienen. Die Lehre Jesu ist keine Lehre, die bekämpft werden muss – außer man möchte einen schlechten Zustand aufrecht erhalten und Gerechtigkeit verhindern.

Die Lehre Jesu wird niemandem aufgezwungen. Die Einladung Jesu gilt allen. Jedem steht frei, sie anzunehmen oder abzulehnen. Jesu Versprechen, Leben zum Guten zu verändern, gilt jedem in Seiner Nachfolge – aber niemand ist gezwungen, Ihm nachzufolgen. Jesus sagt klar, dass Seine Jünger das „Salz der Erde“ sind. Das bedeutet, sie haben (durch Jesus) Würzkraft, sie machen die Welt geschmackvoller, sie haben eine erhaltende Funktion in der Welt. Genau das hat sich als wahr gezeigt, wo Christen nicht verfolgt, sondern Ihnen Freiheit gewährt wurde. Christen waren die Vorreiter vieler sozialer Dienste, sie setzten sich  hingebungsvoll ein zu Zeiten weltweiter Seuchen – oft unter Einsatz ihres Lebens. Sie kämpften gegen Sklaverei und Unterdrückung. Menschenrechte sind in den Gebieten der Welt am stärksten verankert, in denen – zumindest in der Vergangenheit – die Lehre Jesu gelehrt, geglaubt und gelebt werden durfte. Warum also durch zwei Jahrtausende hindurch bis heute der Hass auf Jesus und Seine Nachfolger? Warum die heute weltweit steigende Ablehnung Seiner Lehre.

Es ist die Macht, ja, die Gewalt der Liebe Gottes, durch die Menschen sich bedroht fühlen. Gottes Liebe ist so brachial anders als alles andere in dieser Welt. Gottes Liebe „bedroht“ Menschen in dem, was sie gewohnt sind. Gottes Liebe sprengt die Grenzen, an die wir uns gewöhnt haben. Und anstatt uns umzugewöhnen und zu leben, finden es die Menschen leichter, auf ihren alten Wegen zu bleiben und zu sterben.

Als Jünger Jesu lieben wir weiter, denn Jesus hat uns zuerst geliebt. Ja, wir stehen im Abseits. Die Masse wird uns nicht verstehen und wird der Gewalt der Liebe weiterhin widerstehen. Für uns aber gilt:

Die Liebe ist langmütig und gütig,
die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht,
sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig,
sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern,
sie rechnet das Böse nicht zu;
sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit,
sie freut sich aber an der Wahrheit;
sie erträgt alles, sie glaubt alles,
sie hofft alles, sie erduldet alles.
Die Liebe hört niemals auf.
(...)
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Lie­be,
diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.

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