„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 29. August 2015

Opferbereitschaft

Was mich immer wieder anspricht, ist die Begeisterung von Menschen für ihren Glauben und die damit verbundene Opferbereitschaft für Jesus. Nein, damit meine ich nicht, wieviel sie gegeben haben, wenn der Klingelbeutel rum ging. Ich meine damit, wie wenig ihnen die Dinge der ‚Welt’ bedeuteten. Als Fremdlinge in dieser Welt lebten sie für Jesus, der die Sehnsucht nach der Heimat (im Himmel) in ihre Herzen gepflanzt hatte.

So heißt es in der Biographie über Ohm Michel, den Ex-Knacki, der zum Evangelisten wurde, dass die Jesusnachfolger seiner Zeit im Siegerland mitunter 7 (sieben!) Stunden Fußweg in Kauf nahmen, um an einer Missionsstunde in einem Ort am anderen Ende des Siegerlandes teilzunehmen. Was hätte man in den 14 Stunde (Hin- und Rückweg) alles tun können? Von Fussball spielen über Ausruhen über Haus- und Hofarbeit bis hin zu einem kleinen Nebenverdienst. Aber die Sehnsucht nach dem, was mit der „Heimat“ zu tun hatte, war einfach stärker. Mich beschämt das und fordert heraus.

Dann lese ich über Isaac Liu, der mit seiner Familie in China stundenlang unterwegs war, um an einer Gebetsstunde teilzunehmen. Das Ganze unter der ständigen Gefahr von Inhaftierung und anschließender Folter. Hätten sie nicht auch zu Hause beten können? Gott erhört doch auch, wenn wir alleine beten, oder etwa nicht? Und die stundenlangen Fusswege zu den Treffen und wieder nach Hause hätte man auch sinnvoller nutzen können. „Mein“ Denken – nicht Gottes Denken. „Na ja, das sind die Christen in der Verfolgung. Das ist eine andere Welt.“ Wieder liege ich falsch. Das ist der Glaube, die Hingabe und Opferbereitschaft, die ich selbst verloren habe. Ich erinnere mich sehr wohl, wie ich manches Mal zu meiner Frau gesagt habe: „Tja, wenn das Treffen in der Nachbarschaft wäre ...!“– aber die 15 Minuten (mit eigenem Auto) zu Gemeinde – die waren mir zu weit. (Schande!)

Woanders lese ich, wie der letzte Bissen Brot geteilt und Hilfe im Namen Jesu geleistet wird von denen, die Hilfe eigentlich selbst so dringend nötig hätten. Das Ganze aber nicht aus Zwang, sondern aus Liebe – zu Jesus und Seinen Kindern. In Jesaja 58:7 beschreibt der Prophet das Leben, an dem Gott Wohlgefallen hat.

Besteht es nicht darin,
daß du dem Hungrigen dein Brot brichst
und arme Verfolgte in dein Haus führst,
daß, wenn du einen Entblößten siehst,
du ihn bekleidest
und dich deinem eigenen Fleisch nicht entziehst?“

Wie vielfältig sind die Möglichkeiten, die wir heute haben, als die Fremdlinge auf der Erde zu leben, die wir nach Gottes Wort nun mal sind. Gott erwartet von keinem Seiner Kindern, dass sie sich selbst weltfremd machen. Er möchte lediglich, dass wir Ihm konsequent folgen und  zu allererst in allem nach Seinem Reich trachten (dass es gebaut, gesehen, verkündigt, gefördert, finanziert und ausgebreitet wird und dass es nicht an Mitarbeitern mangelt ...). Zugleich sollen wir nach Seiner Gerechtigkeit trachten (in unserem Leben, durch unser Zeugnis in allem, was wir tun und sind ...) – und dann wird Jesus selbst uns alles geben, was wir für ein Leben als Fremdlinge hier auf der Erden benötigen. Das erfordert Vertrauen unsererseits in Jesus und beschert uns den Segen göttlicherseits.

Durch solches Handeln machen wir uns zwar nicht weltfremd, müssen aber zu 100% damit rechnen, dass die Welt sich von uns entfremden und uns als Fremdkörper einstufen wird. Das lässt sich nicht vermeiden – außer durch Kompromisse.

„Ich ermahne euch nun, ihr Brüder,
ange­sichts der Barmherzigkeit Gottes,
daß ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heili­ges,
Gott wohlgefälliges Opfer: das sei euer ver­nünftiger Gottesdienst!
Und paßt euch nicht diesem Weltlauf an,
sondern laßt euch in eu­rem Wesen verändern
durch die Erneuerung eures Sinnes,
damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige
und vollkommene Wil­le Gottes ist.“ (Römer 12:1+2)

Um Verfolgung bete ich nicht. Das wäre unbiblisch. Aber ein opferbereites Leben in der Nachfolge wie viele Geschwister in der Verfolgung es leben – danach strecke ich mich aus!

Wir laden alle unsere Leser herzlich ein, morgen an unserem Gottesdienst teilzunehmen. Lobpreis, Predigt, Gemeinschaft - kommt doch einfach mal vorbei. 
10:30 Uhr - Bitzegarten 5 - 57290 Neunkirchen
parallel Kindergottesdienst in 3 Alterstufen

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