„Gott ist die Erklärung dafür, warum es überhaupt ein Universum gibt, in dem Naturwissenschaft betrieben werden kann“ (John Lennox)

Samstag, 4. April 2015

Wo war Jesus am Karsamstag?

Wo war Jesus in der Zeit zwischen Seinem Sterben und vor Seinem Auferstehen? In Kürze: Ich weiß es nicht. Dabei ich bin in guter Gesellschaft, denn meine Nachforschungen ergaben, dass Theologen und Ausleger in ihren Kommentaren bekennen: Es ist nicht 100% sicher, wo Jesus war und eine glasklare Antwort gibt uns die Bibel nicht. Dennoch gibt es relativ viele Bibelstellen, die Andeutungen machen und Schlüsse zulassen. Im Folgenden Auszüge aus einigen der wichtigsten Bibelstellen zu diesem Thema:

Epheser 4:8-10
Darum heißt es: »Er ist emporgestiegen zur Höhe, hat Gefangene weggeführt und den Menschen Gaben gegeben«. Das Wort aber: »Er ist hinaufgestiegen«, was bedeutet es anderes, als dass er auch zuvor hinabgestiegen ist zu den Niederungen der Erde?

Luke 16:22+26
„Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben. … Und zu alledem ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, so dass die, welche von hier zu euch hinübersteigen wollen, es nicht können, noch die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen.“

1 Peter 3:18-20.
„Denn auch Christus hat einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führte; und er wurde getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht durch den Geist, in welchem er auch hinging und den Geistern im Gefängnis verkündigte, die vor Zeiten sich weigerten zu glauben...“

Psalm 16:10-11
„denn du wirst meine Seele nicht dem Totenreich preisgeben und wirst nicht zulassen, dass dein Getreuer die Verwesung sieht.“

Luke 23:43
„Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein!“

Allein die Verse füllen die Hälfte der normalen Blog-Länge. Darum hier nur eine kurze Erklärung, die denen helfen soll, die sich mit dem Thema näher beschäftigen möchten. Wo war Jesus zwischen Tod und Auferstehung?
  • Sein Leib war im Grab! (Matthäus 27:60)
  • Sein Geist stieg hinab zu den Niederungen der Erde! (Epheser 4:9)
  • Die Niederungen der Erde bezeichnen das Totenreich, in das Jesus ging (Psalm 16:10; Apostelgeschichte 2:27)
  • Totenreich (Hebräisch: Sheol, griechisch Hades) bezeichnet den Ort der Verstorbenen und wird als zweigeteilt beschrieben. (Lukas 16:22+26) In dem einen Teil (nicht die Hölle) leiden bereits alle, die ohne Glauben gestorben sind. In dem anderen Teil, auch „Abrahams Schoß“ und „Paradies“ genannt, werden die getragen, die im Glauben gestorben sind. Eine unüberbrückbare Kluft trennt beide Plätze.
  • Am Kreuz verspricht Jesus dem sterbenden Verbrecher, der an ihn glaubt, noch am selben Tag mit ihm im Paradies zu sein (Lukas 23:43). Jesus ging also nach seinem Tod ins Totenreich, genauer: ins Paradies, in den Teil, in dem sich die gläubig Gestorbenen aufhielten. Was tat er dort?
  • Er proklamierte seinen Sieg den Seelen der Verstorbenen. Den ungläubig Verstorbenen zum Gericht, den gläubig Verstorbenen zum Heil und um sie hinaus zu führen, mitzunehmen zu sich in die Höhe. (Epheser 4:8).
Das Totenreich ist nicht die Hölle. Das Totenreich ist ein zeitlicher Platz. Die Hölle ist ein ewiger Platz, der erst bevölkert wird nach dem Gericht von Offenbarung 20.

Das Totenreich ist auch nicht ein Platz für eine „zweite Gelegenheit.“ Jesus hat dort nicht evangelisiert, sondern seinen Sieg „Es ist vollbracht“ proklamiert!

Zusammenfassend stellt mich diese Antwort zufrieden:
Nach seinem Tod ging Jesus ins Totenreich. Den ungläubig Gestorbenen proklamierte Er Seinen Sieg. Die gläubig Gestorbenen nahm er mit „in die Höhe.“ Der Teil des Totenreiches, in dem sich die Seelen der Geretteten aufhielten ist demnach heute leer. Sie sind bei Jesus. Der Teil, in dem sich die Seelen der ungläubig Verstorbenen befinden, wird aufgelöst am Tag des Gerichts (Offenbarung 20).

In allem ist die Hauptfrage nicht: Wo war Jesus damals zwischen Karfreitag und Auferstehungssonntag? Die Hauptfrage ist: Wo stehst Du heute in Deiner Beziehung mit Jesus? Heute sitzt Er zur Rechten des Vaters, diejenigen erwartend, die heute an Ihn glauben. (w)

Freitag, 3. April 2015

Karfreitag

KARFREITAG
Feiertag oder Trauertag?

Im vergangenen Jahr erhielt ich am Karfreitag eine Email mit obigem Bild und folgendem, leicht bearbeiteten Text:

Wirst Du heute einen Gottesdienst besuchen? Oder hast Du bereits einen besucht? Die Einleitung zu einem Karfreitaggottesdienst könnte heute wie folgt klingen:

Liebe Gemeinde,
lieber Vater im Himmel
liebe Familien und Angehörige,
liebe Freunde, Kollegen und Nachbarn von unserem Heimgegangenen!

In dieser Stunde, da wir Abschied nehmen von Jesus Christus, lasst uns ein Wort aus dem Munde des Verstorbenen hören:
Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen,
dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene
und sein Leben gebe als Lösegeld für viele. (Markus 10,45)

Ich las die Geschichte von diesem Mann, in den Evangelien. Ja, Jesus wusste ganz sicher, dass er sich auf dem allerletzten Stück des Lebens befindet –
als er am Gründonnerstag,
der noch kein Gründonnerstag war
das letzte Abendmahl hielt
den Verräter benannte,                                                    
in den Garten ging um zu beten,
von seinen Freunden im Stich gelassen
einsam mit Gott ringend
vor Angst Schweiss und Blut schwitzend
den Kuss des Verräters empfangend
offenen Augens und Willens auf den Tod zuging.

Nein, es ist kein Thema, das man schön reden könnte...
Der Tod ist kein Spass.
Der Tod lässt sich auch nicht wegrationalisieren.
Na gut eine Zeit lang vielleicht schon.
Aber der personifizierte Tod sagt zu jedem von uns:
„Wir begegnen uns auf jeden Fall“

Jesus liefert sich aus - dem kalten und arroganten Tod,
der meint, er dürfe uns besitzen und beherrschen,
obwohl er weiß, dass dies nicht so ist. (1. Korinther 15)

Der Tod muss nicht der letzte Herrscher unseres Lebens sein.

Nach Karfreitag kommt Ostern mit dem Jubelruf: „Jesus lebt!“
Jesu Kreuz ist der Durchbruch zu neuem Leben.
Wer sich Jesus anschließt, der hat Verbindung zum Leben – zum Ewigen Leben.

Ich wünsche die frohe Gewissheit, dass Jesus für Dich starb – und auferstand. (mehr zu Letzterem übermorgen)

Durch Leiden zum Leben.
Keine Krone ohne Kreuz.
Jesus starb, damit wir leben!
Preis dem Herrn!

Donnerstag, 2. April 2015

Golgatha

Ich mag gute Sprüche oder Zitate. Egal, ob sie lustig sind, ernst, tiefgründig oder auch schon mal oberflächlich – Hauptsache, sie sind sauber und auf breiter Ebene akzeptabel. Arno Backhaus, ehemaliger Sänger des Duos „Arno und Andreas“ hat eine ganze Liste von Sprüchen, die zum Nachdenken anregen. Rechtzeitig zum kommenden Wochenende fiel mir folgender Spruch von ihm in die Hände:

„In einer Gesellschaft,
in der Golgatha für eine Zahncreme gehalten wird,
wird es Zeit,
wieder über Jesus zu informieren.“

Auch die Holocaust Überlebende, die Christin Corrie ten Boom sprach von Golgatha. Ihre Worte waren:
„Bei einem Waldbrand gibt es immer eine Stelle, die das Feuer nicht mehr erreicht: den Platz, den das Feuer schon ausgebrannt hat. Golgatha ist die Stelle, wo das Feuer vom Gericht Gottes über unsere Sünde schon ganz erloschen ist.“

Der Bibellehrer Alan Redpath schreibt zu der Frage: „Ist es nicht so?“ – und erwähnt Golgatha mit den Worten:
Ist es nicht so? ... dass im Licht des Kreuzes der Feind kein Anrecht hat, sich im Land aufzuhalten?
Ist es nicht so? ... dass ihm das Anrecht auf Dein Leben auf Golgatha entrissen wurde?

Nein, Golgatha ist keine Zahncreme. Aber auch Golgatha spricht von Reinigung.
Golgatha ist keine Zahncreme, aber auch Golgatha hilft, Schmerz und Leiden zu vermeiden.

Golgatha, zu deutsch: Schädelstätte, ist der Ort, an dem Jesu Kreuz aufgerichtet wurde, an dem Er starb, uns unsere Herzen und Gewissen rein zu waschen von Schuld und Sünde. Golgatha ist der Ort, an dem Jesus unsere schmerzhafte, ewige Straße auf sich nahm, damit wir die Ewigkeit ohne Schmerz und Leid in Seiner Herrlichkeit und Gegenwart verbringen können.

Dabei steht der Begriff „Golgatha“ natürlich für das Geschehen, nicht für den geographischen Ort. Golgatha steht für „Jesus“, der auf Golgatha für Dich und mich starb.

Es wird Zeit, uns wieder mit Ihm, Jesus, zu befassen – in einer Welt, aus der Er systematisch herausgedrängt werden soll. Wer aber Jesus auf Golgatha begegnet ist – d.h.: wer das im Leben erfahren hat, was Jesus am Kreuz auf Golgatha für uns erworben hat, der wird Ihn nie aus seiner Welt und seinem Leben herausdrängen wollen. Er wird immer Seine Nähe suchen.

1. Dort auf Golgatha stand einst ein altrauhes Kreuz,
stets ein Sinnbild von Leiden und Weh;
doch ich liebe das Kreuz,
denn dort hing einst der Herr und in ihm ich das Gotteslamm seh´.

Refrain:
Schätzen werd ich das altrauhe Kreuz,
bis ich Jesum erblick auf dem Thron,
ich will halten mich fest an dem Kreuz,
einst erhalt ich dafür eine Kron.

2. Dieses altrauhe Kreuz, von der Welt so verhöhnt,
zieht mich wunderbar mächtiglich an,
hat doch dort Gottes Lamm, das von Thron zu uns kam,
für uns Sünder Genüge getan.

3. Diesem altrauhen Kreuz bleib auf immer ich treu,
trage williglich Schande und Hohn.
Einstens ruft er mich heim,
wo ich ewig darf schau´n seine Herrlichkeit vor Gottes Thron.
(Dichter & Tonsatz: Reverend George Bennard, 1913)

Mittwoch, 1. April 2015

Dein Kuss für Jesus!

Ein Kuss ist eine persönliche Sache – zumindest in unserer Kultur. In der Regel dient er als Ausdruck der Liebe, der Intimität, der Verbundenheit. Bereits im europäischen Ausland (wenn man die Türkei dazuzählen möchte) ist ein Kuss schon nicht mehr so persönlich. Männer begrüßen sich mit einem Kuss auf die Wange, ebenso Frauen unter sich.

Zur Zeit der Bibel war beides üblich: Der Kuss aus Liebe und der Kuss als Gruß. Jesus empfing beides. In Lukas 7:38 kommt eine stadtbekannte Sünderin zu Jesus und wir lesen:

sie trat hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen; und sie trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, küsste seine Füße und salbte sie mit der Salbe.“ 

Diese Tat der Verbundenheit bezeichnet Jesus später vorbildlich. Bereits im Alten Testament heißt es in Psalm 2:12:

Küsst den Sohn, damit er nicht zornig wird 
und ihr nicht umkommt auf dem Weg; 
denn wie leicht kann sein Zorn entbrennen! 
Wohl allen, die sich bergen bei ihm!

Das Wort, übersetzt mit „küsst“ ist ein Begriff aus dem Bereich der Anbetung und fordert auf, sich zu unterwerfen, zu beugen und die Füße eines mächtigen, siegreichen Königs zu küssen. Wir werden aufgefordert, den Sohn anzubeten, zu lieben, uns in Ihm zu freuen. Ein Kuss ist ein angemessenes Zeichen dafür.

Aber die Bibel spricht auch von einem anderen Kuss, der als „Judaskuss“ oder „Verräterkuss“ in die Geschichte eingegangen ist. Judas war ein Heuchler. Sein Kuss sollte eine Täuschung sein. Er sollte Jesus Achtung vortäuschen, ihn aber in Wahrheit ans Messer liefern.

Welche Art Kuss erhält Jesus von Dir? Nein, Du wirst ihn wahrscheinlich nicht verraten, nicht um Geld verkaufen oder ihn bewusst dem Spott Seiner Feinde ausliefern. Aber kann es sein, dass Du Jesus, Dir selbst und den anderen etwas vorspielst? Du spielst Achtung für Jesus, Liebe für Jesus, Hingabe, Dienst und Interesse an Ihm vor. Alle anderen denken, Du bist einer von ihnen, eifrig und brennend für Jesus. Und Du weißt in Deinem Herzen: Alles Show! Ein Judaskuss – der das eine vorgibt und das andere in Wirklichkeit ist.

Ist Dein Kuss, Deine Liebe, Deine Lieder, Deine Hingabe für Jesus authentisch und von Herzen – oder ist es ein Judaskuss?

Ich für meinen Teil entscheide mich – besonders in Anbetracht der Passion Jesu - für den Kuss aus Psalm 2:12. Ein Kuss herzlicher Hingabe, freudiger Unterordnung unter einen mächtigen, siegreichen König. Ein Kuss echter Anbetung! Dabei muss und will ich mich prüfen, dass das Herz offen ist vor Gott und nicht etwas nach außen vorspielt, was innen fehlt.

Was ist Dein Kuss für Jesus?

Dienstag, 31. März 2015

Leonard Ravenhill: „Gebet“ (3/5)

Gebetsdienstag! An den vergangenen 2 Dienstagen ging es um die ersten beiden Teile eines Artikels von Leonhard Ravenhill zum Thema Gebet. Zunächst haben wir gesehen, dass Jesus aus allem ein Gebet machte. Er betete im Leben und Er betete im Sterben. Er betete, wenn andere wachten und Er betete, wenn andere schliefen.  Und große Menschen im Reich Gottes eiferten Ihm nach.

Letzte Woche wurden wir ermutigt, unsere Verzweiflung nicht zu schlucken, sondern vor Gott auszuspucken. Wenn wir erkennen, dass wir „Nichtse“ sind -  nichts zu bringen haben, dann wird uns das in Gottes Gegenwart treiben. Gebet zu vernachlässigen bedeutet, sich selbst noch viel zu viel zu vertrauen.

Der heutige Abschnitt ist überschrieben mit den Worten:

Gebet - die Sprache der Armen  Ravenhill schreibt:

Gebet ist die Sprache der Armen. Wiederholt betet David, der König Israels: "Neige Dein Ohr, o HERR, und antworte mir, denn ich bin elend und arm." (Psalm 86,1). Und vergessen Sie nicht, dass er in einem seiner bedeutendsten Psalmen sagt: "Dieser Elende rief, und der HERR hörte..." (Psalm 34,7).

Der Apostel Paulus beeindruckt mich immer wieder mit seiner geistlichen Vollmacht, seiner Herkunft und seinem überragenden Verstand. Dennoch ist er sich vollkommen darüber im Klaren, dass er nur dann stark ist in Gott, wenn er in sich selbst schwach ist. Er war stets darauf bedacht, sich selbst und anderen vor Augen zu halten, dass er in Wirklichkeit ein "Nichts" war.

Echtes Gebet beruht auf Gegenseitigkeit. Ich spreche zu Gott und Gott spricht zu mir. Ich weiß nicht, wie der Geist die Verbindung zustande bringt oder warum Gott mein Gebet braucht, aber Gott tut es nun einmal auf diese Weise.

Soweit der heute kurze Beitrag Ravenhills. Manchem Reichen fällt es schwer, Zeit zum Beten zu finden. Geld, Beziehungen und andere Mittel, die ihn reich gemacht haben (Verstand, Ausbildung, Geschicklichkeit, harte, lange Arbeitszeiten, Beziehungen …) haben im Alltag oft gereicht, um sich selbst zu helfen. „Selbst ist der Mann“ oder „Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott“ sind Mottos, nach denen auch Christen im Alltag oft leben. Reiche beten oft wenig. Sie sind materiell reich und geistlich arm.

Manchem Armen fällt es genauso schwer, zu beten. Sie haben so viele Sorgen, dass sie „keinen Kopf“ zum Beten haben und erst mal den „Kopf freikriegen“ müssen. Anstatt zu beten, sorgen sie sich, laufen (nur) zu Menschen, Ämtern und anderen Stationen, um Hilfe zu finden. Sie sind materiell arm und geistlich auch.

David war materiell reich geistlich reich. Paulus war materiell arm und geistlich reich. Sie unterhielten eine Beziehung zu Gott, die ihr geistliches Leben solide und reich machte. Auf der Grundlage war der Rest nebensächlich. Sie waren zufrieden in dem, worin sie waren.

Ravenhills letzter Satz im heutigen Abschnitt soll uns begleiten und ermutigen. Er schreibt:
Ich weiß nicht, wie der Geist die Verbindung zustande bringt oder warum Gott mein Gebet braucht, aber Gott tut es nun einmal auf diese Weise.
Danke, Jesus, für das wirksame und erfahrbare Mysterium des Gebets!

Montag, 30. März 2015

Lass Jesus Deine Füße waschen!

Ich gebe zu: Obwohl ich die Erfahrung gerne einmal machen möchte, habe ich bisher noch nie an einer Fußwaschung teilgenommen. Sie wird ja in einigen Gemeinden und Kirchen noch praktiziert. Was ich aber gehört und in Filmen gesehen habe, sind Fußwaschungen, die in Gemeindehäusern stattfinden. Alle Füße, die dann gewaschen werden, wurden (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) gut und gründlich zu Hause geschruppt. Zehennägel geschnitten und gesäubert. Frische Socken und saubere Schuhe haben den Schmutz auf dem Weg zum Gemeindehaus abgehalten. Es wäre ja auch zu peinlich, würde dem Fußwascher ein schmutziger oder entzündeter Zehennagel auffallen oder gar Schweißgeruch in die Nase steigen.

Als Jesus sein Obergewand auszog, sich die Schürze umband und sich vor seine Jünger kniete, um ihnen die Füße zu waschen, waren das Füße von Männern, die den ganzen Tag unterwegs gewesen waren. Möglicherweise hatten sie vorher ein rituelles Bad genommen, da das Passah nahte. Aber (im heutigen Sinne) sauber, waren die Füße mit Sicherheit nicht, als Jesus sie wusch!

Stell Dir vor, Du wärest unter den Zwölfen gewesen – mit staubig-schmutzigen Füßen, müden Füßen, vielleicht wunden Füßen – und der Meister hätte vor Dir gekniet, wie er im heutigen Video vor den Jüngern gekniet hat (oder so ähnlich). Also ich für meinen Teil kann Petrus bestens verstehen.

Was Jesus gegenüber Petrus zum Ausdruck bringt ist die Tatsache, dass er bereits gewaschen ist, dass er als Jünger gilt, „zu Jesus zugehörig.“ Jesus erkannte den kindlichen Glauben im Herzen seines Jüngers und – vorausschauend aufs Kreuz – bezeichnet ihn als „gewaschen.“  Jesus hat nicht nur den Dreck seiner Füße weggespült, sondern erklärte auch sein Herz rein. Lüge, Hass, Bitterkeit, unreine Gedanken, Wütausbrüche, Ehekrach, Zorn … alles, was sich über viele Jahre in Petrus` Herz angesammelt hatte, war vergeben worden.

Nicht die paar Schmutzkrümel zwischen den Zehen sind das Problem. Die sind nicht wirklich peinlich. Peinlich ist der große Schmutz. Der, den man nicht sieht, der sich im Herzen ansetzt.

Wer zu Jesus gehört, lernt in dieser Fußwaschung mindestens drei große Lektionen:
  1. Wer zu Jesus gehört, dessen Sünden sind vergeben. Wir mögen ignorant sein diesbezüglich, aber Jesus hat uns gereinigt! „O Gnade Gottes, wunderbar!“
  2. Wer zu Jesus gehört, dem möchte der Herr täglich Reinigung schenken von den Verfehlungen eines jeden Tages. Die täglich erfahrene „Gnade um Gnade!“
  3. Wer zu Jesus gehört ist berufen und beauftragt, dem Beispiel Jesu zu folgen: dem Beispiel der Demut, dem Beispiel des Dienens (selbst wenn es sich um stinkende, wunde oder müder Füße handelt) – und dem Beispiel der Vergebung, Tag um Tag!
 „Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, dass auch ihr tut, wie ich euch getan habe.“ (Johannes 13:15) (w)

Sonntag, 29. März 2015

Der Herr Pastor oder der Herr Jesus?

Heute wieder mit Sonntagszitat am Ende
  
Henry Ward Beecher wurde am 24. Juni 1813 in Connecticut (USA) geboren und starb fast 84jährig am 8. März 1887 in New York. Beecher wurde 1839 in Indianapolis Prediger, nachdem er eine theologische Ausbildung abgeschlossen hatte. Er gilt als einer der großartigen Verkündiger des 19. Jahrhunderts. Unter anderem setzte er sich für die Gleichberechtigung der Frau ein und für die Befreiung der Sklaven. Viele seiner Predigten erschienen noch zu seinen Lebzeiten in Buchform.

Es wird berichtet, dass er an einem Sonntag zu krank war, um zu predigen. Ersatz wurde gefunden. Als der Gottesdienst begann und der Ersatzprediger die Kanzel betrat, erkannte die Gemeinde, dass nicht Dr. Beecher die Predigt an diesem Sonntag halten würde. Eine ganze Reihe der Gemeindeglieder erhob sich und marschierte Richtung Ausgang, als sie die Stimme des Gastredners hörten: „Alle, die heute Morgen gekommen sind, um Dr. Beecher anzubeten, dürfen jetzt gehen. Alle, die gekommen sind, um den Herrn anzubeten, dürfen getrost sitzen bleiben." Keiner verließ an diesem Morgen das Gebäude frühzeitig.

Wir feiern Gottesdienst um Jesu Willen. Nicht Menschen, sondern Jesus steht bei uns im Mittelpunkt! Wir feiern Jesus! Wir verkündigen Jesus! Wir verkündigen Jesu Tod! Wir freuen uns über Jesu Auferstehung! Wir hören auf Jesu Worte! Wir feiern im Namen Jesu! Wir haben Gemeinschaft und lieben einander im Namen Jesu! Und wir laden Dich ein, es mit uns gemeinsam zu tun!

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!
(parallel Kindergottesdienst) 

Anbetung
Predigt
Gemeinschaft vor und nach dem Gottesdienst
Auf Wunsch Gebet 
Einladung zum Mittagessen 

Beginn: 10:30 Uhr 
Wir freuen uns auf Dich! 

Calvary Chapel Freier Grund 
Bitzegarten 5 (hinter dem VB Gebäude) 
57290 Neunkirchen-Zentrum
   
 Sonntagszitat:

"Wenn wir wirklich für Jesus leben, 
werden wir unabhängig von der Zustimmung 
und Anerkennung unserer Umwelt." 
  (Peter Strauch)