„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Montag, 22. Februar 2016

Das Besondere übersehen

Es war die Freitagszeitung, in der Werner die Anzeige fand: “Jagdhund zu verkaufen. 2000 Euro, aber jeden Euro wert!“ Werner rief unter der angegebene Telefonnummer an und wurde eingeladen. „Sie müssen sich den Hund in Aktion anschauen. Kommen Sie doch einfach mal vorbei!“ Werner machte von dem Angebot Gebrauch und ging am nächsten Tag früh morgens mit dem Hundeverkäufer auf die Jagd. Zunächst scheuchte der Hund zwei Vögel aus dem Gebüsch. Nachdem sie geschossen waren, fielen sie ins Wasser. Der Hund lief auf dem Wasser, schnappte sich die Vögel und lief auf dem Wasser zurück zu seinem Besitzer. Der interessierte Käufer war aufs Äußerste erstaunt und kaufte den Hund an Ort und Stelle.

Schon für den nächsten Tag überzeugte er seinen Bruder, mit ihm auf die Jagd zu gehen. Wieder scheuchten sie einige Vögel auf und wieder lief der Hund auf dem Wasser, holte die Beute und lief auf dem Wasser zurück zum Boot. Werner schaute seinen Bruder mit stolzen, erwartungsvollen Augen um sich dann zu erkundigen: „Na, was hältst Du von dem Hund?“ Die unerwartete Antwort lautete: “So, du hast einen Hund gekauft, der nicht mal schwimmen kann?!

Eigentlich müssen wir über uns selber schmunzeln, denn geht es uns nicht oft ähnlich? Im Alltag werden wir oft gefangengenommen von den Dingen des Alltags. Wir haben Vorstellungen, wie das Leben sein muss, wie alles funktionieren muss und wie es „immer war“. Und dann bringt der Herr etwas Einzigartiges in unseren Alltag: einen Grund, zum Staunen, zum Nachdenken, zum Freuen, zum Danken – und wir sind so perplex, dass wir das Besondere gar nicht erkennen und es vielleicht noch negativ beurteilen.

Oft stehen wir in Situationen, die uns einfach nur überraschen und unser Verstehen übersteigen. Kein Wunder, dass der Herr uns auffordert, zuerst mal in allem und für alles zu danken. Das bringt uns zur Ruhe und verleiht Perspektive. Es hilft uns, Gottes Wirken zu erkennen und Seine Wunder nicht zu übersehen.

So möchte ich auch in meinem eigenen Leben unterwegs sein. Nicht: „Der Hund kann ja nicht schwimmen“, sondern: „Herr, öffne mir meine Augen, dass ich Deine Wunder sehe, auch dort, wo ich dafür blind zu sein scheine.

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