„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Donnerstag, 3. März 2016

Samuel, George, Sarah und der Vogelfänger

Gestern Morgen nahm ich meine Bibel zur Hand um Psalm 91 zu lesen und durchzubeten. Inspiriert wurde ich dazu durch Sarah, eine junge Christin aus dem syrischen Aleppo.

In der Monatszeitschrift von Open Doors las ich einen Artikel über den täglichen Überlebenskampf in Aleppo, wo vor dem Krieg eine viertel Million Christen zu Hause waren. Heute sind es noch 40.000.

Samuel lebt noch in der Stadt und erklärt: „Wir stecken in einem finsteren Tunnel. Das Leben ist gefährlich. Die Rebellen sind nicht weit von uns. Unser Gebiet wird von der Regierung kontrolliert, also schießen die Rebellen ihre Raketen und Granaten auf uns ab. Unser einziger Schutz ist der Herr!“

„Nenne mir einen Grund dafür, in der Stadt zu bleiben – es gibt keinen!“ sagt George – und bleibt(!) mit seiner Frau, inmitten von Granaten, Raketen, Wasser- und Elektrizitätsmangel und bewaffneten Räuberbanden. Erst als nach vier Jahren Leben im kriegsgeschüttelten Aleppo ihr Kind geboren wird, geht es nicht mehr. „Meine Frau und ich hätten weitergemacht, aber als ich mein Baby sah, ging das einfach nicht mehr.“

Sarahs Haus war so nahe der umkämpften Front, dass sie die Schlachtrufe der Rebellen hören konnte. Scharfschützen machten das Überqueren der Straßen lebensgefährlich. Als ihr Haus zerbombt wurde, weinte sie tagelang und fragte den Herrn: „Ich habe jahrelang in dieser Stadt gearbeitet. Jetzt hast Du mir alles genommen, was ich hatte.“ Für ihren Vater war es ein Lebenswerk von 50 Jahren Arbeit, das den Bomben zum Opfer fiel. Was war Gottes Antwort an Sarah? „Gott hat mir gezeigt, dass nicht er es war, sondern die Menschen – Menschen sind böse. ... Gott hat uns nach Syrien gestellt, weil wir hier eine Aufgabe haben. Deshalb ist jetzt nicht die Zeit zu fliehen – obwohl ich es könnte. Viele fragen mich sogar, warum ich es nicht einfach tue. Aber ich weiß: Ich muss in Syrien sein. Psalm 91 hilft mir dabei.“

Durch diesen Artikel stieß ich auf Psalm 91. Ich schaue auf zu Jesus, der uns einlädt. Und ich schaue auf zu meinen syrischen Geschwistern, die im Vorhof der Hölle ausharren, im Wegblicken von Bomben und Granaten und im Aufblicken auf Jesus. „Herr, segne sie!“

Psalm 91
1 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, der bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen.
2 Ich sage zu dem Herrn: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich traue!
3 Ja, er wird dich retten vor der Schlinge des Vogelstellers und vor der verderblichen Pest;
4 er wird dich mit seinen Fittichen decken, und unter seinen Flügeln wirst du dich bergen; seine Treue ist Schirm und Schild.
5 Du brauchst dich nicht zu fürchten vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeil, der bei Tag fliegt,
6 vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag verderbt.
7 Ob tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen; 
8 ja, mit eigenen Augen wirst du es sehen, und zuschauen, wie den Gottlosen vergolten wird.
9 Denn du sprichst: Der Herr ist meine Zuversicht! Den Höchsten hast du zu deiner Zuflucht gemacht;
10 kein Unglück wird dir zustoßen und keine Plage zu deinem Zelt sich nahen.
11 Denn er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen.
12 Auf den Händen werden sie dich tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.
13 Auf den Löwen und die Otter wirst du den Fuß setzen, wirst den Junglöwen und den Drachen zertreten.
14 »Weil er sich an mich klammert, darum will ich ihn erretten; ich will ihn beschützen, weil er meinen Namen kennt.
15 Ruft er mich an, so will ich ihn erhören; ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn befreien und zu Ehren bringen.
16 Ich will ihn sättigen mit langem Leben und ihn schauen lassen mein Heil!«

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