„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Mittwoch, 29. Juni 2016

Hebräer 4:13 - erschreckend oder beruhigend?


Gottes Augen bleibt nichts verborgen;
vor ihm ist alles sichtbar und offenkundig.
Jeder Mensch muss Gott Rechenschaft geben.“

Das war einer der Verse, mit dem Stefan Sauer am letzten Mittwoch die Bibelstunde begann. Der Vers könnte einen erschrecken: Nichts (!) bleibt Gott verborgen – nichts auf der Erde, nichts im Himmel, nichts im Universum. Alles (!) ist vor Ihm sichtbar und offenkundig. Darum gibt es nichts, das wir irgendwie an Ihm vorbeischmuggeln könnten. Wir können Gott nichts vormacht, nichts vorheucheln und wir können nicht vor Ihm fliehen (wie Jona es versuchte). In Psalm 139:1-12 schreibt der Psalmist:

Herr, du erforschst mich und kennst mich! Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Du beobachtest mich, ob ich gehe oder liege, und bist vertraut mit allen meinen Wegen; ja, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, Herr, nicht völlig wüßtest. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar, zu hoch, als daß ich sie fassen könnte! Wo sollte ich hingehen vor deinem Geist, und wo sollte ich hinfliehen vor deinem Angesicht? Stiege ich hinauf zum Himmel, so bist du da; machte ich das Totenreich zu meinem Lager, siehe, so bist du auch da! Nähme ich Flügel der Morgenröte und ließe mich nieder am äußersten Ende des Meeres, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten! Spräche ich: »Finsternis soll mich bedecken und das Licht zur Nacht werden um mich her!«, so wäre auch die Finsternis nicht finster für dich, und die Nacht leuchtete wie der Tag, die Finsternis wäre für dich wie das Licht.

Nicht nur, dass Gott sowieso alles weiß. Er konzentriert sich sogar noch auf mich, Er erforscht mich und beobachtet mich. Das wird nicht jedem gefallen. Andererseits ist es unheimlich erleichtern, wie Stefan erklärte: Wir dürfen ehrlich sein!

Du und ich, wir dürfen ehrlich sein und müssen nichts verstecken, denn Gott sieht es eh. Gott sieht und hört es, bevor es geschehen oder gesagt wurde. Wie mühen wir uns manches mal ab, etwas vor Menschen geheim zu halten, weil wir uns schämen oder damit wir nicht auffliegen. Und wie befreiend wäre es, wenn wir es nicht mehr geheim halten müssten.

Vor Gott können und dürfen wir sein, wie wir sind. Zu Ihm können und dürfen wir kommen, wie wir sind – Er lädt uns sogar dazu ein. Ob müde, krank, beladen mit Sünden – wir dürfen kommen und müssen uns nicht mal Gedanken machen, dass Gott enttäuscht wäre. Er erwarted uns, wohl wissend, was wir Ihm zu erzählen haben. Und wie wird Er mit uns umgehen? Ja, wie geht Gott mit einem Seiner Kinder um, das wieder mal zu Ihm kommt, beschmutzt, beschämt und zum x-ten Mal? Die nächsten Verse (Hebräer 4:14-16) beantworten diese Frage:

„Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, so laßt uns festhalten an dem Bekenntnis! Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern einen, der in allem versucht worden ist in ähnlicher Weise wie wir, doch ohne Sünde. So laßt uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe!“

Kommen dürfen wir  zu dem, der uns versteht und der für die Seinen nicht auf dem Gerichtsthron, sondern auf dem Thron der Gnade sitzt. Er, der uns verstehen kann und annimmt.

Darum: Spiel nicht Versteck mit Gott. Er weiß jetzt schon, wo Du Dich morgen verstecken würdest. Spiel mit offenen Karten. Er kennt uns – und liebt uns trotzdem!

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