„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 11. Juni 2016

Laban’sche Aufrichtigkeit

Laban war schon ein Schlitzohr. Ohne zu zögern nahm er den Namen des Allmächtigen in den Mund, verehrte aber zur selben Zeit seine mesopotamischen Götzen und pflanzte diesen synkretistischen Glauben in seinen Kindern fort. Wie ein Besessener durchsucht er das gesamte Lager Jakobs – Zelt für Zelt – um seine geliebten Hausgötzen zu finden. Gleichzeitig schmeichelt er sich bei Jakob ein mit den Worten:

Ach, dass ich doch in deinen Augen Gnade fände! Ich habe es geahnt;
und doch hat mich der HERR um deinetwillen gesegnet. (1 Mose 30:27)

Laban hatte schon begriffen, dass der Segen des Allmächtigen auf Jakob ruhte. Auch Jakob war nicht vollkommen. Keineswegs! Aber er hielt sich an den Allmächtigen. Und der segnete ihn. Der Gott seines Vaters Isaak und seines Großvaters Abraham war mit ihm und segnete ihn in einer Fülle, dass sogar seine ungläubige Verwandtschaft davon profitiert. „Der Herr hat mich um deinetwillen gesegnet!“ bekennt Laban seinem Neffen Jakob.

Aber die Gesamtbiographie Labans, wie von Gott in der Bibel offenbart, zeigt, dass er nicht an dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs interessiert war. Er war an Seinem Segen interessiert – das schon – aber nicht an diesem Gott selbst.

Er betrügt und belügt, er misstraut und droht – bis dahin, dass er von Gott gewarnt werden muss, Jakob und seiner Familie nichts anzutun. Nein, Laban war ein Schlitzohr, ein Einschmeichler, der den Segen wollte, aber nicht den Segnenden. Dafür fromm rumzureden machte ihm nichts aus.

Laban war unaufrichtig. Zeitlebens. Er sonnte sich im Segen anderer, nahm gerne an und mit, was er kriegen konnte, genoss den Segen, mit dem Gott seinen Neffen segnete, und tat so, als gehöre der Gesamtsegen sowieso komplett ihm. In 1 Mose 31:43 behauptet er glatt betreffs Jakobs Frauen, Kinder und Eigentum:

„Die Töchter sind meine Töchter und die Kinder sind meine Kinder
und die Herden sind meine Herden, und alles, was du siehst, 
gehört mir!“

In 1 Mose 32:1 verabschiedet er sich von Jakob und zieht seines Weges. Es ist das Letzte, was wir über sein Leben hören. Heuchelei und Unaufrichtigkeit zahlen sich nicht aus.

Wie Laban im Schatten des Segens anderer Menschen zu leben und zu blühen, lässt Menschen das Eigentliche verpassen: den Segnenden. Oft nehmen wir gerne den Segen mit von Konferenzen und  Veranstaltungen mit guter Verkündigung und guter Musik. An sich nicht verwerflich. Wer aber nur den Segen sucht, den Gott schenkt und nicht den Segnenden, der bleibt hinter dem zurück, was Gott eigentlich möchte. Gott möchte, dass wir Ihn von ganzem Herzen suchen und lieben. Wer Gott kennt, wirklich kennt, der ist gesegnet – egal ob seine Viehherden zunehmen oder nicht, ob sein Bankkonto wächst oder nicht. Der Mensch, der Gott kennt, wirklich kennt, ist gesegnet; nicht weil es ihm immer gut geht, sondern weil er Gott kennt. Gott kennen, Jesus kennen, wirklich kennen, ist der größte Segen, den es gibt.

Das hatte Laban nicht begriffen. Er genoss den Segen Gottes im Umfeld eines anderen - seines gesegneten Neffen. Als der weiter zog, war Laban’s Segensanteil dahin.

Lasst uns sicher sein, dass wir Ihn kennen, die Quelle des Segens. Lasst uns an dieser Quelle unseren Platz finden.

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