„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Donnerstag, 4. August 2016

Der Sünde gestorben? Der Sünde gestorben!

Haltet euch selbst dafür, daß ihr für die Sünde tot seid,
aber für Gott lebt in Christus Jesus, unserem Herrn! (Römer 6:11)

Ich erinnere mich, wie mich als jungen Menschen Verse wie dieser in Not brachte: Ich bin der Sünde gestorben und lebe durch Jesus für Gott. Die Sünde war schon noch ordentlich aktiv in mir – und ist es bis heute. Aber wenn ich doch der Sünde gestorben bin, wieso sündige ich dann noch? Wieso kämpfe ich noch und versage immer wieder?

Um das zu verstehen, müssen wir den Unterschied zwischen: Sünden (Plural) und Sünde (Einzahl) verstehen. Was „Sünden“ sind, wissen wir:
  • Sünden sind Dinge, die wir tun, aber nicht tun sollten. Dazu gehören Lügen, schlecht Reden, Ehebruch, Neid und dergleichen.
  • Sünden sind auch Dinge, die wir nicht tun, die wir aber tun sollten. Dazu gehört lieben, vergeben, dienen, achten usw.
  • Schließlich sind Sünden Gedanken oder Worte, die Gottes nicht gefallen
Und „Sünde“?  Sünde ist nicht nur die Einzahl von Sünden, sondern wird in der Bibel auch als „die alte Natur“, „das Grundproblem“ oder die „herrschende Macht“ im natürlichen Menschen bezeichnet. Sünde in diesem Sinn ist das Böse in uns, dass uns beherrscht und unfähig macht, moralisch und heilig zu leben.

Als Adam sündigte, kam die Sünde in die Welt – die Herrschaft der Sünde – das Gift der Sünde – so wie Schlangengift durch den Biss einer Schlange in einen Körper kommt und den ganzen Körper vergiftet. Jemand hat es so verglichen:
  • Sünde = die Wurzel – Sünden sind die Früchte 
  •  Sünde ist die böse Macht in unseren Herzen – Sünden die Taten 
  •  Sünde ist die Quelle – Sünden sind die Bäche
Wieso hilft uns das, zu verstehen, warum wir immer noch sündigen? Römer 6:11 hatte uns gesagt:

„Haltet euch selbst dafür, daß ihr für die Sünde tot seid,
aber für Gott lebt in Christus Jesus, unserem Herrn!“

Nicht die Macht der Sünde ist gestorben – WIR sind gestorben. Der neue, auferstandene Mensch – wir, die wir Jesus gehören, sind nicht mehr unter der Herrschaft der Sündenmacht, sondern unter der Herrschaft Jesu, unter der Herrschaft der Gnade. Daran sollen wir festhalten!

Es geht nicht darum, zu leben, als ob wir von der Macht der Sünde frei wären – wir sind es!
Das Sterben unsres alten Menschen mit Jesus hat nicht die Existenz von Sünde und Satan beendet, aber die Herrschaft der Sünde in uns. Sünde und Satan gibt es immer noch. Sie versuchen mit aller Macht, uns zu Fall zu bringen. Aber durch Jesu Kreuz ist ihre Macht über uns gebrochen. Wir sind unter keiner Verpflichtung mehr, der Sünde zu gehorchen.

D. L. Moody erzählte von einer schwarzen Sklavin, die nach dem Krieg verwirrt war über ihren rechtlichen Zustand. „Bin ich jetzt frei oder bin ich es nicht?“ fragt sie. „Wenn ich meinen alten Meister frage, dann sagt er mir, ich sei nicht frei. Aber wenn ich zu den Leuten gehe, sagen die mir, dass ich doch frei bin. Und so weiß ich gar nicht: Bin ich jetzt frei oder nicht? Einige haben mir erzählt, dass Abraham Lincoln eine Erklärung unterschrieben hat, aber mein Meister sagt mir, dass er gar kein Recht dazu hat.

Was ist das Problem? Ihr Problem ist, dass sie immer noch auf ihren alten Meister hört, der ihr gar nichts mehr zu sagen hat. Obwohl sie frei ist, dient sie in Unwissenheit und Freiwilligkeit ihrem alten Sklavenmeister.

Im Mai kam eine Doku im Fernsehen über ehemalige Gefängnisinsassen. Jetzt sind sie frei – und wissen gar nicht, wie sie in dieser Freiheit leben und frei bleiben können. Offiziell in Freiheit sind sie innerlich immer noch gefangen. Sie denken noch wie Gefangene und handeln auch noch so. Die Gewohnheiten eines Freien haben sich noch nicht festgesetzt.

Darum sagt uns Jesus durch Römer 6:11:

Haltet euch selbst dafür, (haltet an der Tatsache fest)
 daß ihr für die Sünde tot seid,
aber für Gott lebt in Christus Jesus, unserem Herrn! (Römer 6:11)

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