„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Montag, 28. November 2016

Wenn Gott (fast) alles wegnimmt

Kürzlich ging es an dieser Stelle um Petrus, der auf dem Wasser hin zu Jesus spazierte und dann auf dem Wasser mit Ihm zurück zum Boot spazierte. Sicher – zwischenrein fällt die kurze Episode mit dem Sinken, aber vorher und nachher das Gehen auf einem aufgepeitschten Meer. Das ganze Paket war eine einzige, mächtige Glaubenserfahrung für Petrus. Nur für Ihn!

Gideon fällt mir ein. Der arme Kerl war total unbedeutend, verängstigt, voller Zweifel, ohne Hoffnung und (zumindest) seine Eltern beteten Götzen an. Gideon wusste überhaupt nicht, wie er sich benehmen sollte, als Gott ihm erschien. Aber genau diesen Gideon wählt Gott aus!

Zuerst musste er klar Schiff machen. Die Götzen mussten weg. 
Gesagt – getan!

Dann aber geht die Post ab! Der Heilige Geist kommt auf Gideon, und er bläst zum Kampf. Er sammelt in ganz Israel Männer, die mit ihm gegen die Besatzungsmacht, die Midianiter, kämpfen sollten. Eine stattliche Zahl kam zusammen. 32000 Männer waren bereit, zu kämpfen. Man rechnete sich berechtigte Chancen aus. Aber das wusste auch Gott, und der sagt zu Gideon: „Zu zahlreich ist das Volk, das bei dir ist, als dass ich Midian in seine Hände geben sollte; Israel könnte sich rühmen wider mich und sagen: Meine Hand hat mich errettet.“ (Richter 7:2)

Solange man noch rechnen kann, absehen kann, planen kann, dass alles hinkommt – mit oder ohne Gottes Hilfe – solange brauchen wir Gott nicht. Also reduziert Gott mal eben die Zahl der Soldaten um mehr als zwei Drittel auf 10000. Das waren immer noch viele. Aber stellen wir uns ein gefülltes Stadion vor mit 32000 Fussballfans – und beim nächsten Spiel kommen nur noch 10000. Das Stadion wirkt praktisch wie leer.

Trotzdem ist das Gott immer noch zu viel. Man könnte umso stolzer werden, dass man es mit nur 10000 Mann gegen ein unüberschaubares Heer von Feinden schaffen würde. Also wurde auf Gottes Geheiß hin weiter ausgesiebt. Von 10000 Mann runter auf 300.

300 – weniger als 1% der ursprünglichen Armee. Die konnten es nicht schaffen. Niemals! Nicht mit Fackeln und Tontöpfen gegen eine gut bewaffnete Armee. Nicht mal, wenn sie Waffen gehabt hätten. Jetzt war Gott zufrieden. Los gehts!

Gideon schaute auf Zahlen. Darum schenkte ihm Gott kurz vor dem Kampf ein weiteres, übernatürliches Zeichen.
Eliah schaute auf Zahlen und wollte schier verzagen, als er klagt: Ich bin allein übrig geblieben, und sie trachten danach, dass sie mir mein Leben nehmen.“ Und Gott versichert ihm: Du bist nicht alleine. 7000 Menschen stehen noch auf Gottes Seite.
Elias Nachfolger, Elisa, hatte eine ähnliche Erfahrung. Ein feindlicher König hatte die Stadt, in der der Prophet wohnte, mit einem unüberwindbaren Ring von Streitkräften eingekesselt. Elisas Diener sieht auf Zahlen. Er sieht das große Heer und jammert: „O weh, mein Herr! Was wollen wir nun tun?“ (2. Könige 6:15) Worauf Elisa antwortet: „Fürchte dich nicht! Denn die, welche bei uns sind, sind zahlreicher als die, welche bei ihnen sind!“ Dann betet der Prophet und seinem Diener werden die Augen für die unsichtbare Welt geöffnet. Er sieht feurige Pferde und Streitwagen, die Elias Stadt beschützen.

Gideon wurde alles weggenommen, worauf er sich hätte verlassen können. Gott muß die Ehre erhalten. Runter auf 300, die nur eins tun konnten: dem Herrn vertrauen und Ihm am Ende die Ehre geben.
Auch als Gotteskinder kommen wir immer wieder in Situationen, in denen Gott uns scheinbar (fast) alles wegnimmt. Aber Er meint es gut. Gott meint es immer gut mit uns!

Er lässt uns nicht hängen – wie Er Petrus nicht hängen ließ.
Er lässt uns nicht alleine – wie Er Gideon nicht alleine ließ.
Er lässt uns nicht schutzlos – wie Er Elisa nicht schutzlos ließ.

Dabei spielen bei Gott Zahlen und Umstände keine Rolle. Da nimmt Er eher schonmal was weg und führt uns in Unmöglichkeiten hinein, damit niemand vergißt, dass Zahlen bei Gott unbedeutend sind – und damit niemand vergisst, was Er uns durch David im AT und durch Paulus im NT zuruft (Ps 20:8 / 1 Korinther 1:31)

Jene rühmen sich der Wagen und diese der Rosse;
wir aber des Namens des Herrn, unseres Gottes.
»Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn

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