„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Dienstag, 6. Dezember 2016

Charles Finney zum Thema: Gebet & Erweckung

Eine Erweckung wird auf zweierlei Weise gefördert, erstens durch Beeinflussung der Menschen und zweitens durch Beeinflussung Gottes. Die Menschen werden beeinflusst, indem man ihnen die Wahrheit nahebringt, der Arm Gottes wird durch das Gebet in Bewegung gesetzt.

Nicht, als ob ich mit letzterem sagen wollte, dass das Gebet eine Veränderung in Gottes Gesinnung, Seinem Wesen oder Charakter hervorbrächte; sondern das Gebet bewirkt eine Veränderung in uns, die es Gott ermöglicht, so zu handeln, wie Er sonst konsequenterweise nicht hätte handeln können. Tut ein Sünder Buße, so befindet er sich in einem Gemütszustande, der Gott in die Lage versetzt, ihm zu vergeben. Gott ist von jeher bereit gewesen, ihm unter dieser Bedingung zu vergeben, so dass es, wenn der Sünder seinen Sinn ändert und Buße tut, keiner Sinnesänderung seitens Gottes bedarf, um ihm zu verzeihen. Es ist des Sünders Buße, die es Gott ermöglicht, ihm zu vergeben, und Ihm Gelegenheit gibt, so zu handeln, wie Er es tut.

So auch, wenn die Kinder Gottes inbrünstig beten, sind sie in der richtigen inneren Verfassung, die es Gott ermöglicht, sie zu erhören. Er war von jeher bereit, diejenigen zu segnen, die in der richtigen Herzenseinstellung sind und in der richtigen Weise beten.

Das Gebet ist die Kette von Ursachen, welche zu einer Erweckung führen, ein ebenso unbedingt notwendiges Glied wie die Verkündigung der Wahrheit. Viele haben eifrig das Evangelium gepredigt, um die Leute zur Umkehr zu veranlassen, haben aber dabei zu wenig Gewicht auf das Gebet gelegt. Sie haben eifrigst gepredigt, mit den einzelnen geredet und Traktate verteilt, doch zu ihrem nicht geringen Erstaunen mit wenig Erfolg. Der Grund, weshalb sie nicht mehr ausrichten, war, dass sie das andere Hilfsmittel, das inbrünstige Gebet, außer acht ließen. Sie vergaßen, dass die Wahrheit an sich nie ihre Wirkung tun wird ohne den Geist Gottes.

Zuweilen kommt es vor, dass diejenigen, die am meisten für die Verbreitung der Wahrheit tun, sich nicht in demselben Verhältnis dem Gebete widmen. Das ist schlimm; es sei denn, dass sie selbst den Geist des Gebets haben oder dass ein anderer ihn hat, so wird die Wahrheit an sich die Leute nur in ihrer Unbußfertigkeit bestärken.
In dieser Erweckung war, wie in den vorausgegangenen, ein sehr ernstlicher Gebetsgeist vorhanden. Wir hielten eine Gebetsversammlung von Haus zu Haus ab, jeden Tag um 11.00 Uhr.

Ich entsinne mich, dass bei einem dieser Treffen ein Herr S., Kassierer einer Bank in dieser Stadt, derart durch den Geist des Gebets niedergedrückt wurde, dass er bei Auflösen der Versammlung außerstande war, - wir alle hatten gerade beim Beten gekniet -, sich von seinen Knien zu erheben.

Er blieb auf seinen Knien, krümmte sich und seufzte im Seelenschmerz. Er sagte: "Betet für Herrn ...", den Direktor der Bank, deren Kassierer er war. Dieser Direktor war ein wohlhabender, unbekehrter Mann.

Als man sah, dass seine Seele Geburtsschmerzen für diesen Mann litt, knieten die Beter nieder und rangen im Gebet um seine Bekehrung. Sobald das Gemüt vom Herrn S. so erleichtert war, dass er nach Hause gehen konnte, zogen wir alle uns zurück, und bald danach gab der Bankdirektor, für den wir gebetet hatten, seiner Hoffnung in Christus Ausdruck. Bis dahin, glaube ich, hatte er keiner der Versammlungen beigewohnt, und es war nicht bekannt, dass er um seine Errettung besorgt gewesen wäre.

Aber Gebet gewann die Oberhand, und Gott nahm bald seinen Fall in die Hand.

Diese Bemerkungen machte Finney im Zusammenhang seiner Darstellung der Erweckung in Troy, welche 1826 begann, in seinen "Memoirs" (London, 1876, Seiten 104/05). QUELLE: HIER

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