„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 30. Dezember 2016

Der 30. Dezember

Die meisten der 392 Eintragungen in Wikipedia für den 30. Dezember sind heute bedeutungslos – zumindest für die meisten von uns.

  • Am 30.12. 39 n. Chr. wurde der römische Kaiser Titus geboren
  • Am 30.12. 1066 geschah das Massaker von Granada, ein Massaker an dem jüdischen Wesir in Granada und 4000 seiner Landsleute.
  • Am 30.12. 1632 ergab sich Freiburg (Breisgau) im Dreißigjährigen Krieg den schwedischen Truppen.
  • Am 30.12. 1806 besetzt Russland die Stadt Baku, nachdem das Osmanische Reich den Krieg erklärt hat.
  • Am 30.12. 1918 beginnt der Gründungsparteitag der KP.
  • Am 30.12. 2006 stirbt der irakische Diktator, Saddam Hussein.
  • Am 30.12. 2015 wird Giorgi Kwirikaschwili zum neuen Präsidenten Georgiens gewählt.
Diese Ereignisse, so schrecklich oder bedeutungsvoll sie einmal waren, sind heute nur noch relativ wertlose Randnotizen. Momentan ein bisschen wichtiger mag der Geburtstag von Berti Vogts oder der Rockmusikerin Patti Smith sein, die beide noch leben und am 30. Dezember 1946 geboren wurden. Bei Tiger Woods war es 29 Jahre später am 30. Dezember 1975. Und Giorgi Kwirikaschwili ist seit dem 30. Dezember 2015 Premierminister in Georgien.  

Ereignisse in der Welt und in unserem Leben kommen und gehen. Manche lassen deutliche Spuren zurück, manche nur eine Randnotiz, die meisten sind wie ein Lufthauch, der kommt und vergeht. Aber während die Geschichtsbücher unserer Welt nur den Bruchteil allen Geschehens aufnehmen, nehmen die „Geschichtsbücher des Himmels“ auch die Unscheinbarkeiten auf, die vielleicht nur Dir und Gott bekannt sind. So heißt es in Matthäus 10:42:

Und wer einem dieser Geringen
auch nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt,
weil es ein Jünger ist, wahrlich, ich sage euch:
Es wird ihm nicht unbelohnt bleiben.

Und in Hebräer 6:10:

Denn Gott ist nicht ungerecht, euer Werk zu vergessen
und die Liebe, die ihr zu seinem Namen bewiesen habt,
indem ihr den Heiligen gedient habt und dient.

Du magst (hoffentlich) nie den Ausbruch eines Krieges oder eine Naturkatastrophe miterleben! Du magst nie den Ruhm eines Berti Vogts, eines Tiger Woods oder einer Patti Smith erreichen. Dein Gesicht mag nie auf einem Plakat erscheinen, Dein Name nie in einem Geschichtsbuch, nicht mal in einer Zeitung. Aber der 30. Dezember kann für Dich im Himmel als Erinnerungstag festgehalten werden, der in der Ewigkeit nicht unbelohnt bleiben wird – und vielleicht ein Tag des Segens für die Menschen, denen Du heute begegnest.

In einem alten Lied heißt es:

Die Zeit ist kurz, o Mensch, sei weise
und wuchre mit dem Augenblick;
Nur einmal machst du diese Reise,
laß eine gute Spur zurück!

Du kannst nicht eine Stunde halten:
Eh´ du es merkst, ist sie entflohn;
Die Weisheit rät´ dir, Treu zu halten,
den Treuen winket hoher Lohn.

Sieh, wie dem Tor die Zeit verrinnet
mit Essen, Trinken, Scherzen, Ruh´n:
Der Kluge wirket und gewinnet,
erfüllt die Zeit mit Gutes tun.

Drum, Heiland, lehr´ mich meine Jahre
zu Deinem Dienste einzig weih´n;
Von heute an bis zu der Bahre
für jenes Leben Samen streu´n.
(Bernhard Harder,1832 – 1884)

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