„Gott ist die Erklärung dafür, warum es überhaupt ein Universum gibt, in dem Naturwissenschaft betrieben werden kann“ (John Lennox)

Samstag, 26. November 2016

Widerstehet dem Teufel

Vor zwei Jahren war ich eingeladen, auf einer Männerfreizeit zum Thema „Widersteht dem Teufel“ zu lehren. Ein interessantes, herausforderndes aber auch wichtiges Thema. Einige der Gedanken möchte ich an den kommenden Samstagen an dieser Stelle weitergeben. Dabei bleibt die Frage: Geht dieses Thema überhaupt jeden von uns an?

Jemand sagte: Wenn Du nie dem Teufel begegnet bist, dann ist der Grund dafür, dass Ihr in dieselbe Richtung geht. Ändere Deine Richtung indem Du Dich Jesus anschließt und mit Deinem Leben Ihm gehorchst, und die Mächte der Hölle werden Dir von vorne entgegenkommen.

Anfechtungen zeigen, dass da immer noch Leben ist; Leben, das entweder stark – und dem Feind ein Dorn im Auge ist... oder Leben, das zumindest immer noch glüht, das für Satan in Gefahr steht, aufzulodern und wieder richtig für Jesus zu brennen. Insofern sind Kampf und Anfechtungen ein Zeichen geistlicher Gesundheit. Jakobus sagt uns sogar in Jakobus 1:2:

„Achtet es für lauter Freude,
wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet.“

Damit werden wir nicht aufgefordert, Anfechtungen zu suchen. Es bedeutet auch nicht, dass Anfechtungen keine natürliche Taurigkeit bewirken können. Petrus sagt, dass das normal ist:

Dann werdet ihr euch jubelnd freuen,
die ihr jetzt eine kurze Zeit,
wenn es sein muss, traurig seid
in mancherlei Anfechtungen
(1 Petrus 1:6)

Anfechtungen zeigen, dass da noch etwas glüht oder brennt, das Satan noch als Gefahr ansieht. Das darf uns erfreuen, ebenso wie der Blick nach vorne auf Jesus, der uns den Sieg schenken wird.

Es wird als tatsächliches Geschehen berichtet: Eine christliche Führungsperson – wir nennen ihn Rudolf – war per Flugzeug unterwegs. Der Sitz neben ihm war frei aber im übernächsten Sitz – noch in derselben Reihe saß ein Mann, der durch einen Stoss Index Karten ging und dabei still seine Lippen bewegte. Er sah professionell aus: hip – mit Spitzbart und braun-grauem Haar – geschätztes Alter: Anfang 50.
Von seinem Verhalten her ordnete Rudolf ihn als christlichen Bruder ein. Er beugte sich rüber um ein Gespräch mit ihm zu beginnen: 
Scheint, als ob Sie was auswendig lernen!  
Nein,“ kam die Antwort, „ich hab gebetet“.
Oh“ sagt Rudolf, stellt sich vor und meint: „Ich glaub` auch an Gebet.
"Nun”, sagt der Sitznachbar, „ich habe eine besondere Aufgabe. Ich bete für den Fall von christlichen Pastoren.
"Oh”, meint Rudolf erstaunt. "In die Kategorie gehöre ich auch. Steht mein Name auf Ihrer Liste?" "Nicht auf meiner!" kam die Antwort.

An Rudolfs Stelle wüsste ich nicht, ob ich erleichtert oder besorgt sein sollte.

Gottes Wort sagt uns, dass jeder Christ in einem geistlichen Kampf steht. Manchmal ist uns das sehr bewusst: bei Einsätzen und Diensten, beim Zeugnisgeben … dann ist uns sehr bewusst, dass es Angriffe Satans sind, der uns untätig, unfähig oder unfruchtbar machen möchte. Zu anderen Zeiten sin duns Satans Angriffe nicht so bewusst: wenn wir in der Ehe streiten oder im Straßenverkehr die Geduld verlieren. Das sind so alltägliche Dinge, dass wir sie manchmal erst im Nachhinein als Aktionen des Feindes erkennen. 1 Pe 5:8 sagt uns:

Seid nüchtern und wacht!
Denn euer Widersacher, der Teufel,
geht umher wie ein brüllender Löwe
und sucht, wen er verschlingen kann“

1 Thessalonicher 5:6 bestätigt das:

„Lasst uns nun nicht schlafen wie die andern,
sondern lasst uns wachen und nüchtern sein." 

Wir stehen in einem Kampf. Nicht nur in einem Arbeitskampf, Überlebenskampf, Ehekampf und dergleichen. Jeder, der mit Jesus in dieselbe Richtung geht, steht in einem geistlichen Kampf, der wesentlich gefährlicher ist als all die anderen Kämpfe des Lebens.

Aber: der Kampf ist zu gewinnen. Tatsache ist: Er wurde bereits gewonnen. Jakobus 4:7 sagt uns, wie wir diesen Sieg erfahren können:

So unterwerft euch nun Gott!
Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch;“

Unterwerft euch nun Gott! Das gibt uns Kraft, Gottes Wort zu befolgen: Widersteht dem Teufel…! Nach diesen beiden Schritten ist der Sieg vorprogrammiert:
… so flieht er von euch!

Freitag, 25. November 2016

Altweiberzorn

DAS hört sich nicht gut an! „Rühr-mich-nicht-an“ wäre eine Alternative. Beides steht für Impatiens noli-tangere, das Große Springkraut, das in Mitteleuropa zu Hause ist. Seit etwa einem Jahrzehnt ist allerdings auch das Indische Springkraut bei uns auf dem Vormarsch, zum Leidwesen vieler Kommunen und Förstereien. Auch bei uns im Siegerland sieht man immer wieder ganze Wiesen- oder Waldflächen, die mit dem – zugegebenen schön blühenden – Kraut überwuchert sind. Aber es ist tödlich! Tödlich für die heimische Kultur, denn es erstickt alles, was langsamer und schwächer ist.

Es ist schon interessant. Bei leisester Berührung explodieren die Samenschoten und katapultieren die Samen bis zu 7 Meter weit. Eine Pflanze allein produziert Tausende von Samen, deren Keimfähigkeit jahrelang anhält. Bis zu 32000 Samen pro Quadratmeter Boden können an besonderen Stellen gemessen werden.

Schön und fruchtbar – aber tödliches Unkraut! Galater 5:19-21 kommt in den Sinn. Auch da wachsen Pflanzen, die manch einem wie ein ganz akzeptables Gewächs erscheinen könnten:
Ehebruch – für eine aufregende Affäre wird sogar im Internet geworben. Und es macht doch jeder.
Streit – klar. Man braucht halt nur die richtige „Streitkultur“ und die besseren Argumente. Manch einem macht Streiten richtig Spaß.
Parteiungen – ist doch was Verständliches. Außerdem gibt es mir ein gutes Gefühl, mich in der Partei Gleichgesinnter zu bewegen.
Trunkenheit und Gelage – nur am Wochenende – aber dann richtig!

Das sind nur einige der zerstörerischen Werke des Fleisches. Mit dazu gehören Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Eifersucht, Zorn, Mord,  Selbstsucht, Zwietracht, Neid und andere. Das tödliche Unkraut des Fleisches (der Unabhängigkeit von Gott) produziert eine Vielzahl von Samen, die es wild und weit um sich wirft. Nicht alles sieht schlecht aus, aber alles zerstört und erstickt das Leben.

Eine Information über das tödliche Springkraut habe ich mir noch aufgehoben. In verschiedenen Bundesländern hat man begonnen, das Indische Springkraut ähnlich zu bekämpfen wie den giftigen Bärenklau: Radikale Entfernung! Die gute Nachricht ist: Wenn das Unkraut entfernt ist, hat die alte Vegetation eine neue Chance und kann aufkeimen und blühen.

Durch Paulus ruft uns Gott zu: „Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen. Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Leibes tötet, so werdet ihr leben.“ (Galater 5:16; Römer 8,13)

Durch den Geist Gottes das Unkraut des Fleisches töten, das seine todbringenden Samen überall explosionsartig hinsendet. All die Werke des Fleisches immer wieder zum Kreuz Jesu bringen, befreit unser Herz und schafft dem Geist Gottes neuen Raum. Dann kann wieder das blühen, was Gott nach Galater 5:22 in uns hineingesät hat: Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.“

Lasst uns das Fleisch ans Kreuz bringen, dem Heiligen Geist Raum geben und das Leben neu mit den Farben und dem Duft des Heiligen Geistes erfüllen lassen. Die Frucht des Geistes besiegt die Werke des Fleisches.

„Wandelt im Geist, 
so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen. (Galater 5:16)

Donnerstag, 24. November 2016

Heute @ CCFG!

Herzlich Willkommen! Bring Freundinnen mit!

Eine erstaunliche Trefferquote

In unserer Männerfreizeit vor 3 Wochen und am vergangenen Männerabend in der Gemeinde ging es um den Apostel Petrus. Sein Spatziergang auf dem Wasser hin zu Jesus spricht mich immer wieder an. Ich habe folgende 6 Sätze über Petrus gegoogelt:

„Petrus wandelt auf dem Wasser“
„Petrus wandelt auf dem Meer“
„Petrus wandelt auf dem See“
„Petrus geht auf dem Wasser“
„Petrus geht auf dem Meer“
„Petrus geht auf dem See“

Trefferquote für alle 6 Sätze gemeinsam: 1014 Treffer!

Dann habe ich den einen Satz gegooglelt: „Der sinkende Petrus
Trefferquote für den einen Satz: 1910 Treffer! Fast das Doppelte!

Typisch! Das scheinbare Versagen des Petrus kommt fast doppelt so oft zur Sprache wie seine Glaubenserfahrung mit Jesus, die uns zeigt, dass Glaube an Jesus uns trägt. Selbst eine Bildersuche über Google mit dem Titel: „Petrus geht auf dem See“ beinhaltet mehrere Bilder, die nicht das Gehen auf dem See, sondern das Versinken im See zeigen.

Keiner der anderen 11 Jünger ist in jener Nacht im Glauben schwach geworden. Kein anderer hatte Zweifel und begann zu sinken. Kein anderer musste von Jesus gerettet werden. Kehrseite: Kein anderer wagte überhaupt etwas und niemand anderes machte diese Erfahrung mit Jesus. Diese lebensverändernde Glaubenserfahrung machte allein Petrus.

In den Bibelüberschriften, den Googletreffern und den Gemäldetiteln – da geht es um den „sinkenden Petrus“. Da wird sein Versagen zum Titel und sein Glaubensmut wird zur Nebensache. Da wird seine Schwachheit vor Augen gemalt und seine Jesusbegegnung wird übergangen. In der Himmelschronik ist das allerdings umgekehrt: Sein „Versagen“ ist gar nicht registriert, aber sein Glaubensmut hat Früchte gebracht, die bleiben.

Petrus hatte ein Mundwerk, das oft versagte. Trotzdem machte Jesus ihn zum Jünger und gebrauchte sein Mundwerk.
Petrus hatte definitiv Charakterschwächen. Trotzdem formte Jesus seinen Charakter und konnte ihn mächtig gebrauchen.
Petrus kämpfte mit Ängsten und Zweifeln. Trotzdem stellte Jesus ihn immer wieder auf die Füße und ging mit Ihm weiter.

Ich stelle mir vor:  Falls Petrus im Alter von seinen Enkeln besucht wurde, hat er sie sicher oft auf seinen Schoß genommen. Dann haben sie gebettelt: „Opi, erzähl’ uns die Geschichte, wo du auf dem Wasser gingst!“

Und Petrus hat die Geschichte erzählt. Von dem Sturm ... den Ängsten aller Jünger ... dem „Gespenst“ auf dem Wasser ... der Stimme Jesu und seinem Gehen auf der stürmischen See. Sicher hat Petrus das Sinken nicht ausgelassen, aber nur, um die Geschichte damit zu beenden, wie Jesus ihn an die Hand genommen hat, und er das Sinken vergessen durfte und wie er dann an Jesu Hand auf dem Wasser zurückging ins Boot. Wer weiß – vielleicht hat er sogar davon reden müssen, dass die anderen Jünger eine Zeit lang neidisch auf ihn waren.

Petrus hatte eine Erfahrung, die ich nie hatte. Aber hätte ich die Wahl – ich würde mich definitiv dafür entscheiden – mit allem drum und dran.  
HALT! Wirklich? Ich kenne den Ausgang der Geschichte und lese sie interessiert, aber ohne Herzklopfen. Petrus stand das Wasser bis zum Hals, vielleicht schon bis zur Unterlippe. Vielleicht war er schon mal untergetaucht und hatte Wasser geschluckt, bevor Jesus ihn hochzog. Vielleicht hatte er Todesangst. Entscheide ich mich wirklich für den Wandel auf dem Wasser „mit allem drum und dran“ – auch wenn ich den Ausgang der Geschichte nicht kenne und nur das eine weiß, dass der Herr in jedem Sturm dabei ist?

Mittwoch, 23. November 2016

Dranbleiben

Am vergangenen Mittwoch begann Stefan die Bibelstunde mit einem Zitat des Physikers Werner Heisenberg, der sagte: "Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft führt zum Atheismus, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."

Es folgte die Erinnerung, dass das herrliche Glaubenskapitel – Hebräer 11 – an solche gerichtet ist, die die Treffen ihrer Gemeinde noch nicht aufgegeben hatten, sondern immer noch das Verlangen besaßen, im Glauben weiterzukommen. Darum kamen sie sich regelmäßig zusammen.

All die Frauen und Männer der Bibel, deren Glauben uns in Hebräer 11 beschrieben wird, waren solche, die wenig Kraft besaßen und auch immer wieder versagten, die aber dranbleiben wollten. Hebräer 11 ist kein Aufputschmittel für solche, für die das geistliche Leben Nebensache ist, und die nach einem „Kick für zwischendurch“ hungern, sondern Zuspruch und Hoffnung für die, die dranbleiben wollen. Denn darum gehts im Leben mit Jesus. Es geht nicht um einen Anfang, den ich mal gemacht habe, als ich „Jesus in mein Leben aufgenommen habe“, nur um das Ticket nach oben in der Tasche zu haben. Zu viele vertrauen auf eine solche eher selbstbezogene Halbbekehrung, anstatt den Sack zu zu machen und mit einer Entscheidung für Jesus auch die Herrschaft an Jesus abzutreten. Beides gehört zusammen. Glauben bedeutet anzunehmen um dranzubleiben.

In vielen Beispielen in Hebräer 11 geht es nicht um Glaubenserfahrungen, die einfach waren. Es waren Erfahrungen, die großen Verlust im Fall von Enttäuschung gebracht hätten. Abraham wurde nicht herausgefordert zu glauben, dass am nächsten Tag die Sonne scheinen würde, damit er die Gartenarbeit fertigstellen konnte. Das wäre keine Herausforderung gewesen. Noah glaubte nicht, dass der Herr ihm ein paar freiwillige Zimmerleute schicken würde, damit seine Arbeit erleichtert würde. Nein! Die Glaubensbeispiele spielten sich schon auf anderen Ebene ab. Es waren Prüfungen auf Herz und Nieren.

Abraham sollte glauben, dass Gott Wunder tun würde. Abraham hatte die Verheißung, dass der Messias durch Isaak kommen sollte. Abraham sollte Isaak töten. Er musste glauben, dass Gott das erste Wunder einer Totenauferweckung vollbringen würde. Und Abraham glaubte!

Auch der erwähnte Glaube Josefs verwundert. Nicht sein Gottvertrauen im Gefängnis oder sein Glaubensgehorsam im Hause Potiphar wird als Beispiel erwähnt, sondern die Tatsache, dass er an einer Verheißung festhielt, die Gott Jahrzehnte zuvor Abraham gegeben hatte, nämlich, dass Israel nach jahrhundertelanger Sklaverei wieder in das verheißene Land zurückkehren würde. Darum befahl der sterbende Josef, ihn nicht zu begraben. Seine Gebeine sollten bei der zukünftigen Rückkehr Israels mitgenommen werden. Das ist für uns heute eine Sache, die uns eher nebensächlich erscheint. Damals aber ein großer Glaubensschritt, denn Israel war zu der Zeit noch nicht einmal versklavt.

Gott prüft und stärkt den Glauben derer, die dranbleiben wollen; nicht selten, indem Er uns auffordert, das schier „Unmögliche“ zu glauben. Wenn unsere Welt untergeht, wenn alles in uns und um uns herum zerbricht und fällt, dann dürfen wir uns im Glauben an Ihn halten und Seiner Verheißung aus Römer 8:28 vertrauen:

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, 
alle Dinge zum Besten dienen,
denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind. 

Hebräer 11 hat uns erneut gezeigt, dass wer auf Gott vertraut und dranbleibt, nicht enttäuscht wird. Nicht damals und nicht heute!

Heute Abend gehts weiter mit den nächsten Versen in Hebräer 11. Komm, sei dabei. Bleib dran! 19:30 Uhr @ CCFG

Vorschau auf morgen Abend @ CCFG:
 Jedefrau herzlich willkommen!

Dienstag, 22. November 2016

Von Kerben und Narben

Wer nicht nur die Andachten liest, sondern auch die Kommentare, die alle paar Wochen mal kommen, wird feststellen, dass Ali’s Kommentare (meist zu Gebetsthemen) immer wieder mal den Weg in eine neue Andacht finden.  Letzten Dienstag schrieb er ein Zitat von Leonard Ravenhill, dem Evangelist und Autor, der sich viel mit dem Thema Erweckung und Gebet beschäftigt hat. Über Edward Payson, der auch „der betende Payson“ genannt wurde, heißt es, dass es sein Gebetsleben war, das ihn bekannt machte. Er betete „ohne Unterlass“, schreibt ein Biograph. Er „studierte Theologie auf seinen Knien. Viel seiner Zeit verbrachte er buchstäblich flach auf dem Boden, mit der offenen Bibel vor sich – und erflehte die Erfüllung von Gottes Verheißungen.“

Tja, das ist so eine Sachen mit dem Knien. Früher habe ich beim Beten oft gekniet. Heute eher selten. Unter meinem Sessel liegt ein dickes Kissen, das das Beten auf Knien weicher und erträglicher macht. Aber – ich benutze es kaum. Dabei bin ich überzeugt, dass das demütige Gebet nicht überholt ist. Allerdings nützt alles Beten auf Knien nichts, wenn unser Herz nicht vor Gott gebeugt ist. Besser ein kniendes Herz und keine gebeugten Knie, als ein ungebeugtes Herz und gebeugte Knie.

Ravenhill’s Zitat, das Ali schrieb, zeigt, dass Payson ein gebeugtes Herz und gebeugte Knie hatte. Ravenhill schreibt:

„Edward Payson von Portland hatte einen harten Holzboden in seinem Gemach und nachdem er starb, fand man darin zwei lange Kerben, direkt an seinem Bett. Als sie seinen Leichnam wuschen, entdeckten sie zwei große Narben an seinen Knien. Payson hatte so lange Gebet und Fürbitte geleistet bis er die Male in den Boden grub.“

Ich schlage nicht vor, dass wir alle ab sofort auf harten Holzfußböden knien und so lange beten, bis unsere Knie vernarbt sind und Kerben in den Boden gegraben haben. Lasst uns klein anfangen. Lasst uns anfangen, Gebet zu einer täglichen Gewohnheit zu machen – 5 Minuten am Tag. Und wenn Du bereits 5 Minuten betest, bete 10 Minuten. In ganz bequemer Haltung. Lasst uns lernen zu beten – alleine und in Gemeinschaft. Nach dem Gottesdienst sind lebendige Gebetsstunden der Gemeinde die wichtigsten Gemeindestunden. Gottes Wort ermutigt uns und fordert uns auf, gemeinsam vor Gottes Thron zu kommen. Ohne anzufangen wird das nichts. Mach einfach mal einen Anfang – am Besten heute.

Zitate von Edward Payson:

Meine größten Leiden und Sorgen kamen
durch meine fehlende Bereitschaft, „nichts“ zu sein,
was ich aber bin –
und durch mein Bemühen, „etwas“ zu sein.

Ich hatte nie das Recht,
einem Sünder irgendetwas zu sagen –
außer, wenn mein eigenes Herz zerbrochen war.

Montag, 21. November 2016

HEUTE!


Glaubenshelden oder Glaubensmomente?

Hebräer 11 ist vielleicht eins der anschaulichsten Kapitel im Neuen Testament. Es erinnert an so viele der alttestamentlichen Personen, die wir gerne als Glaubenshelden bezeichnen. Das Kapitel zu lesen mag verschiedene Reaktionen in uns auslösen. Die einen werden sagen: „WOW! So möchte ich auch glauben und werden. Die Kämpfe Gottes kämpfen und für Jesus von Sieg zu Sieg eilen!“ Die anderen sagen: „Das bewirkt nur Frust. So werde ich nie. Ich heiße Michael und nicht Mose, oder – ich heiße Sabine und nicht Sarah. Hebräer 11 zieht mich nur runter.“  

Am 23. Oktober predigte Andreas in unserer Gemeinde. Es ging um Gideon, der auch in Hebräer 11 erwähnt wird. Bei mir hängen blieb u.a. der Gedanke: Auch all diese „Glaubenshelden“ waren nicht die, die ohne Niederlagen und Schwächen blieben. Aber sie hatten Glaubensmomente, von denen in Hebräer 11 berichtet wird. Oh! Das macht Mut. Ich fühle mich nicht als Held, aber ich gehöre demselben Herrn und der sieht mich vielleicht ganz anders als ich mich selbst sehe.

Gideon fühlte sich unfähig, schwach, klein, unnütz, verängstigt und vor allem für Gott völlig  unbrauchbar. Aber seine Selbsteinschätzung war falsch. Gott beschreibt ihn ganz anders. Als „tapferen Helden“ bezeichnet Gott Gideon. Der fühlte sich nicht danach. Nein, als Glaubenshelden konnte er sich nicht sehen. Und er hatte auch seine schwachen Zeiten. Aber: Gott bezeichnet ihn als tapferen Helden und schenkt ihm einen Glaubensmoment, der ihn dann Eingang finden lässt in Hebräer 11.

Preis dem Herrn! Zum einen bin ich nicht der, für den ich mich halte. Ich bin der, für den Gott mich hält. Einer der Predigtpunkte besagte genau das: Wir müssen uns so sehen, wie GOTT uns sieht!

Preis dem Herrn! Zum anderen muss ich nicht ein geistliches Dauerhoch erleben oder in einer geistlichen Überwelt leben, um Gott dienen zu können. Auch ich darf mit Jesus leben und Glaubensmomente erfahren, die mein Leben prägen, stärken und erfüllen werden. Vielleicht sollten wir viel mehr danach streben, Glaubensmomente mit Jesus zu haben als danach, zu Glaubenshelden zu werden. Nicht Helden, die immer gut drauf waren, ständig Wunder über Wunder erlebten und dadurch zu etwas Besonderem wurden, sondern Gläubige mit besonderen Glaubensmomenten, die am Ende Gott die Ehre gaben.

Das ist überschaubar, nicht frustrierend sondern etwas für mich, einen ganz normalen Christen, der trotz viel Versagen einfach nur sein Bestes für Jesus geben möchte.

Mach doch einfach mal mit. Nicht im Streben, zu einem Glaubenshelden für Jesus zu werden, aber in dem Verlangen, immer mehr Glaubensmomente mit Jesus zu erleben.

Sonntag, 20. November 2016

Heute wieder mit Sonntagszitat am Schluss

Predigttext heute:
Römer 12:9-21
 
9 Liebe muss echt sein, ohne Heuchelei! Verabscheut das Böse, haltet am Guten fest! 
10 Seid einander in herzlicher geschwisterlicher Liebe zugetan! Übertrefft euch in gegenseitigem Respekt! 
11 Werdet im Fleiß nicht nachlässig, lasst den Geist Gottes in euch brennen und dient so dem Herrn!
12 Freut euch, weil ihr Hoffnung habt, bleibt standhaft in Bedrängnis, seid treu im Gebet! 
13 Nehmt Anteil an den Nöten der Gläubigen und helft ihnen! Bemüht euch um Gastfreundschaft! 
14 Segnet eure Verfolger, wünscht ihnen Gutes und verflucht sie nicht! 
15 Freut euch mit denen, die sich freuen; weint mit denen, die weinen! 
16 Seid miteinander auf dasselbe Ziel bedacht! Strebt nicht hoch hinaus, sondern lasst euch auch von geringen Dingen in Anspruch nehmen! Haltet euch nicht selbst für klug! 
17 Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Bemüht euch um ein vorbildliches Verhalten gegenüber jedermann!  
18 Soweit es irgend möglich ist, und soweit es auf euch ankommt, lebt mit allen Menschen in Frieden!  
19 Rächt euch nicht selbst, ihr Lieben, sondern lasst Raum für den Zorn Gottes! Denn in der Schrift steht: "Es ist meine Sache, das Unrecht zu rächen, sagt der Herr, ich werde Vergeltung üben!" 
20 "Wenn dein Feind hungrig ist, gib ihm zu essen, wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken! Denn wenn du das tust, wirst du ihn zutiefst beschämen.  
21 Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse mit dem Guten!"
 
Im Gottesdienst benutzen wir meist die Schlachter Übersetzung. 
Aus Copyrightgründen ist hier der leicht verständliche Text der NeÜ zu lesen. 
(Quelle: HIER)  
Die Predigt kann Anfang der Woche HIER runtergeladen oder online angehört werden!
   
Herzliche Einladung zum Gottesdienst! 
(parallel Kindergottesdienst) 
Anbetungszeit 
Predigt
 AnschließendMittagessen @ CCFG
Gemeinschaft vor und nach dem Gottesdienst 
Beginn: 10:30 Uhr  
Wir freuen uns auf Dich!  
 
Calvary Chapel Freier Grund 
Bitzegarten 5 (hinter dem VB Gebäude) 
57290 Neunkirchen-Zentrum
 
Sonntagszitat:


Je ärmer unsere Bruderliebe, desto weniger lebten wir offenbar 
aus Gottes Barmherzigkeit und Liebe. (Dietrich Bonhoeffer)

Nächstenliebe ist immer kostenlos für den, der sie empfängt, 
aber nie für den, der sie verschenkt. (Detlev Fleischhammel)
 
Gastfreundschaft und Nächstenliebe sind 
Gradmesser echten Christseins. (Peter Hahne)