„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Dienstag, 15. August 2017

Ermutigung wär’ mir lieber …

Gegen Ende des Römerbriefes lesen wir einige herausfordernde Worte des Apostels an uns. Paulus schreibt in Römer 15:30+31:

Ich ermahne euch aber, ...
um unseres Herrn Jesus Christus und der Liebe des Geistes willen
dass ihr mit mir zusammen kämpft
in den Gebeten für mich zu Gott, dass ich bewahrt werde
vor den Ungläubigen in Judäa

Ein Wort fällt mir besonders  ins Auge: das Wort „ermahnen“. Wenn es um Gebet geht, ‚rufen wir lieber auf zum Gebet, ‚laden ein’ zum Gebet oder ‚ermutigen’ zum Gebet. All das ist richtig! Aber all das gibt dem Gebet den Anschein eines Vorschlags, den man annehmen oder ignorieren kann. Eine Art freiwillige Sache, wie die Einladung zu einer Tasse Kaffee, die ich annehme oder freundlich ablehne. Eine Ermahnung – wie Paulus das hier formuliert – ist schon etwas drängender.

Aber die Ermahnung ist verbunden mit Jesus und mit Liebe. Ohne Jesus und ohne Liebe wäre die Ermahnung zum Gebet Gesetz und gesetzlich. Mit Jesus und mit Liebe ist Ermahnung Hilfestellung zum Besten.

Paulus ermahnt zum Gebet und wir brauchen diese Ermahnung zum Gebet. Oder Du nicht?
Wie viel leichter würde es fallen, die Ermahnung als Einladung auszusprechen. Wäre ja auch nicht falsch! Aber Paulus ermahnt hier nun mal.

Er macht dadurch deutlich, dass das Gebet – sei es alleine oder in Gruppen – nicht auf Freiwilligkeit, Lust und Laune ruht. Wie oft haben wir „keinen Bock auf Gebet“, haben aber später keine Probleme, Gott zu fragen “Herr, warum …?
Tatsache ist: Wer nicht betet, braucht Gott überhaupt keine „Warum“ Fragen zu stellen. Gott sagt in Jakobus 4:2:

„Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet!“

Wer nicht betet, muss demnach auch keine Veränderung erwarten. Genauso gilt: Wer nicht betet, muss nicht erwarten, dass sein Glaube reift. Im Gegenteil, er darf stattdessen Zweifel und Niederlagen erwarten, denn Jesus sagt seinen Jüngern in Matthäus 26:41:

Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt!
Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.

Paulus bringt auch zum Ausdruck, dass Gebet nicht nur Worte sind, sondern Kampf. Dazu ruft Paulus auf! Man kämpft, bis man siegt. Hört man zu früh auf, muss man eine Niederlage einstecken. Unser Sieg kommt durch und von Jesus. Darum lasst uns weiter beten, weiter warten, weiter vertrauen und weiter kämpfen. Paulus nennt Gebet Kampf. Oft ist es Kampf gegen Müdigkeit, Trägheit oder Zweifel. Aber … AUFGEPASST! … Gebet ist auch Freude, denn Gott erhört Gebet! Jesus sagt:

Bis jetzt habt ihr nichts in meinem Namen gebeten; bittet,
so werdet ihr empfangen, damit eure Freude völlig wird! (Johannes 16:24)

Jeder, der auch nur ansatzweise Erfahrungen mit dem Gebet gemacht hat, kann die Wahrheit dieser Verheißung bezeugen. Es ist eine wunderbare Freude, wenn der Herr unseren Glauben stärkt – sei es durch das Einswerden im gemeinsamen Gebet oder durch die Erfahrung von Gebetserhörungen. Ich möchte Dich einladen – uhm – ermahnen: Kämpf mit im Gebet!

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