„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Dienstag, 29. August 2017

Unerhörtes Gebet?

Vorletzte Woche haben wir uns zum Gebet ermahnen lassen. Hatte Gott halt so im Text gewollt. Ermutigung statt Ermahnung wär’ den meisten von uns sicher lieber gewesen. Ich muss noch einmal auf die Verse zurück kommen, diesmal aus einem anderen Blickwinkel.

Als Paulus die Römer ermahnt, für ihn im Gebet mitzukämpfen, was sind eigentlich seine Anliegen? In Römer 15:31 beantwortet er diese Frage mit 2 konkreten Anliegen:

1. dass ich bewahrt werde vor den Ungläubigen in Judäa
2. dass mein Dienst für Jerusalem den Heiligen angenehm sei

Das zweite Anliegen wurde prompt erhört, wie wir aus Apostelgeschichte 21 wissen. Paulus wurde bei seiner Rückkehr mit Freuden aufgenommen. Er durfte über Gottes Wirken berichten und aufgrund seines herrlichen Missionsberichtes wurde Gott gepriesen.
Klares Gebetsanliegen – klare Erhörung!

Aber die Gebetserhörung um Bewahrung vor den Ungläubigen in Judäa – die fiel ganz anders aus. Paulus wurde verleumdet, falsch zu lehren. Er wurde verleumdet, das Haus Gottes zu entheiligen. Und so fing die Odyssee für Paulus an. Paulus hatte die Römer um Gebet gebeten, bewahrt zu bleiben. Tatsache ist: Er wurde verhaftet, verleugnet, angeklagt, geschlagen, im Gefängnis vergessen, durch einen Mordanschlag bedroht, er erlitt Schiffbruch und litt gewaltig. Der erste Eindruck ist: Der Teil des Gebetsanliegens wurde nicht erhört. Seine Gegner trieben ihr Spiel mit ihm. Hallo, Gott? Wo bist Du?

Bei näherem Hinsehen stellen wir allerdings fest: Doch, er wurde erhört: Es war Gott, der die römischen Soldaten sandte, bevor Paulus in Jerusalem totgeschlagen werden konnte. Es war Gott, der den Mordanschlag verhinderte. Es war Gott, der ihn während seiner Reise vor Königen und Fürsten predigen ließ. Es war Gott, der nicht nur Paulus bei dem Schiffuntergang vor Malta rettete, sondern die ganze Mannschaft; das waren 276 Personen. Es war Gott, der Menschen in Malta anrührte. Es war Gott, der – weil Paulus Gefangener Cäsars war – im Haushalt Cäsars Menschen zu sich rief und rettete.

Unser erster Eindruck ist manchmal: Gott erhört nicht! Und vielleicht klagen wir Gott an oder hören ganz auf zu beten. Bei näherem Hinsehen würden wir aber erkennen: Gott hatte erhört! Paulus wurde vor den Ungläubigen in Judäa bewahrt. Er kam tatsächlich nach Rom, nicht als Missionar, aber als Gefangener.

Gott erhörte das Gebet nicht so, wie Paulus es erhofft und sicher auch gemeint hatte, aber Er erhörte es, wie es Gottes Reich förderlich war.

Viele Gotteskinder machen ähnliche Erfahrungen. Sie kämpfen, ringen und bringen ihre Anliegen vor Gott. Das ist gut, richtig und nachahmenswert! Und Gott erhört – aber manchmal ganz anders, als sie es formuliert hatten.

Lasst uns nicht Gebete abschreiben, die nicht so erhört werden, wie wir es Gott vorgeschlagen haben oder wie wir uns das vorstellen. Lasst uns beten, Jesus vertrauen und Ihm alle Freiheiten geben, so zu erhören, wie es Seinem Reich am förderlichsten ist.

So viel der Himmel höher ist als die Erde,
so sind auch meine Wege höher als eure Wege
und meine Gedanken als eure Gedanken. (Jesaja 55:9)

Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet,
glaubt nur, dass ihr's empfangt, so wird's euch zuteil werden. 
(Markus 11:24)

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