„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Montag, 5. Februar 2018

Manda und Teremun

Die Organisation „Open Doors“ berichtet:

Der sonntägliche Kirchenbesuch war seit vielen Jahren Bestandteil von Mandas* Leben. Doch nach einer Predigt Anfang 2017 beschloss sie, Jesus konsequent nachzufolgen und ihr Leben ganz auf ihn auszurichten. Kurz darauf wurde sie getauft und schloss sich einer örtlichen evangelikalen Gemeinde an. Anfangs nahm Mandas Ehemann ihre Entscheidung positiv auf  und erwog sogar, ebenfalls in ihre neue Gemeinde zu gehen. Doch das blieb nicht so.

Drei Monate nach ihrer Taufe veränderte sich etwas. Im Mai 2017 ging sie eines Tages wie gewohnt zur Kirche, doch als sie wieder nach Hause kam, war ihr Mann nicht da. Etwa um 11 Uhr abends kam er betrunken nach Hause. Während sie ihr kleines Kind stillte, übergoss er sie mit Benzin und setzte sie in Brand. Bevor er ging, versperrte er alle Ausgänge. Nachbarn eilten herbei und halfen Manda zu entkommen. Sie brachten Manda mit ihrem Kind ins
Krankenhaus. Für das Baby kam jedoch alle Hilfe zu spät und es starb. Mandas Ehemann wurde verhaftet, aber später auf Kaution entlassen. Seither ist er untergetaucht.

Manda blieb für drei Monate im Krankenhaus. Während sie dort war, kam ihre Mutter nur ein einziges Mal zu Besuch aber nicht, um ihre Tochter zu unterstützen, sondern um ihr zu erklären, dass die Familie nichts mehr mit ihr zu tun haben wolle. Die Mitglieder von Mandas Gemeinde halfen ihr jedoch während ihrer Zeit im Krankenhaus und kümmern sich auch nach ihrer Entlassung aus der Klinik im September weiterhin um sie.

Aufgrund ihrer Verwundungen kann Manda nicht lange in der Sonne arbeiten. Das macht es ihr schwer, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dank der Hilfe von Unterstützern kann Open Doors Manda über ihre lokale Gemeinde mit zusätzlicher medizinischer Betreuung helfen.

Die HMK (Hilfsaktion Märtyrerkirche), eine weitere Organisation, die sich um verfolgte Christen kümmert berichtet von Teremun, einem jungen Ingenieur. HMK schreibt:

Wir besuchen einen unserer ägyptischen Partner in einem öffentlichen Restaurant. Er ist Anwalt. Es geht um ein sensibles Thema, entsprechend unauffällig verhalten wir uns. Der Anwalt erzählt mit ruhiger Stimme: „In letzter Zeit hat die Willkür der Sicherheitskräfte wieder zugenommen. Insbesondere gegen ehemalige Muslime, die zum Glauben an Jesus Christus gefunden haben. Viele dieser Christen aus islamischem Hintergrund kennen sich gegenseitig und vertrauen nur wenigen Menschen. Zu gross sind die Risiken, zu negativ die gemachten Erfahrungen.“

Der Anwalt bearbeitet diskret und geschickt verschiedene Fälle. Seine Erfolgsquote ist hoch. Die Fälle, die er uns schildert, sind schwer zu verdauen. Sind Menschen wirklich in der Lage, einander so viel Böses anzutun? Er schildert den Fall eines jungen Ingenieurs: „Die Behörden erfanden eine Anklage gegen Teremun* und sperrten ihn zwei Jahre ins Gefängnis. Seine Familie wollte nichts mehr von ihm wissen, weil er ein ‚Abgefallener des Islams‘ ist.“ Der Anwalt erklärt, dass es in Ägypten die Angehörigen seien, die die Häftlinge im Gefängnis mit Nahrung und Medikamenten versorgen würden. Dann sagte er leise: „Die Gefängnisbehörden misshandelten Teremun aufs Übelste, weil er Christ wurde. Sie haben ihm seine Rechte verweigert, ihn verbal eingeschüchtert, ihn ohne Grund in Isolationshaft genommen und ihm Schmerzen zugefügt.“

Teremun sei behandelt worden, als wäre er ein Wesen ohne jegliche Daseinsberechtigung. Doch das habe ihn nicht davon abgehalten, seinen christlichen Glauben auch im Gefängnis zu bezeugen, so der Anwalt. Als er frei gekommen sei, habe er wegen seiner Haftzeit keine Arbeitsstelle mehr erhalten. „Doch wir konnten danach beim nächst höheren Gericht eine Neubeurteilung des Falls erwirken. Dieses Gericht befand, dass der Ingenieur zu Unrecht und bei mangelnder Beweislage inhaftiert wurde. Nun konnten wir rückwirkend einen Freispruch erwirken. Dank seinem nun leeren Strafregister fand er wieder Arbeit.“

Bevor wir uns mit einem Gebet vom Anwalt verabschieden, bitten wir ihn: „Wenn du deine Klienten im Gefängnis besuchst, dann richte ihnen bitte aus, dass sie nicht vergessen sind!

Lasst uns für unsere Geschwister in der Verfolgung beten.
Lasst uns aus ihrem festen Zeugnis Mut schöpfen.
Lasst uns Jesus treu bezeugen – wir können es noch ohne Verfolgung.

* Namen geändert

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