„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Montag, 17. Mai 2010

Von ELSTERN, Pferden und Schafen (Teil 1)

Seit Januar 2010 habe ich mein neues Büro in unserem Gemeindehaus bezogen. Ein schönes Zimmerchen. Gerade groß genug, hell durch zwei große Fenster, neuerdings mit schönem Blümchen auf der Fensterbank und mit einem immer gegenwärtigen, dezenten Kaffeearoma in der Luft. Ein Platz zum Wohlfühlen!

Gerne stehe ich schon mal beim Beten am Fenster und schaue über Zeppenfeld, den Stadtteil, in dem unsere Gemeinde zu finden ist. Direkt vor meinen Fenstern ist ein großes Stück Weide, eingerahmt von unserem Gemeindehaus, einem Bauernhaus und einer Auswahl verschiedener Bäume. Nicht nur Elstern, Pferde und Schafe kann ich hier, am Fenster stehend, beobachten, sondern auch eine ganze Anzahl anderer Vögel, die immer mehr Futter finden, je wärmer es wird. Aber die Elstern dominieren das Vogelreich.

Wie viele Elstern um die Gemeinde herum ihre Heimat haben, weiß ich nicht (die sehen ja alle irgendwie gleich aus). Aber ein Pärchen ist besonders interessant zu beobachten. Selbst als die Birke auf der anderen Seite der Weide noch keine Knospen hatte, wählte dieses Elsternpärchen das alte Nest vom Vorjahr als Brutplatz für dieses Jahr. Fleißig besserten sie aus, was auszubessern war und arbeiteten von morgens bis abends.

Eines Tages konnte ich beobachten, wie ein großer Greifvogel auf das Nest im Baum zusteuerte. Noch war er eine ganze Flugstrecke entfernt - und schon machten sich die Elstern auf, Ihr Reich zu verteidigen. Allein das war schon interessant. Noch interessanter aber war die Tatsache, dass innerhalb von Momenten ein anderes Pärchen "meinem" Pärchen zu Hilfe kam. Der Greifvogel wurde "eskortiert" und durch Scheinangriffe bedroht. Seine Flugrichtung zum Elsternnest änderte sich. Die Elstern ließen nicht von ihm ab, bis man ihn durch das Tal in die entfernten Wälder vertrieben hatte. Was für ein Spektakel und welch herrliches Bild. Gemeinsam trat die "Elsternschaft" gegen den gemeinsamen Feind an. Man verbündete sich, bündelte die Kräfte, vertrieb den Feind und gewann die Schlacht. Was keine der Elstern alleine hätte bewirken können, war in Gemeinschaft kein Problem.

Ich wurde erinnert an unser Leben als Jesusnachfolger. Immer wieder sendet unser Feind seine Greifvögel. Die sollen uns angreifen, verletzen, untauglich machen, unser Nest zerstören oder die Brut rauben. Gottes Wort erinnert uns:

"Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann." (1 Petrus 5:8)

An diese Wachsamkeit werde ich erinnert, wenn ich die Elstern sehe.

"…sondern ermuntert einander jeden Tag, solange es ‚heute' heißt." (Hebräer 3:13)

Solches Miteinander (statt Gegeneinander) sehe ich, wenn ich aus dem Fenster schaue.

"Und lasst uns unsere Zusammenkünfte nicht versäumen, wie einige es tun, sondern ermutigt und ermahnt einander, besonders jetzt, da der Tag seiner Wiederkehr näher rückt!" (Hebräer 10:25)

Dieses Aufeinander-angewiesen-sein und Füreinander-da-sein beobachte ich beim Blick aus dem Fesnster.

"Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen, und eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei." (Prediger 4:12)

Das kann ich im Fall der Elstern bestätigen. Und ich bete, dass wir als Jünger Jesu ebenso zueinander stehen und miteinander umgehen.

2 Kommentare:

  1. Gemeinsam sind wir stark. Gemeinsam können wir den Angriffe des Feindes viel besser widerstehen. Ja, wir brauchen einander.
    Jesus Christus ist der Sieger, über Hölle,Tod und Teufel. Darum wollen wir mit IHM den Sieg erringen. - "Gott hat den Sieg errungen, hat Hölle und Tod bezwungen... vom Tod in Schanden ist Christ erstanden", so haben wir es früher in der Jungschar gesungen. Halleluja.

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  2. Amen. Ich glaube, das Lied kenne ich auch noch.

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