„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Montag, 18. Juli 2016

Konkurrenz

Auf meiner Autofahrt heute morgen steckte ich eine CD ins Fach, um mir eine Predigt anzuhören. Dabei ging es um das erste Kapitel im Philipperbrief. Der Prediger sprach unter anderem über Kapitel 1:15, wo Paulus erklärt:

Einige verkündigen zwar Christus auch aus Neid und Streitsucht,
andere aber aus guter Gesinnung;

Es gab tatsächlich solche, die sich darüber freuten, dass Paulus im Gefängnis war, dass es ihm nicht gut ging und sie die Gelegenheit nutzten, um Paulus Konkurrenz zu machen. Sie wiesen andere möglicherweise darauf hin, wie begrenzt die Optionen des eingesperrten Paulus waren und wie der Herr sie selbst gewaltig gebrauchte. Die schweren Umstände, in denen Paulus sich befand, nutzten sie für sich selbst, um sich fromm zu profilieren.

Wie reagiert Paulus? Er sagt (Vs 18):  

Was tut es? Jedenfalls wird auf alle Weise, sei es zum Vorwand 
oder in Wahrheit, Christus verkündigt, und darüber freue ich mich, 
ja, ich werde mich auch weiterhin freuen!

‚Na und?’ sagt Paulus. ‚Es geht doch nicht um mich! Hauptsache, Jesus wird verkündigt. Darüber freue ich mich und werde nicht aufhören, mich zu freuen!’ – Paulus verweigert sich einem frommen Konkurrenzkampf – im Gegenteil, er freut sich über die Verbreitung des Evangeliums, auch wenn er sich nicht über die Motive selbsternannter Konkurrenten freut.

Dann zitierte der Prediger (auf der CD) eine Aussage des bekannten Predigers, A.W. Tozer zum Thema: „Failure and Success: I Refuse to Compete“. Die Aussagen Tozers unter dieser Überschrift habe ich hier übersetzt:

„Versagen und Erfolg: Ich verweigere mich dem Konkurrenzkampf“

So ist also weder der etwas, welcher pflanzt, noch der, welcher begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt. Der aber, welcher pflanzt und der, welcher begießt, sind eins; jeder aber wird seinen eigenen Lohn empfangen entsprechend seiner eigenen Arbeit. (1 Korinther 3:7-8)

 „"Lieber Herr, ich weigere mich von heute an mit einem deiner Diener zu konkurrieren. Sie haben Gemeinden größer als meine. Dann soll es so sein. Ich freue mich über ihren Erfolg. Sie haben größere Gaben. Nun gut! Das liegt nicht in ihrer Macht noch in meiner. Ich bin dankbar in Demut für ihre größeren Gaben und meine kleinen. Ich bete nur, dass ich die bescheidenen Gaben, die ich besitze, zu deiner Ehre einsetze. Ich werde mich mit niemandem vergleichen, noch versuchen, mein Selbstwertgefühl aufzubauen, indem ich mich frage, wo ich den einen oder anderen in dem heiligen Dienst für dich übertrumpfen kann. Ich lehne hiermit generell jeglichen (eigenen) inneren Wert ab. Ich bin nicht mehr als ein unnützer Knecht. Ich stelle mich gerne ganz hinten an und zähle mich zu den Unwürdigsten deines Volkes. Wenn ich mich in mir selbst irre und mich tatsächlich unterschätzen sollte, dann will ich es gar nicht wissen. Ich nehme mir vor, für andere zu beten und mich an ihrem Wohlergehen so zu freuen, als wäre es mein eigenes. Und es ist ja auch tatsächlich mein eigenes, wenn es dein eigenes ist, denn was dein ist ist mein; und während einer pflanzt und der andere begießt, bist du alleine es, der das Gedeihen gibt." (The Price of Neglect, 104-105)

Philipper 1:18 und das Zitat von A.W. Tozer machen eines deutlich: Gott hat kein Wohlgefallen daran, wenn wir mitinander konkurrieren. Er möchte vielmehr, dass wir kooperieren. Im Reich Gottes gibt es keinen Millimeter Raum für Konkurrenz, Selbstverwirklichung oder Vergleiche mit anderen. All das zerstört. Demut vor Gott und voreinander baut auf! Hier finden wir Gottes Segen!

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